Thema: jazz
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Wie heißt die größte deutsche Insel?
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Johann W. Goethe: Selige Sehnsucht Sagt es niemand, nur den Weisen, Weil die Menge gleich verhöhnet: Das Lebendige will ich preisen, Das nach Flammentod sich sehnet. In der Liebesnächte Kühlung, Die dich zeugte, wo du zeugtest, Überfällt dich fremde Fühlung, Wenn die stille Kerze leuchtet. Nicht mehr bleibest du umfangen In der Finsternis Beschattung, Und dich reißet neu Verlangen Auf zu höherer Begattung. Keine Ferne macht dich schwierig, Kommst geflogen und gebannt, Und zuletzt, des Lichts begierig, Bist du Schmetterling verbrannt. Und so lang du das nicht hast, Dieses: Stirb und werde! Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde. Tut ein Schilf sich doch hervor, Welten zu versüßen! Möge meinem Schreiberohr Liebliches entfließen!
Johann W. Goethe: Selige Sehnsucht
AW: jazz Hallo Tinka, also mir gefällt es auch. Sehr gut sogar! Grüssles Maria
AW: jazz
AW: jazz Gefällt mir. Hat Verve und ist leicht. Dem Titel angemessen, dem Thema gerecht geworden. Nur am Ende stolpert meinereiner. Aber Schmetterlinge flattern auch nicht kursorisch.
AW: jazz will sehen. danke jedenfalls für die meinungen (das wollte ich noch schnell loswerden, bevor die 30 tage um sind). was stört an dem selbst? ich verwende es oft im alltag in der selben bedeutung wie im gedicht und bin daher befangen.
AW: jazz wie mit einem schmetterlingsnetz eingefangen: eine stimmung, eine atmosph?re. das ist nicht gut. das ist verdammt gut. mein kompliment, tinka. (ein änderungsvorschlag allerdings, mit verlaub: beim "selbst mich" das "selbst" streichen. ich hab mir das jetzt lange überlegt und erklär dir nicht wieso, sondern behaupte einfach voll überzeugung: solltest unbedingt machen. oder, vielleicht, schreibst: ...sie tänzeln lässt über mein fremdes herz und es für augenblicke hinter lichte kulissen führt...) dear greetings, Mr. Jones
AW: jazz Also das heißt, daß Bilder sich ins Unermeßliche ausdehnen können? Ich nehme mein Glas Wein, sehe einen Schatten und das könnte dann wie zufällig der Schatten eines Schmetterlings sein. Leider muß ich immer wieder auf so alte Dinge zurückgreifen, wie das Wörterbuch der Symbolik oder der Etymologie. Ich würde nie auf die Idee kommen in einem Goethe zu wühlen.
AW: jazz Ich sagte, angetrunkene Angestaubte, "stehen für..." weiter oben, und das bezieht sich auf dieses Gedicht hier einzig und allein. Deine Wortwahl ist etwas eingrenzender in diesem Falle. Falls Du den Schmetterling schlechthin kennenlernen möchtest, schlag bei Goethe nach "Selige Sehnsucht" oder schau hier im Forum nach, da steht das Gedicht auch. Schmetterlinge stehen keinesfalls für Entfremdung, sie stehen für das, wofür der entsprechende Kontext eine Antwort gibt oder Frage bereithält. Das ist ja das Schöne an den Bildern, dass man sie immer wieder neu deutet, deuten muss. Ist wie in der Musik, außer beim Didgeridoo beispielsweise, gibt es nur zwölf Töne, aber ein Vielzahl von Musikstücken... Gut, dass Du das mit den Gedichten sagst, Patina. Aufgrund des Textes, den Du heute hier ins Forum gestellt hast, zweifle ich im Moment an Deiner Qualifikation, etwas zu Texten zu sagen am heutigen Tage. Morgen kommt Ernüchterung, schaust dann mal in den Spiegel wieder...vielleicht vertragen wir uns dann ja. herzlichst uis
AW: jazz Uis, du hast also für jedes Symbol, das in einem Gedicht benützt wird, eine Antwort parat? Schmetterlinge sind also Entfremdung. Woher weißt du das Gesagte. Wo findet man diese Symbolik? Würde mich interessieren. Ich habe auch schon Gedichte geschrieben, habe sie bloß nie in ein Forum gestellt.
AW: jazz Nun gut, Patina, ich weiß nicht, ob Du grad der Experte für die lyrische Fauna bist, als den Du Dich hier zu qualifizieren suchst, aber über Schmetterlinge etwas zu sagen, kann sich sicher auch Hannemann berufen fühlen. Die Bildlichkeit ist stabil durchgehalten in den ersten beiden Strophen. In einem kahlen, naja, unmöblierten Raum findet Einfall von Sonnenlicht statt. das ist dann so, Patina, dass wenn man gegen die Streifen der Sonne schaut, man etwas nur noch als schwarze Kontur erkennen kann, ja, man ist geradezu geneigt nicht hinzuschaun, nach unten zu schaun, und genau das tut ein Sprecher hier. Deshalb: sehr gut beobachtet, eine stimmige Atmosphäre gezeichnet. Schön, in der dritten Strophe gut geglückter Wechsel auf das Ich, jetzt geht es ans Innere, Eingemachte, und siehe da, die Schmetterlinge stehen für Entfremdung. Scheinbar. das ich ist selbst getäuscht, wie die vierte Strophe zeigt, hier wird es wieder Licht, aber nur in angedeutete, scheinbare, Scheinwelt-Räume, Kulissen eben. Insgesamt eine gelungene Komposition von tin-ka hier. Sie gefällt mir, diese Art zu schreiben, ehrlich. herzlichst uis
AW: jazz Schwarze Schmetterlinge und dann noch das Wort "kahl" bis zum Erbrechen abgenutzt. Sonst. Na ja. Was solls?
jazz jazz-frühschoppen mit standards schwarze schmetterlinge stieben auf verlieren sich zwischen streifen von sonnenlicht auf dielenbrettern im kahlen raum ein klavier dessen klang kühle flammen weckt sie tänzeln lässt über mein fremdes herz und für augenblicke selbst mich hinter lichte kulissen führt...
jazz
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