Wahlvolk - gesucht wird...
der neue Kanzler im Ostreich.
Mein Tip:
ÖVP 34
SPÖ 37
FPÖ 17
Grüne 6
Rest: Kuhpladdler Laufmaschen
Und alles bleibt, wie's ist.
Till, es würde mich freuen, wenn Östreich endlich mal Deutschland retten würde. Mit Klammer bin ich eh der Meinung, daß dieser verhängnisvolle Krieg 1866 den falschen Sieger hatte. Wär doch schön, wenn sich ohne Krieg politisch mal was tun würde... Eben, weil man gegen den Krieg ist!
(Wie steht der Haider-Jörg eigentlich zum Krieg gegen Saddam?)
AW: Wahlvolk - gesucht wird der Kanzler Östreichs
mein tip:
spö 37
övp 36
fpö 13
grüne 11
rest 3
damit wird der worst case realität: koalition rot-schwarz.
jede andere koalition wäre besser; denn rot-schwarz können dann tun, was sie wollen, ohne nennenswerte opposition, ohne kontrolle ... wie gehabt; das hat den jörgl ja so gross gemacht, nicht allein sein maul, sondern vor allem die unsäglichkeit der rot-schwarzen regierungsmehrheiten ....
ich denke, der jörgl ist absolut gegen einen irak-krieg, denn der saddam ist ja so ein guter freund von ihm
und wo soll er denn sonst hinfahren? ausser saddam empfängt ihn ja kein staatsmann; und wenn's nur das double oder das double vom double ist...
zu schlesien: meine familie mutternseits kommt von dort; ab bald ist eh alles EU! (maria theresia war es doch, die es an den alten fritz verlor? oder? hab das schon vergessen, mein geschichtsunterricht ist schon zu lange her)
gruss
eule.
AW: Wahlvolk - gesucht wird der Kanzler Östreichs
Das mit Schlesien war hundertzwanzig Jahr eher als der Bruderkrieg von 1866, Till.
Stillstand ist manchmal gar nicht so leicht zu verwalten; letztlich ist es aber wurscht, Till, glaub es mir. Solange das System funktioniert. Und es pfeift noch nicht auf dem letzten Loch, dafür müssen schon noch ein paar Jährchen ins Land gehen, sagen wir zweiundsechzig.
AW: Wahlvolk - gesucht wird der Kanzler Östreichs
wir haben gewählt (wahl '99 in klammer).
övp ~42% (27)
spö ~37% (33)
fpö ~10% (27)
grün ~9% (7)
was mich freut:
der absturz der fpö
dass sich rot-grün nicht ausgeht
dass schüssel vor gusenbauer liegt
was mich nicht freut:
dass die konservative övp belohnt wurde
dass die fpö immer noch 10% wähler hat
dass andere (liberale) noch weiter absackten
damit droht wieder schwarz-blau, was aber immer noch das kleinere übel gegen rot-grün ist - aus sicht der staatsfinanzen; aus sicht des gesellschaftlichen klimas wäre mir natürlich rot-grün lieber. da wir aber eh schon täglich zigmillionen euro zur für den zinsendienst der staatsschulden zahlen - was für soziales etc. fehlt, das bedenken die lieben, ach so sozialen rot-grünen nicht!!!!- und rot grün diese schulden noch mehr erhöhen würde als schwarz-blau, ist mir insgesamt schwarz-blau mit so geschwächten blauen schon lieber!
alles in allem ein ergebnis mit dem ich leben kann;
meine bitte an schüssel und die schicksalmächte: bloss keine rot-schwarze koalition!!!!!!!!!!!!!
soviel aus kakanien,
gruss eule.
AW: Wahlvolk - gesucht wird der Kanzler Östreichs
Wie emotional eng die Östreicher an den Piefkes hängen, das zeigt diese Wahl. Gesiegt haben die, die in Bundesrestdeutschland derzeit im politischen Hoch sind, verloren die, denen nicht so recht oder nicht mehr getraut wird. Gewonnen haben die Christ-Sozialen-Volksparteiler, verloren die Liberalen (Nationalliberal) und die Sozialisten, die vor sechs Wochen noch, als die miese Finanzpolitik ungeöffnetes Staatsgeheimnis gewesen, in Östreich gesiegt hätten. Sie haben zwar 3 Prozent hinzugewonnen, doch eigentlich in den letzten Wochen zehn Prozent verloren, und die verloren sie, als bekannt wurde, wie die bundesrestdeutschen Sozis wirtschafteten. Das Wahlvolk suchte eine neue Heimat, der solide und seriöse Schüssel - den hätt ich wohl auch gewählt, der sieht so vertrauenerweckend aus und hat in (unrechtmäßigen) Zeiten der Isolierung Östreichs durch EU-Beschlüsse - ich hätte mir hier etwas mehr Nibelungen-Treue gewünscht - eine gute Politik gemacht, so sanft und doch bestimmt...
Doch wie Till es so schön oben schrieb, die Sanierung eines überforderten Staatshaushalts in Zeiten der Sozialstaatlichkeit hat erste Priorität.
Daß der Haider-Jörg einen Rücktritt erklärt, ist voreilig. Er wird das in spätestens zwei Jahren einsehen und zurückkehren. Ich wette drauf. Denn er kann kaum etwas dafür, Westerwelle und diese FDP-Oligarchie, die abgewickelt gehören, die sind schuld am Niedergang des liberalen Duktus; diese Idioten tragen durch ihre Rufmord-Politik all das zu Grabe, was parteipolitisch liberal und freiheitlich sich nannte. (Und mal ehrlich, einem freiheitsliebenden Menschen kann man doch nur ein Kreuzl auf der Seite einer liberalen Partei zutrauen, doch die heute?, die nicht!)
AW: Wahlvolk - gesucht wird der Kanzler Östreichs
der einfluss von rot-grüns performance in deutschland zur zeit hat sicher auch zum bescheidenen ergebnis der spö beigetragen.
die fdp-misere allerdings hat mit den fpö verlusten nichts zu tun; die sind zu 100% haus- und haidergemacht;
und robert, keine sorge! es dauert keine 2 jahre bis der jörg wieder da ist, sondern höchstens 2 stunden! er hat in den letzten jahren schon so oft den rücktritt vom rücktritt erklärt, dass man ihn im volksmund nur noch bin-schon-weg-bin-schon-wieder-da nennt,
dein mitleid für ihn ist verlorenen müh,
gruss
eule.
AW: Wahlvolk - gesucht wird der Kanzler Östreichs
Mitleid hab ich nicht für ihn, den Haider-Jörg, dafür ist er mir zu psilophisch, wie wir Gebildeten sagen, so ein Mensch mit dem Anflug unbedingter Weisheit, die aber... Ich mein nur, daß er keine Schuld am Abschwung der Liberalen hat. Das mein ich. Und ich mein, daß er das erkennen wird, womit die Gründe wegfallen, die ihn kürzlich zum Abschied drangen.
AW: Wahlvolk - gesucht wird der Kanzler Östreichs
Tja,
der Haider ist schon ein besonderer Kaschper. In den 19-Uhr-Nachrichten wollte er schon nichts mehr vom Rücktritt wissen.
Hat er mit Möllemann telefoniert, der sein 18-Loch mittels eines privaten Weges ansteuern will?
AW: Wahlvolk - gesucht wird...
das wahlvolk will nicht wählen. zwei argumente werden genannt:
- das politische system taugt nichts, genügt nicht den anforderungen unserer zeit, ergo soll es durch nichtteilnahme ausgehöhlt und letztlich abgeschafft werden und
- die politiker taugen nichts, also kann man sie nicht wählen.
zwei gegenargumente:
- ein politisches system schafft man nicht ab oder zwingt es zu reformen, indem man es ignoriert oder mit strafenden blicken vernichten will, man muß die kräfte stärken, die ihm kritisch gegenüberstehen - und die gibt es: bündnis solidarität, AfD, MLPD, LINKE, bayernpartei, ÖDP u.a.
- wer unter 4500 kandidaten niemanden findet, der ihm paßt, der kann entweder keine kompromisse schließen oder ist so einzigartig, daß niemand auf der ganzen welt seinem bild eines politikers entsprechen kann oder aber: er sucht nur einen vorwand, sich der verantwortung zu entziehen.
AW: Wahlvolk - gesucht wird...
Die enge innere Bindung zwischen brd und brö zeigt sich nicht nur im wahltermin, sondern auch im mutmaßlichen ausgang der wahl. hier wie dort große koalition., hier wie dort GRÜNE und liberale randfischer. allerdings sind die in österreich schon einen schritt weiter und streben auf die 20%, wer weiß, vielleicht werden es auch mehr. sie sind die alternative.
Der Sozialdemokrat Faymann kann nicht mit Stimmengewinnen rechnen, wohl aber mit Bestätigung im Amt. Merkel auch. Auch in österreich gibt es keine Wechselstimmung. Dem Land geht es gut. Darum auch kein Bedarf an Veränderungen, selbst Reförmlein scheitern. Warum auch? Österreich hat die geringste Arbeitslosenquote in der EU. Das Wirtschaftswachstum ist überdurchschnittlich hoch. Die enge Verflochtenheit mit der bundesdeutschen Wirtschaft (anders als zu Zeiten der Zollunion im 19. jhd.) verschafft dem export/importgewerbe satte gewinne. das gab es auch schon vor dem euro, aber nun wird es als sieg des euro gefeiert. eben wegen dieser lüge steigen die chancen der eurokritischen fpö.
Die beschriebenen probleme sind unkenrufe und verhallen seit jahrzehnten. einzige spannung bleibt, ob die FPÖ mehr als 25% schafft und vielleicht die große koalition sprengt, wahrscheinlich ist das jedoch nicht.
AW: Wahlvolk - gesucht wird...
die waage neigt sich, will man den gleichgeschalteten medien glauben schenken, mehr und mehr zur großen koalition. gestern entblödete sich bei maischberger ein journalist nicht, von einer mehrheit für merkel zu sprechen, unwidersprochen. keinem der anwesenden scheint es aufgefallen zu sein, daß gut 41% KEINE mehrheit sind. doch man spricht vom wahlsieg und regierungsauftrag usw.. blödsinn. oder man assoziiert die 38%, die seinerzeit die NSDAP als mehrheit konstruierte, als politisches paradigma, vorbild für regierungsmehrheiten. dann sollte man aber nicht in schulbüchern behaupten, daß hitkler kein demokratisches mandat besessen hätte. beides geht nicht.
es gibt KEINE mehrheit in der BRD gegen steuererhöhungen, sondern drei parteien im bundestag, die sich FÜR steuererhöhungen ausgesprochen haben und jetzt eine mehrheit zustande bekommen könnten, sofern sie dem in den medien aufgebauten druck standhalten wollten. aber man drängt zur großen koalition, gleichwohl die SPD daraus kaum ungeschoren davonkommen dürfte, nicht im angesicht der erfahrungen mit frau merkel. der kluge schachzug, die basis diesbezüglich zu befragen, wird da klarheit schaffen, denn die basis ist gegen ein zusammengehen mit frau merkel. es ist auch kaum ausgemacht, daß die staatsbürgerliche pflicht der SPD darin bestünde. die pflicht besteht darin, nach möglichkeit aufgrund des wahlergebnisses eine regierung zu bilden, nicht aber darin, mit der CDU zusammenzugehen. das sollte man unterscheiden. da steinbrück jetzt zurücktrat, könnte eine mitgliederbefragung ein neues mandat ausstellen, eben eines für ein zusammengehen mit den LINKEN, so denn die programmpunkte, mit dem die SPD zur wahl antrat, auch umgesetzt werden könnten. da wiegt dann der ausspruch steinbrücks, nicht unter frau merkel arbeiten zu wollen, genauso schwer wie das koalitionsverbot mit den LINKEN. doch wenn sich keine koalition bilden lassen sollte, dann muß man den wähler eben noch einmal befragen, diesmal mit offener koalitionsaussage.
vorläufiges Endergebnis, 29.9.2019, 21:27 Uhr
ÖVP |
38.4 Prozent |
+ 6.9 Prozent |
73 |
SPÖ |
21.5 Prozent |
- 5.3 Prozent |
41 |
FPÖ |
17.3 Prozent |
- 8.7 Prozent |
32 |
NEOS |
7.4 Prozent |
+ 2.1 Prozent |
14 |
JETZT (Peter Pilz) |
1.9 Prozent |
- 2.5 Prozent |
|
Grüne |
12.4 Prozent |
+ 8.6 Prozent |
23 |
AW: Wahlvolk - gesucht wird...
Mit dem Ergebnis kann ich leben. Leider wirft es mehr Fragen auf, als dem Land gut tun wird.
Dass die FPÖ deutlich verloren hat, deutlicher als die Auguren vorausgesagt haben, ist gut.
Dass die SPÖ das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der 2. Republik - also seit 1945 - eingefahren hat, hat sie sich selbst zuzuschreiben. Kaum jemand weiß, warum er SPÖ wählen sollte.
Dass Kurz seinem Sponsorenverein ÖVP deutliche Gewinne eingebracht hat, liegt daran, dass viele unzufriedene FPÖ-Wähler zu Kurz übergelaufen sind.
Wie weiter? Keine Ahnung. Die FPÖ fürchtet eine weitere Koalition mit der ÖVP, umgekehrt wohl auch. Türkis-grün wird Kurz am Ende teuer zu stehen kommen, das wird er scheuen, wie der Teufel das Weihwasser. Da verprellt er zu viele Wähler, vorallem die FPÖ-Abtrünnigen. Das würde ihm bei der nächsten Wahl wohl ein Desaster bescheren.
Also weder Klarheit - wie auf den Kurz-Plakaten versprochen -, noch eine Richtung absehbar. Das Gewurschtel wird weiter gehen. Das einzige, worauf ich wette: die nächste Regierung hält nicht die gesetzlich vorgesehenen 5 Jahre.