AW: Verkannte Wahrheiten der Weltgeschichte - von den Anfängen bis 1888
Friedrich II. von Preußen war Freimaurer, wendete sich aber am Ende seines Lebens von ihnen ab.
Napoleon Bonaparte war Freimaurer, wurde durch diese an die Macht gebracht und auch wieder gestürzt.
Das sind Behauptungen Wichtls in seinem Buch über "Weltfreimaurerei, Weltrevolution und Weltrepublik" von 1919.
Friedrich II. und Voltaire - ein quittierter Abschied
Wer weiß, was geschehen wäre, wenn Voltaires Plan gelungen wäre?
Kaum einer weiß, daß Friedrich II. von Preußen homosexuelle Neigungen besaß, die er (vor allem) literarisch auslebte. Sein Freund Voltaire stahl ihm die literarischen Exkurse ins violette Reich der Tüftis und floh damit. Er wollte diese Texte publizieren, was wahrscheinlich zu einem Sittenwandel im Reich geführt hätte. (Man weiß es nicht.) Genau das wollte Voltaire ja, eine Befreiung der Sitten von kirchlichen Vorstellungen!
Aber jetzt folgte etwas, was wieder beredt ist für unser Reich, für das Rechtsverständnis, was einen guten Grund anzeigt, weshalb es bei uns keine Revolution wie in Frankreich gab. Friedrich II. regelte das folgendermaßen:
Er schickte einen Major seiner schnellen Eingreiftruppe hinterher. Der faßte Voltaire in Frankfurt/Main, forderte die Herausgabe der Texte und versohlte mit einem Knüppel Voltaire den Arsch. Natürlich gegen Quittung! Dann setzte er Voltaire in Frankfurt/Main beim preußischen Gesandten Freitag fest (Frankfurt/Main war die Krönungsstadt des Kaisers, also hatte jeder deutsche Staat in Frankfurt seine Gesandtschaft). Jetzt wartete man, bis die Papiere in Leipzig (?) bei einem Verleger angekommen waren und der das wiederum quittiert hatte und einen Boten sdamt Quittung nach Frankfurt/Main zurückschickte, dann erst wurde Voltaire freigelassen.
Rechtsnachfolge bildet Staat
Im Magdeburger Dom gab es eine Gala zur Ausstellung "Heiliges Römisches Reich". Man setzte den Beginn auf 962, sein Ende auf 1806.
Ich weiß nicht, welche Stümper da am Werke waren oder welche politischen Opportunitäten das entschieden. Aber ich weiß, daß die sächsischen Herzöge um 1000 das Wort "deutsch" nicht kannten, geschweige denn ein Deutsches Reich anführten bzw. anführen wollten. Sie traten die Rechtsnachfolge der Franken an. Und dann wird vielleicht ein Schuh draus, die Rechtsnachfolge anzuschauen, die ein Staat immer antreten muß, damit er haftbar gemacht werden kann. Und schauen wir zurück, wann es erstmals einen germanisch-deutschen Staatsverband gab, der einen Rechtsrahmen besaß, der auf unserem Territoritum (und darüber hinaus) eine Rechtsform besaß und ein politisches Gemeinwesen ausbildete. Dann kommen wir zu Karl, der deshalb auch der große heißt, weil er eben das schaffte und zu Weihnachten 800 die Rechtsnachfolge des Heiligen Römischen Reiches als erster Germane antrat.
AW: Verkannte Wahrheiten der Weltgeschichte - von den Anfängen bis 1888
Drei bedeutsame Städte gab es im Mittelalter, eine davon war Magdeburg, wie diese Karte zeigt: :banana:
http://www.vonwolkenstein.de/images/ottonenreich.jpg
Maria-Antonia von Habsburg
Die oftmals beklagte Hinrichtung des französischen Königs und seiner frouwe, Maria-Antonia von Habsburg, sintemalen Königin von Frankreich, war rechtens und bedarf keiner (späten) Entschuldigung durch Frankreich. Das ist in vielerlei Hinsicht Unfug:
- war Maria-Antonia französische Königin, somit Französin geworden;
- wenn, dann müßte die Entschuldigung bei allen Deutschen erfolgen, denn den aus dem Reichsverband ausgeschiedenen Teilstaat Österreich gab es 1793 noch nicht;
- hatte die französische Königin nach den Verfassungsänderungen vom August 1792 (eigentlich schon nach der Annahme der ersten Verfassung von 1791) keine absolutistische Macht mehr, die ihr das Recht gegeben hätte, den Staat als Eigentum zu betrachten, mithin überhaupt nicht in der Lage zu sein, staatsverräterisch handeln zu können und
- handelte die Königin durch ihre Konspiration mit den Feinden des französischen Staats staatsverräterisch, worauf die Todesstrafe stand. Sie war sich dieses Vergehens auch bewußt.
Zitat:
Nach 215 Jahren für Hinrichtung entschuldigt
Besser spät als nie, hat sich offenbar der französische Außenminister Bernard Kouchner gedacht: In Wien entschuldigte er sich für die Hinrichtung der gebürtigen Österreicherin Marie-Antoinette vor 215 Jahren. Die Gemahlin König Ludwigs XVI. hat bei der Französischen Revolution ihren Kopf verloren.
[..]
Es tut mir leid", sagte Kouchner. Er bedaure den Tod der Österreicherin. Aber damals sei eben die Zeit der französischen Revolution gewesen.
Und nach dem Tod der Gemahlin Ludwigs XVI. habe sich schließlich ganz Europa von dieser Revolution inspirieren lassen", sagte der Außenminister. Marie-Antoinette war am 16. Oktober 1793 auf der Guillotine hingerichtet worden.
Straffung der Zentralgewalt
Die Niedermetzlung von Aufständischen ist nicht auf den arabischen Raum beschränkt. Heinrich VII. von England ließ 1497 die ihm ungelittenen Cornwalliser niedermetzeln, wohlgemerkt, es waren nicht nur einige wenige Adlige und ihre Getreuen, sondern letztlich alle auf Cornwall, die sich Heinrich VII. in den Weg stellten.
In der positivistischen Geschichtsschreibung nennt sich das dann euphemistisch "Straffung der Zentralgewalt".
Der gleiche Prozeß vollzog sich in Frankreich, Rußland und sicherlich auch in zahlreichen anderen auf Zentralismus orientierten Staatswesen in der Weltgeschichte.
"Grieche" als Schimpfwort
Plutarch berichtet, daß die Römer das Wort "Grieche" als Schimpfwort gebrauchten. Nichts besonderes, möchte man meinen. Allerdings wird doch immer wieder behauptet, daß sich die Römer an den Griechen orientierten. Sprache, Schönheitsideal, Literatur, Architektur etc. Wie aber erklärt es sich dann, daß die Römer für die Griechen ein Schimpfwort hatten, eben weil ihre Hauslehrer meist griechische Sklaven waren, wie einst auch Plutarchos? Vielleicht meinten sie gar nicht die Griechen, sondern die Lehrer, zu denen Schüler ja meist in einem Haßliebe-Verhältnis stehen?
Tetzel und der Ablaßhandel
Man nimmt immer an, daß die Reformation durch die Ablaßverkaufspraktiken des Ablaßverkäufers Tetzel (andere schreiben ihn Tezl) veranlaßt worden sei. Tetzel soll die eingenommenen Gelder nach Rom geschickt haben, wovon u.a. die Peterskirche gebaut worden sein soll.
Das ist nur die halbe Wahrheit.
Tetzel arbeitete im Auftrag des Erzbischofs von Magdeburg, eines jüngeren Bruders von Joachim von Hohenzollern, Churfürst von Brandenburg. Albrecht hieß dieser Erzbischof, der zugleich Halberstadt und Mainz bediente und große politische Ambitionen besaß. Der nämlich hatte Tetzel losgeschickt, ihm ein Taschengeld für dessen Dienste versprochen, den Großteil aber NICHT nach Rom geschickt, sondern ungefähr die Hälfte in die eigene Tasche gesteckt. Das erzürnte die magdeburger Bürger besonders, daß ihr Erzbischof ihnen das Geld aus der Tasche zog, selber mit seinen Geschäften keine Steuern zahlen mußte und insgeheim Konkurrenzfirmen aufbauen konnte. Deshalb AUCH befreiten sie sich über Luthers Theologie von dieser Plage. Die Ulrichskirchengemeinde tat es als erste, andere folgten. Das ist die Reformation in wirtschaftspolitischer Hinsicht, ein Kampf um Steuergleichheit.
Asylpolitik unter Friedrich III. von Hohenzollern, Churfürst von Brandenburg
Im Jahre 1700 allein kamen mehr als 15000 Kalvinisten nach Brandenburg, dazu noch etliche hundert Familien aus Belgien und der Schweiz, die sich in Brandenburg niederließen, eigene Rechtsbezirke/Stadtteile bekamen, u.a. in Magdeburg, wo sie gesonderte Rechte erhielten.
Gemessen an der Bevölkerungszahl waren das etwa 2% p.a., die da nach Brandenburg strömten.
Gemünzt auf die Bevölkerungszahl der BRD entspricht das 1,6 Millionen Flüchtlingen. Hoppla!
P.S. Es gibt allerdings einen großen Unterschied: die Neubürger waren reich, gut ausgebildet und anpassungsfähige Christen.