Ludwig XIV. war eigentlich ein Habsburger
Hem behauptet in seiner Geschichte des Hauses Habsburg, Ludwig XIV. sei "als ein Glied der Familie Habsburg zu bezeichnen", da die von Mazarin gestiftete Ehe seiner Eltern Abkömmlinge des Hauses Habsburg vereinigte. Ein Inzuchtprodukt.
Das würde Ludwigs vehementes Drängen nach elsässischem Besitz erklären, den Stammlanden der Habsburger. Vielleicht kann der Streit ums Elsaß als Familienzwist im hause Habsburg gelesen werden?
Die Union Schottlands mit England 1707
Die gegenwärtige Diskussion um die Zukunft Großbritanniens kürt folgende verkannte Wahrheit der Weltgeschichte zu einem bemerkenswerten Detail:
Die Vereinigung Schottlands mit England war nicht das Produkt englischen Imperialismus, sondern Ergebnis eines schottischen Antrags. Die Kaufmannsinnung Schottlands wollte die Union, weil sie von den Geschäften in den englischen Kolonien ausgeschlossen blieb und die Geschäfte mit den natürlichen Partnern Frankreich und Holland aufgrund der Kriegssituation extrem eingeschränkt liefen. Kurzum sollte die seit 1603 (Personalunion über Jakob I.) avisierte politische Vereinigung mit England zu einem Dauerzustand gemacht werden, der es den schottischen und meist anglikanischen Kaufleuten ermöglichen würde, an den Geschäften ihrer englischen Kollegen zu partizipieren.
Widerstand kam aus den schottischen Hochlanden. Nach der Schlacht von Culloden 1746 wurden diese Widerstände endgültig gebrochen, nachdem der letzte Stuart besiegt, die freien Hochländer ihres Gemeindebesitzes (Kollektiv) beraubt und dieser staatstreuen Kapitalisten (Clanhäuptlingen, aber auch neuem Adel) übereignet wurde, die als Landadlige die Ländereien verpachteten. Kapitalismus.
AW: europäische Zusammenarbeit
Ob es Gesetze gibt, die Geschichte berechnbar oder vorhersehbar machen, ist eine nicht ganz leichte Fragestellung. Ich möchte kurz darauf antworten. Der Gegenstand der Degeneration beispielsweise als Formel für die Geschichte, und ich belaße sie nicht mathematisch, weil das andere beherrschen als ich, erscheint mir heute tatsächlich persönlich in Gedanken als plausibel. Beispiele heute: mein aktueller Beitrag im Ordner "der allwissende Erzähler"; Beispiel aus der Geschichte: Die Vernichtung der Etruska.
Meine Formel/Thesis/Anschauung/Schlussfolgerung: Es setzen sich nicht die Hochkulturen durch, sondern die Aggressiven, kampfwilligen, Cannibalistizistischen. Anderes Beispiel ist eine Vermutung von mir, die in die Anfänge der Menschheit zurückreicht, die Menschen vor zwei und einer Million Jahren: Die Stämme und Rassen, die vor Hunger und Tod geflohen sind, trafen entweder auf höher kultivierte oder aggressivere Stämme. Ich schätze, daß der zweitere Schlag überwog, und sich schließlich somit stets fortpflanzelte. Die Folge ist Degeneration.
Gruß,
Saul
AW: Verkannte Wahrheiten der Weltgeschichte - von den Anfängen bis 1888
Friedrich der Große hatte zur Durchsetzung seiner Steuerpolitik (Gebühren und Stempelsteuern, Wechsel, Obligationen und Spielkarten, Umsatzsteuern, Zölle, Realsteuern...) französische Beamte nach Preußen geholt. Das Konvolut von 67 Tarifen, um 2775 Artikel durch Akzisen zu erfassen, erforderte einen großen Beamtenapparat, etwa 8000. Es gab zu wenige Deutsche, die die Arbeit hätten leisten können. Also holte der Preußenkönig Franzosen. Die deutsche Bevölkerung in Preußen war empört. Friedrich gab nach etwa zwei Jahrzehnten hartnäckigen Widerstands derselben entnervt auf und schickte die Franzosen wieder nach Hause.
Der Nichterwerb Kaliforniens
Preußen spielte um 1842 mit dem Gedanken, sich auf dem amerikanischen Kontinent eine Kolonie anzulegen: Kalifornien. Der junge preußische König hatte erkannt, daß der Verzicht auf eine Kriegsflotte auf Dauer für den Handel unabdingbar sei; er ließ ein (!) Kriegsschiff namens "Amazone" bauen. Eine Korvette. Wow!
In diesem Kontext kam auch die Erwerbung einer preußischen Kolonie ins Gespräch. Der preußische König ließ in England anfragen, ob Britannien eine Idee hätte, welches Eiland sich gut eignen würde, der absehbaren Überbevölkerung Deutschlands abzuhelfen. Der britische Minister Peel nannte Puerto Rico. Das war natürlich Spott, denn PR gehörte seinerzeit zu Spanien, konnte von Britannien also nicht einfach so vergeben werden; zudem war PR für eine Ansiedlung deutscher Auswanderer nicht geeignet: zu klein, zu heiß, zu wenig fruchtbarer Boden. Die Suche nach einem mutmaßlich geeigneten Gebiet führte zum Kandidaten Kalifornien/Oregon. Das gehörte seinerzeit zu Mexiko. Doch die Republik Mexiko war bankrott. Es bestünde also die Möglichkeit, das sehr dünn besiedelte Gebiet käuflich zu erwerben. Zwei Dinge sprachen dagegen: zum einen besaß Preußen keine Flotte, um die Erwerbung zu schützen, und zum anderen gab es die Monroe-Doktrin, die es Nichtamerikanern untersagte, auf dem amerikanischen Kontinent eine Kolonie zu erwerben. Der preußische König gedachte beide Probleme aus der Welt zu schaffen, indem er mit Dänemark kooperieren wollte, bis Preußen eine eigene schlagkräftige Flotte besitzen würde.
Doch der Plan scheiterte innert der Ministerialbürokratie, die das Projekt prüfte, zahlreiche Fragen aufwarf, und letztlich die Umsetzung verzögerte, bis die aggressive Außenpolitik der USA, der Anschluß Texas' 1845 und Goldfunde in Kalifornien 1848 (was man in Washington dazu nutzte, gegen Mexiko einen Krieg um den heutigen Südwesten der USA zu führen) das Objekt der Begierde in weiter Ferne beließ.
AW: Verkannte Wahrheiten der Weltgeschichte - von den Anfängen bis 1888
Das Korsett, dieses von (meist taillelosen) Feministen als Ausdruck männlichen Dominanzverhaltens angefeindete Kleidungsstück, gehörte im 19. Jahrhundert zur Uniform der männlichsten Form der Unterdrückung: dem preußischen Gardeoffizier.:mua:
AW: Verkannte Wahrheiten der Weltgeschichte - von den Anfängen bis 1888
Ob Marco Polo jemals in China war, da sind sich die Historiker uneinig. Bin kein Freund von Verschwörungstheorien, aber es spricht auch einiges dafür...dass er dort nie ankam
Sklavenhandel von England aus
Zwischen 1783 und 94 fuhren 900 Schiffe von Liverpool aus nach Amerika. Ihre Ladung: 300000 Negersklaven. Reingewinn: 12 Millionen £, etwa 700 Millionen € nach heutigem Geld oder das Vierfache des Verkaufspreises von Louisiana (wurde von Napoleon an die USA 1803 für 15 Millionen $ verkauft). Das Geld wanderte zum Gutteil in die Taschen der "Demokraten" Washington und James, anderes in die der Händler aus Liverpool.