Aufzeichnungen aus der Mansarde
Notizen - aus dem Leben gegriffen, heißt nicht begriffen, beschrieben nur... - Fragmente - völlig ungeordnet -
dahingeknallt...:
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1)
"Nichts"-ahnend
folgte er dem Prinzip
des Erwachens,
tapste blindlings in die Falle,
ohne sich zu verletzen,
Erfahrung heischend
liebäugelte er mit dem Licht -
die Nacht war sein Element,
Feuer seine Geburt...-
er liebte es,
nackt ins Meer zu staksen,
wenn die Mond lächelte,
winkte er zurück...-
mit den Fischen hatte er
einen Komplott geschlossen und
die Liebe war ihm heilig -
was den Tod anbelangte schwieg er,
weil Feuer seine Geburt...-
über dem See tanzte die Morgenr?te,
er wu?te seit langem:
der schwarze Schwan verschwand...-
Bilder ihm sein Sinnen,
Schönheit sein Gebot,
sein Bauch ein Gipfel,
sein Geist ein Schwert -
wohlan, es galt die Leidenschaft zu leben,
weil Feuer seine Geburt...!
[dem erkrankten Künstler]
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2)
im See
spiegelt sich
das Licht,
bricht und
gibt an
zu sein... -
im See
spiegelt sich
das Sein,
bricht und
gibt an
Licht...
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3)
Schwäne schwanken,
taumeln gewillt
auf lauen Gewässern,
schweigen sanft
an Sommertagen -
gib acht,
sie fauchen,
wenn Du sie liebkosen willst -
Schwäne schwanken,
taumeln gewillt und
sind.
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4)
mag sein,
daß an solchen Sonntagen
7 fette Fliegen
um eine Nase kreisen -
mag sein,
daß Solchertags
ein Storch mit Fröschen
um die Wette hüpft -
mag sein,
daß dann die Laus sich
einen Hering um die
Vielfalt der Arten kümmert -
gewiß ist jedenfalls,
daß gewiß ist,
daß Gewisses sein könnte -
alles weitere erfahren Sie nächsten Sonntag...
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5)
blauer Saphir,
blaue Blume,
die Dich blendet
nur im Erahnen -
heilger Kral,
Gefäß der Weisen,
berauschend dein Inhalt,
blutigrot und süß -
Liebe, schöne,
ein Meer in deinem Augenblick,
darin zu tauchen
alles und immer...
(hedonistisch-dionysisch...)
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6)
und wenn ich es wage,
mich über die Klippen hinauszuhängen,
dann erwarte ich nicht (und nichts...),
Deinen Halt an meinen Beinen -
ich falle nicht,
ich fliege mit Dir...
(aus dem hohen Lied der Ur-Amsel)
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7)
ich harke Kies.
wieder und wieder harke ich Kies.
und harke es immer wieder.
ohn Unterlaß harke ich das Kies.
harke um des Harkens Willens.
das Kies knirscht schön!
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8)
abends legte sich
der Baum
ins Gebüsch,
Schlafenszeit -
am nächsten Morgen
glühten Kastanienblüten
im Himmel -
es muß an den Wurzeln gelegen haben,
oder am Licht...
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9)
vielleicht sollte ich das Schreiben lassen,
vielleicht sollte ich Blues-Gitarrist werden,
vielleicht sollte ich mich mehr um das Kies kümmern...
(der arme Poet) ;)
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
Lieber Paul,
eine erste Reaktion:
auf keinen Fall solltest Du das Schreiben lassen, solltest Dir im Gegenteil eine Gitarre greifen und bluesmäßig diese Zeilen zu einer wild-melancholisch-launigen Musik intonieren und Dir jemanden engagieren, der dazu Kies harkt. Bizarr, bizarr, aber ein Publikum würde verwöhnt... diese Zeilen verlangen nach einer musikalischen Aufführung.
Ich schreib Dir das auch, weil Dein Text an sich wenig mit durchdachter und stringenter Lyrik zu tun hat und insofern immer ein expressives Wagnis impliziert ist. Ich frage mich allerdings nachhaltig, wie Du daraus etwas Stringentes machen könntest.
herzlichst uis
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
nun denn,
es klingt mir sehr von herzen
(hab dank, oh edler zeitgenosse!),
wo ist nur gleich das notebook
von jimi hendrix,
wohlan, eingestöpselt und
wawaahbahouuu...
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
ja, ist eine wilde romantik, die sich aber brachial anträgt; insofern freu ich mich immer über Paulchens Lautung.
Paulchen, solle wir hier ein bissel textarbeiten wollen tut?
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
hm, hm, kratz, kratz, tja ich weiß nicht, also nicht so gern und überhaupt -
aber wohlan, Dir zu liebe... -
letztendlich laß ich mir ja nicht so gern ins Handwerk pfuschen- und das soll mitnichten jetzt erhaben oder überheblich klingen - mais non, natürlich freue ich mich über jedwelche Kritik, über jeden Tip bin, bin da offen und neugierig wie ein Kind, das zum ersten Mal den Schnee sieht... -
aber ein wenig will ich mir dieses Erfahren auch behalten, bin insofern weniger auf die "Form", als viel mehr auf den Inhalt, gar auf das erste Empfinden des Lesers erpicht -
will sagen, wenn jemand sagt, dies Gedicht finde ich schön, aber es stört mich ein Partizip - so ist mein Ziel erreicht... -
unsere Ziele müßten schon in etwa übereinstimmen, wenn wir sinnvolle Textarbeit leisten wollen - und als bekennender Proletarier hab ich nun gar nichts gegen Arbeit... - vielleicht sollten wir einen 5-Jahresplan erstellen... -
ums ein büschn verständlicher zu machen:
letztendlich lieb ich es ja die Grenzen zu übertreten, dada spielt ein Hauch von Provokation mit, aber hauptsächlich geht es mir um die Freiheit der und in der Kust an sich, sie ist doch wie ein Spiegel, oder besser wie das Spiegelbild des Flusses - ein Spiegel unserer fließenden Zeit - heute das Sonett,
morgen DaDa,
übermorgen das totale Tohuwabohu,
das wiederum am Anfang war... -
ich bin ein großer Fan des Absurden, schwer also da eine Form zu finden, wenn nicht die eigene einfach entstehen zu lassen... -
soweit dazu.
itzo laß uns schaffen :fies:
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
Ich sage, ich finde deine Gedichte schön, und es stört mich auch nicht, das Du nicht an Bob Marley gedacht, der dieser Tage...
Aufzeichnungen aus der Höhle
Aufzeichnungen aus der Höhle
"ich lass mich ausgehen,
bis ich ausgelassen bin,
ausgelaufen aus dem Hafen und
volllaufen auf hoher See,
bis ich dann untergeh` " -
so das trunkne Lied
des Abtrünnigen,
dessen Heimat
das Nirgendwo,
ein Flug nur, ein Fluch -
hämisch Schnarren
garnt sein Singen,
ein Poltern, Klopfen,
Getöse,
ach -
seht, dort auf
dem Abstellgleis,
leer und nutzlos,
wenn nicht
Rost und Farn und Moos... -
doch wenn der Zug
ins Rollen kommt,
so rattern die Räder und
ungestüm rauscht
der Wind -
ein Kind
nicht mehr, weil
das Schwert in der Hand,
darin spiegelt sich
das Feuer -
nichts was ihn hält,
nicht der Schein nur,
Nebel, Hauch -
weg nur, voran,
zurück ein lodernd Wrack -
zur Freiheit verbannt
ist Leid und Los,
weil wie ein
Feuerball bei Nacht -
Asche!
Ach, Meer,
ewigliches,
nimm mich auf,
in deinen Tiefen
will ich ruhn.
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die Worte
so leer,
vermodert -
Gerippe-
der Wahn
dicht auf den Fersen,
ich öffne die Arme,
ha, da schrickt der Wahn... -
wer ihn geküsst,
der bleibt vernarrt,
wer ich vermisst,
der ist es selbst!
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Gevatter Tod
wetzt die Sense,
halt ein -
so weit ist der
Weg auf der Grenze und
ich bin doch schon so nah...
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Erkenntnis kommt vor dem Fall,
war das letzte, was den fallenden Engel weilte -
wie ein Feuerschweif raste er zur Erde!
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Ruhe, Ruhe, Ruhe -
der Wind singt sein altes Lied!
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die Erde lieben heißt nicht die Menschen lieben -
unter freiem Himmel schlafen ist nicht in einem Haus schlafen...
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es gibt Dichter der Höhe und
Dichter der Tiefe,
Dichter der Liebe und
Dichter des Todes -
und es gibt Dichter des Unterwegs!
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Spaß bedeutet,
keine Angst zu haben
vor der Nicht-Existenz -
das Absurde ist eine Weg dahin,
die Schönheit flimmert!
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Neulich in der 5.Dimension traf ich Einstein -
mit ihm war leider kein vernünftiges Wort zu wechseln,
er lachte nur in einem fort...
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unermesslich der Durst,
der Drang, der Trieb,
unfassbar -
ungestillt zu harren und
ahnen doch das Licht
ist Leiden fürwahr ist
Last -
flieg in selg'ge Nacht, mein Vogel,
schwarzer Vogel, flieg voran!
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die Erkenntnis,
der höhere Sinn,
selbst das Ziel -
WURSCHT!
im Sein des Kiesels ruht Erhabenheit,
im Sein des Seins!
und er grub und grub und grub,
drang vor zu den Wurzeln,
wurde Wurzel,
ist Wurzel -
zum Grund,
zum Abgrund... -
alles kehrt wieder und wieder und wieder und
wird doch nicht eins -
mir ist kalt!
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
Irgendwo hast Du konkrete Sandsteine im Gewirsch, aber es sind Konkretationen, nichts Ungemachtes liegt in Deinem Bett. Gut wird's, Paulchen. Aber wir wollen es noch besser. Stange halten und Konzentrate schaffen.
Der erste Text ist gut, verliert sich mitteils, kommt dann aber wieder. Den Rest vergessen wir. Halt, Einsteins Antreffe ist ein guter Gedanke, wert, näher und ausführlicher behandelt zu werden. Wie ist's denn so in der fünften Dimension?
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
Ich schicke Dir das Buch, in dem sie Skat spielen, den Skat dreschen und den armen Hölderlin ganz schön fertig machen. (Schiller war manchmal ein schöner Schweinehund.) Die Hölle. Malen wir sie uns aus! Es gibt da ein Buch aus dem 12. Jahrhundert, ein englischer Bauer namens Thurkill beschreibt seinen Höllengang. Ich lege Dir eine von mir adaptierte Teilübersetzung, ein Stück aus den LEIDEN, bei:
Edgar trat nach längerem Warten hinter dem Vorhang hervor. Er fragte sich, ob nicht Schwefelgestank oder wenigstens Brandflecken auf dem getäfelten Boden seine Hirngespinste bestätigen müßten, doch da er nichts fand, verwarf er diese Möglichkeit und öffnete die Tür. Aber statt auf dem Flur seiner Wohnung stand Edgar auf einem unbekannten Feld, das nicht sehr groß war, vielleicht ein Morgen. Darauf Pferd und Pflug. Das Pferd wieherte freudig erregt. Edgar streichelte die feuchten Nüstern, heißer Atem streifte seinen Nacken, weckte Lebensgeister, und er athmete tief durch. Sein Blick suchte vergebens nach einer Begrenzung des unbekannten Raumes, Feld an Feld reihte sich, dazwischen Obstbäume mit prallen Früchten. Wald grünte in der Ferne und Berge, kahl und glatt, standen bedrohlich rings um; zuletzt stockte sein suchender Blick auf dem jungfräulichen Stückchen triefender Schwarzerde. - Edgar säte wenig später Salz, das eine Satteltasche enthielt. Am Feldrand lag ein verwitterter Spaten, der sorgte für den Graben am Rain, in den hinein das salzige Wasser fließen konnte. Edgar sah und handelte, hantierte, daß man hätte meinen können, er hätte sein Lebtag lang nichts anderes getan. Als er mit der Arbeit fertig war, kniete er auf dem Felde nieder und betete. Auch das tat er, als ob es zu einer alltäglichen Gepflogenheit gehörte.
Eine dunkle, völlig verhüllte Gestalt kam des Wegs und blieb stehen, aber Edgar grüßte erst, nachdem er das begonnene Gebet beendet hatte. Die sinistre Gestalt beugte den Oberkörper zum Gruß und murmelte etwas Unverständliches. Die Geste war freundlich, abwartend, aber freundlich, und der einsame Bauer freute sich. Gemeinsamkeit. Stumm war die Gesellschaft, stumm zwar, doch Edgars Einsamkeit war beendet.
Sie zogen nach Osten, durchschritten schweigend die rotblühende Ebene und kamen am Fuß eines kahlen Berges zu einer Basilika staunenswerter staunenswerter Bauart. Das Dach ruhte auf drei Säulen, die Nordseite war begrenzt von einer hohen schmutziggrauen Mauer, für die übrigen Seiten fehlten Wände. In der Mitte loderten aus einem Becken hohe Flammen. Aus den Flammen trat eine schlanke Gestalt im weißen Gewand mit unverhülltem Gesicht. Die gesetzten Bewegungen strahlten Ruhe, Kraft und Würde aus. Das weiße Gesicht blickte kalt und starr auf einen Punkt in unbestimmter Ferne. Die Gestalt reichte Edgar die Hände zum Gruß, der sie zaghaft nahm und küßte. Er sah einen Rubin, schmuckvoll eingefaßt von schwarzem Gold.
„Mein Herz war verblendet, weil es erkaltet war. Mein Glaube...“, stammelte er hilflos, ohne Wissen um die Herkunft der aus ihm sprudelnden Worte. Die weiche beringte Hand des graziösen Geschöpfs legte sich über Edgars Mund. Sie standen vor der Nordwand und sahen weiße, rote und schwarze Flecken, die das graue Gemäuer zum Großteil bedeckten. Aus dem Boden stiegen fauchend Dämpfe. Edgar glaubte zu erkennen, daß dieses Schnauben durch ein gräßliches feuchtes Husten hervorgerufen wurde, das die Mauer an einzelnen Stellen blutrot sprenkelte. Nach und nach quollen apathische Gestalten aus den verschiedenfarbigen Flecken hervor, schauten sich scheu und verschreckt um und stellten sich um das Feuer des Beckens. Alle trugen ähnliche Mäntel, die ihre Körper bedeckten und nicht erkennen ließen, ob es sich um Mann, Frau, Kind oder Greis handelte. Als die Zahl der Versammelten den Raum ausfüllte, daß nur in unmittelbarer Nähe des Beckens sowie um Edgar und seinen Begleiter Platz blieb, schritt eine dieser Gestalten nach dem stummen Kommando der unverhüllten Gestalt solenn zum Becken und redete gebeugt in unverständlichen Ausdrücken zu den anderen. Ab und an hob...
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
Zitat:
Und? geit?
pauli
Jetzt hat ers gecheckt. Das dauert halt, aber einmal pro Woche muss er schon mal reinschaun zu den Lite-Ratten (äh, nach langem überlegen stelle ich fest: Wo genau der Gegensatz zu den Heavy-Ratten liegt, kann man sich nur herbeikalauern...)
Nach Lektüre der "Aufzeichnungen a.d.H." dachte ich, auweh, jetzt holt ihn der Teufel, der im Detail des allzu scharfen Gewürzes steckt. Alle Jungfräulichkeit vergewaltigt... (kannst du das verdichtende Wort "ein Kind nicht mehr, weil das Schwert in der Hand" nicht grammatikalischer fassen? Ne. Nei-en! Nur keine Textarbeit, du meine Güte. Deine Deinung steck dir an die Hüte! Zu spät zu früh für sowas, die Sommerzeituhr zeigt Zwei Zwei Sechs, Samstagmorgen...)
Im mittleren Abschnitt singt ein Tenor "todessehnsüchtiger Wahnsinn". Verzeih mir den folgenden Kommentar, den sich die Heavy-Ratte nicht verkneifen kann: Ein heissa auf den Alkohol-Abusus, der uns in poetische Abgründe treibt, ach, so tief? Schlechtes Gewissen, hä?
Sieh: Ich folge dir, Dichter:
Deine Aneinanderreihung von Gedichtbuch-Gedanken macht am Ende einen läuternden Sinn. Vielleicht interpretiere ich zuviel hinein, aber neulich vor zwanzig Jahren bin ich auch mal aufgewacht... "alles kehrt wieder und wieder und wieder und wird doch nicht eins - mir ist kalt!". Damals lag ich nach kurzem Schlaf rotz-besoffen und traurig im Tiefschnee und hab den Heimweg gerade noch geschafft.
Kühl und einsam ist der Tod. Katharsis ist der Himmel dagegen.
Ei, du Arsch: Es ist zwar wundervoll, aber bitte übertreibe nicht Nichts! Bleib aufrecht über dem Boden. Nur hier berühren sich Gedanken, an der Oberfläche deines Sarges jedoch nur trockene Erde und kondensierte Tropfen. Auf dein Grab würde der virtuelle hootch nur würdelos draufpinkeln, wenn er wieder einen über den überschwenglichen Lebensdurst getrunken hat. - Könntest du den Abusus bitte genauso end-gültig gefälligst bleiben lassen? Hör auf, so extrem herum zu schwanken, das macht mir Angst.
Robert: Entschuldige, bisher wars privat. Aber wenn du so weitermachst, wird es ein Politicum. Zwei Fünf Neun, oje. Nachher Theaterprobe...bsp; :gurke:
h.
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
Nachsatz für den vielleicht interessierten Robert:
Der erste Satz "Jetzt hat ers gecheckt" bezieht sich auf hootch in Beziehung zu Paul.
Der Nachsatz "wenn du so weitermachst" geschah schmunzelnd, denn wann haben wir in der naheliegenden Vergangenheit ähnlich umfangreiche Antworten überlesen müssen?
Ich verspreche: Ich werde sie lesen, und mich bessern. Da steht es, schwarz auf weiss... was bleibt uns übrig?
ähnlich geduldig,
h.
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
Dieser Textausschnitt aus dem Leiden..
Ich mag ihn, er weckt meine Neugier auf mehr!
AW: Aufzeichnungen aus der Mansarde
Sind das Höllenerlebnisse, hootch?
Gestern sah ich in das Gesicht einer Hexe. Ich wußte um sie, denn mir wurde kalt. Ihre Blicke sind saugend. Aber, mal ehrlich. Gibt es Hexen in der Hölle? Kaum. Die sind alle hier oben. In der Hölle schwirren nur kleine Teufel herum, die die Seelen aus den Verstorbenen pressen, die sie rollen und knebeln, die ihnen Beine machen, um sie abzuschneiden, um SPASZ mit ihnen zu veranstalten. SPASZ ist Hölle, Erinnerung auf Erden Vorbereitung darauf.
PZ, das Lesen dürftest Du nicht aushalten, spätestens auf Seite 20 bist Du verschüchtert und schmeißt das Buch in die Ecke. Keiner hält das aus.
Aufzeichnungen aus der Höhle II
Aufzeichnungen aus der Höhle II
im Versenken
in sich
taucht wie
Blei er zu
loten -
Blasen steigen
auf und
lösen sich
auf und
blubb -
Blei fällt
weiter und
weiter und
bleibt nie -
sinkt in
tiefen Abendgrund,
singt
vom Schlamm
vergessener Tage...
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langsam stieg die Kälte
die Füße erst,
dann Beine hoch
ins Herz und
gefangen im ewgen Eis
der Nacht
gefriert
der Augenblick und
Traum wird
wahr -
Gefrierpunkt.
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die Raupe zog sich
zum Entpuppen
zurück, weil
sie im Sommer
schmetterlingen
wollt.
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psychoanalyse:
der Korken.
der Korken baumelte,
taumelte auf
offener See.
da ging er unter,
plötzlich
ging er
unterbewußtsein.
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Nachtgebet für Kinder
ein Schiff
schwimmt nächtens
übern See,
übern See
nächtens
ein Schiff
ganz still und leis -
uns sieh,
im Schiff
ein Träumelein,
ein Träumelein
im Schiff
für Dich
vom lieben Gott -
jetzt schlafe schön,
mein liebes Kind,
mein liebes Kind,
schlaf schön,
die Äuglein zu und
träume süß in
selger Himmelsruh.
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Motte beim Erreichen der Flamme
oh, alles verändert
sich und mich
im wandel,
im begriff
zu werden -
wechselt farben,
lieder, wurzelt
ur im einen
klang und
explodiert -
spannung stete,
energie, die ewig
sich gebiert im
neuen
feuertod.
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Kies.
Kies , wohin das Auge blicket.
Wehe dem, der keine Harke... [Konfusius]
Aufzeichnungen aus der Höhle II
[..] Wie lange willst Du das durchhalten, um nicht selbst zu einer dieser Momentaufnahmen zu werden?
Aufzeichnungen aus der Höhle II
Hasi, der Weg ist das Ziel [..] Spannend finde ich den Gärprozess der Hefe - warum immer Endprodukte, Fertiggerichte? Das Kneten des Teiges, eine Blase, blubb, weg - ich finde das erwähnenswert. Und ich nenn das auch nicht Gericht oder Gedicht - Aufzeichnung, schlicht und ergreifend - Notizen, Fragmente, Tagebuchskizzen, Scherben, Splitter, Blasen -
da bleib ich durchaus gerne mal hängen... - das zusammenzufügen ist ein anderes, hab Geduld, Schwerenöter!