bzw. entfremdete nachtwache (beinahe klinische dichtung)
in herbstnächten im irrenhaus
pfeifen vergessene fenster im wind
schlichte, energische greisinnen blieben lieber im bett
und pinkelten selig hinein.
- sie könnten stiller sein, die nächte
der kalte boden scheint zu schwanken
unter dem barfüssigen, traurigen alten trinker
er sucht vernehmlich einen weg zum morgen oder jetzt einen schnaps
nimmt vorlieb mit einer zigarette und der lüge, die er sein lebtag erzählt
- unangenehm, dieser boden.
noch andere werden erwachen
an der angst, dem fremden, dem kalten, dem hier
an der verwirrten und dem säufer
doch nie mehr von ihren organischen, biochemischen oder iatrogenen geistern
jenseits der mitternacht
Sei still! Hör zu! Sie sind nicht gar so fremd.
Mal dir ein Bild und bastle eine Blume wenn du weinst. Sing. Sei still, da wollen Leute schlafen.
Im Herbst werde ich Feuer im Ofen machen, wenn ich zuhause bin.
Dann ziehe ich Bilanz und lächelnd den Hut.
Empathie. Respekt. Ironie. Es ist gut.
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