sie torkelte ins scheinwerferlicht, eine puppe ohne glieder, und ich stieg voll in die eisen, riß das lenkrad herum, schaffte es irgendwie, den wagen zum stehen zu kriegen, als sie auch schon die tür aufriß und sich auf den beifahrersitz fallen ließ, wenigstens das, was noch von ihr übrig war. und das war verdammt wenig.
ich stellte keine fragen, während ich wieder anfuhr, konnte auch so sehen, was geschehen war. ein gerupfteres huhn als dieses hatte es niemals gegeben.
die sind mir voll an die wäsche gegangen, sagte sie, aber wirklich.
ich griff über ihre zerschrammten knie hinweg und öffnete das handschuhfach, wo ich immer eine flasche für den notfall aufbewahre.
hier, nimm erstmal nen schluck, sagte ich, und hielt ihr die flasche hin.
habens mir blöden kuh so richtig besorgt. haben mich durchgefickt, als wäre ich
nimm erstmal nen schluck, sagte ich, drehte den verschluß von der flasche und ließ das aroma in die luft verströmen.
was? was sagst du?
sie starrte wie abwesend auf das ding in meiner hand. dann klärte sich langsam ihr blick.
ja, danke, sagte sie. danke.
auf dem rücksitz muß irgendwo ne wolldecke liegen.
bin wohl kein schöner anblick, wie?
na ja, sagte ich, nicht besonders.
ich griff selbst nach hinten, tastete nach der decke, gab sie ihr.
nachdem sie sich eingewickelt hatte, saß sie, die beine angezogen, schweigend neben mir, nahm ab und an einen schluck aus der flasche. draußen wurde es langsam hell, und ich konnte sehen, daß ihr gesicht ziemlich übel zugerichtet war. aber weder schienen der kiefer noch das nasenbein gebrochen zu sein.
ich heiße selma, sagte sie.
o, sagte ich, ein schöner name. ich bin jake.
wohin fahren wir, jake?
zu mir, sagte ich. ist nicht mehr weit.
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