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Tochter aus gutem Hause
- Renommee-Modifikator
- 21
Restwert
Im Rückblick bleiben nur Anfänge, erloschen und unauslotbar,
Gedankengerümpel an Schattendingen, nie Erfasstes,
um das sich die Silbentauglichen drängen, ferne Sätze,
die sich herbeimelden jede Nacht,
Traumbesitz für einen Sekundenschlaf, auch sie
Lebensgerüst dem Gratwanderer Ich und endlich.
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Resurrector
- Renommee-Modifikator
- 28
AW: Restwert
Das ist der Anfang von etwas. Da stellst Du jetzt ein Ich hinein, dem es gut geht! Das mit dem TRAUMGERÜST würd' ich streichen, gedanklich ist es eine Ebene zuviel. Aber aufheben und wieder darauf kommen.
Ich nehm' doch mal an, daß dies Gesetzt der Anfang von etwas ist?!
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Tochter aus gutem Hause
- Renommee-Modifikator
- 21
AW: Restwert
..ja, es ist etwas üppig geworden. Aber ein Anfang, vier Strophen sollen es werden...
Tetraktys
Bedenkenswert? Bedenklich
murmelt der Adept, es ist die
Vier, die er versucht. Es sind
die Jahreszeiten durch die
die Winde ziehen,
vier in vier,
die Elemente....
[..] ein Gedicht mit zehntausend Worten wäre ein Roman.
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rodbertus
Status: ungeklärt
AW: Restwert
leicester, das freut mich ungemein, daß Du Dich der Pythagoräer erinnerst. Endlich traut sich mal einer.
Wenn Du die VIER - d.i. die kleine Vollkommenheit - formell thematisierst, dann nenn' die chose aber nicht Tetraktys!
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resurrector
Status: ungeklärt
AW: Restwert
Da ist etwas unvollständig geblieben; meist liegt das an fehlender Motivation, gelegentlich auch an abgeebbtem Interesse und zuweilen drängen sich schlichtweg andere Dinge vor und lenken das Interesse weg.
Was wird es hier gewesen sein?
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Tochter aus gutem Hause
- Renommee-Modifikator
- 21
AW: Restwert
Nun ja, es fehlten die Anfänge, es sollten vier sein: vier Strophen. Und das kann zuweilen dauern. Hier ist der Rest dazu. Dauert halt.
In seinem Rahmen spröde eingerichtet,
dreht das geerbte Muster in sich selbst:
Gesichtsrund, Augenlos und Lippenwurf.
Dazu das Verschüttete, unter Planken, sich biegend, knarrend zu jedem Strich,
Plunder, aus dem wir immer noch Münzen schlagen, der zählt,
aufgestutzt bis hierher, aber abgeschrieben zum Restwert Null.
Abgetan über Nacht in die Nische, beim abgefahrenen Land,
neben den Grenzstein verwiesen, abgemarkt und verzeugt,
vermessen vom Dünenwanderer, der den Tiefenstrom kennt
und seine Kulisse, auf den er abgezinst, den Priel,
dort sind zum Rest Segel zu setzen, ist Fahrt zu nehmen, auch auf ins Blaue,
ehe man sich ins Ruder fällt und die Schatten nimmt für die Dinge.
Bedenkliches auf jeder Weisst-du-noch-Chaussee, wertberichtigt auch sie,
Ziele, die sich alleine inselhin denken,
dem Raum zu, durch den hier alles reicht,
uns anrührt von vor der Zeit, als es leise anging
mit dem Land, das wir nebenan gesucht und fanden
die trennende Benennung, die Sehnsucht.
Im Rückblick bleiben nur Anfänge, erloschen und unauslotbar,
Gedankengerümpel an Schattendingen, nie Erfasstes,
um das sich die Silbentauglichen drängen, ferne Sätze,
die sich herbeimelden jede Nacht,
Traumbesitz für einen Sekundenschlaf, auch sie
Lebensgerüst dem Gratwanderer Ich und endlich.
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Resurrector
- Renommee-Modifikator
- 28
AW: Restwert
Toll, Leicester. Freue mich über dieses Einstellen.
Der text wirkt beim ersten Lesen sperrig, was an zahlreichen "Kofferworten" liegen mag, wie man Zusammenrückungen wohl andernorts nennt. Zentrale Sinnträger sind Sehnsucht, Gratwanderer, Ruder, Segel und inselhin. Inselhin gefällt mir besonders gut, bestimmt es doch nicht nur eine Richtung, sondern gibt zugleich ein manifestiertes Sehnsuchtsziel ab. Der Sekundenschlaf, mit ihm der Traumbesitz bilden wohl poetische Besitzstandssicherung, insofern beäuge ich sie skeptisch. Überhaupt, leicester, wenn ich mir diesen text so anschaue, dann sehe ich hier eine seltsame Veränderung Deines Schreibens. Ich werte sie nicht, sondern nehme sie als etwas Neues auf. Es reicht Dir nicht mehr, sprachspielerisch Rhythmus zu bilden, ich erkenne eine Substituierung, einen Hang zur Verdinglichung, Rationalismus, aber keinen, der auf Vereinfachung hinzielt.
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Mitgestalter
- Renommee-Modifikator
- 9
AW: Restwert
"inselhin" stach mir auch sofort ins Auge - und noch vieles mehr. Ich habe den Text mehrmals gelesen...um zu prüfen...ob meine spontane Begeisterung für diesen Text nicht etwas leichtfertig war. Im Gegenteil...ich kann mich mehr und mehr dafür begeistern - da ist nichts zufällig geglückt...sondern jedes Wort durchdacht. so zumindest mein Eindruck. Keine alltägliche Lyrik...und so besonders wie speziell.
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schreibt hier hin und wieder
- Renommee-Modifikator
- 20
AW: Restwert
Bemerkenswert guter Text. Erinnert mich angenehm an die Lyrik von Ulf Stolterfoht. Alles ist sehr dicht, die Kenntnis der deutschen Sprache besticht.
MfG
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