
Zitat von
eulenspiegel
Ich halte das ganze Geschwurbel um Feindesliebe für verlogen und verheuchelt. Der kat. Imperativ, der für mich das beste Vademecum für den Umgang mit meinen Mitmenschen darstellt, verlangt keineswegs, seine Feinde zu lieben. Denn die lieben mich ja auch nicht. Er verlangt lediglich, dass ich auf meine Feinde nicht blind einschlage oder sie vernichte. Er verlangt aber den achtsamen Umgang und Vorsicht und er erlaubt die Notwehr. Das ist jetzt physisch wie mental zu verstehen. In diesem Sinne ist die hyperchristliche Ausweitung der Nächstenliebe auf Feindesliebe im Grunde gegen die Goldene Regel gerichtet. Und auch die verordnete Nächstenliebe geht schon zu weit. Ich darf meine Nächsten natürlich lieben, muß aber nicht. Und auch nicht alle gleich. Dahinter steht wohl die Erkenntnis, dass Kooperation allen nützt und besser ist als Konfrontation. Also im Grunde wieder Egoismus. Geht's allen besser, geht's auch mir besser.
Lesezeichen