"drei monaden frühlingshaft unbedingt", urteilte der verdichter.
allen steckwinkeln innt und allen quellporen aust jetzt nur eins: frühding, frühfink, blühflink! geldkohlen preisen, jedherzen jauchen: der lenz, der faulenz ist da! grün, gelb und grau schnäbelt es tirili, im garten amselt weckgesang auf uns. der maul wurft untergründig wieder auf die erde. blätter und halme lichte zum spriessen hellgrün. bienen erwachsen, blütengelockt und windische treiber ausstürmen den winter. schneeflöckchen läuten, krokusse küssen und märzenfüllen bechern süssen nektar. brennnesseln platzeln sich um den drang an der sonne während der nusswal seine knospenaugen noch halt geschlossen festet. auch zeitet ostern es unvermeidlich jedwie des jahr und der wachs tagt täglich zwei finger breit.
die bauern felden zu fahren, zu ersten die saaten, zu späten die ernten. die tierlein paarig zugange, sie bruten die nestern und wurfen zu jungen. dies alles artet zu dienen erhalt. desgleichen menscht tun, nicht ohne versisch zu hymnen und anzudrechseln die liebe. die steigenden säfte überallen und die drängen sprossen und stängel prallvollen schwer kraften zuwider. die nur, die schütteln bedächtig alten die häupter überdrang den ungestüm und blind der jugend. nicht ohnweis zu lächeln und sich in habenheit zu erüben.
die schöpfung neuschöpft klar quellaus und samet aus speichern. nächst bis zum herbste, der dannwieder die verstimm der gänglichkeit anliedet, beeis er im vorwinter zur starre erruhet und bettleget, was jetzt so bürd sich gewildet.
drei monaden frühlingshaft unbedingt, bepor der offen seine heissen voren sommert. gemaiet die niessluft! der warte november schont auf manchen grufte, so der glaubt, für richten sich hier einzuimmern.
(c) johannes reichhart
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