Liebe Forumantiker.
Ab dem 20.07. werde ich wieder im Netz sein. Ich vermute, dass ich zwischenzeitlich aus dem Projekt „Brunnengeschichten“ geworfen wurde. Egal! Dann eben ein anderes Mal. Im Prinzip hatte ich ja erreicht, was ich wollte. Den ersten Platz. Allerdings muss ich bei genauerer Analyse eingestehen, dass mich niemand wirklich an dieser Stelle sehen wollte, außer Philozicke. Aber da mich fast alle anderen ins Mittelfeld packten...
Also ein leicht anzuzweifelnder Sieg.
Koketterie? Ja, aber mit ernsterem Hintergrund: Das nach mir benannte „Sandburgen-Syndrom“. Also, bis zum 20sten.
Folgende Geschichte ist selbstverständlich fiktiv. Wie all meine Kuriosprosa.
Aus der Serie: Mein grotesker Alltag.
Homegrow
Ich bin ein überzeugter Kiffer. Soll heißen, dass ich rund um die Uhr bekifft wäre, wenn, ja, wenn es überhaupt etwas zu Kiffen gäbe. Aber es gibt nichts. Nicht das geringste Krümelchen Haschisch, - null Grass.
Kokain, Heroin, Uppers an? Downers, Extasy und Feuerwasser gibt es in rauen Mengen, doch für so einen Blödsinn bin ich definitiv zu alt. Nix zu Kiffen!
„In Deiner Abwesenheit hat hier die Bullizsei aufgeräumt. Eine durchgeknallte Tante hatte ihre Lebensbeichte abgelegt. Aus Eifersucht. Und..., das Beste ist, diese Kuh hat den Typen nun schon zum zweiten Mal angeschissen.“
„Voll feist freu! Gröhl. Ja, ja, Liebe macht doof. Aber abgesehen von diesem Einblick in die Interna des Dorfdorfer Untergrundes, was nun?“
„Du kannst mein Equipment haben.“
„Was soll ich denn mit einer Batterie Chilloms, Wasserpfeifen und Kawumms, ohne was drinnen?“
„Nein, nein. Für Dein Alter bist Du manchmal ganz schön naiv. Weißt du denn nicht, wie Skunk, White Widdow, Superskunk (Leute, ich schwöre euch, wenn Superskunk verkostet wird, stinkt danach das ganze Viertel nach Jamaika) und Black Sabbat hergestellt wird?“
„Nö. Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Dreck in Holland gedeiht.“
„Auch. Aber die größeren Mengen entstehen in Heimarbeit. Hast du einen kleinen überflüssigen Raum? Dann kannste in zwei Monaten Kiffen wie doof.“
„Wie? Kleiner Raum?“
„Ein großer Schrank tut es auch. Muss freilich eine Luftabsaugung haben, weil eine Zucht voll bescheuert vor sich hinstinkt. Aber so was habe ich auch noch. Das Wichtigste ist allerdings diese K40-Lampe und die heißt so, weil die Reife der Schößlinge unter der Beleuchtung genau 40 Tage dauert. Wenn die Anlage erst mal eingefahren ist, kannste jeden Monat ca. 300 Gramm vom Feinsten ernten. Das sollte sogar dir reichen. Den Überschuss kannste verkaufen. Ich würde dir 200 Gramm pro Monat für - 5,00 Euro abnehmen. Machtn schlappen Kracher im Monat.“
„Sorry, aber ich deale nicht.“
„Frömmel hier nicht rum. Du hast gar keine Alternative. Die Mengen, die du so niedermachst kannste eh nicht finanzieren. Also musst du selber produzieren. So eine Lampe kostet an die 25,00 Euro Strom im Monat. Nun?“
„Ich muss darüber nachdenken.“
„Genau! Und bis du zu einem Ergebnis gelangst, kannste schon mal diese Samen hier vorziehen. Sobald sie keimen müssen sie eingetopft werden. Bei 100 % Luftfeuchtigkeit. Das erreicht man, indem man die Anzuchttöpfe mit Folie abdeckt und den Scheiß in die Sonne stellt.. Wenn nämlich die Luftfeuchtigkeit auf unter 80 % sinkt, gibt es Männchen. Und die törnen nicht. Diese Samen hier sind aber weitgehendst femininisiert. In 10 Tagen komme ich vorbei und wir installieren die Anlage.“
„Bin ich froh, dass meine Mutter das nicht mehr miterleben musste. Ich verspreche nichts, aber ich will und werde nicht dealen. Grass muss eigentlich verschenkt werden. Da bin und bleibe ich Freak. Ich bin zu alt für Paranoia. Falls ich mit einer Hanf-Zucht erwischt werde, kann ich mich noch halbwegs rausreden. Es gibt da einige Urteile in diesem Zusammenhang, gerade wenn es jemanden mit Krebs, Aids oder Hepatites-C erwischt. Aber falls ich beim Dealen gepackt werde, gibt‘s ne Kelle.“
„Klaus Lutz, eine Kelle maximal zur Bewährung? Wer hat denn davor Angst? Sei kein Idiot. Du den Raum, ich das Know-how. Du hast doch auch schon mal Freilandgrass gezogen.“
„Ja, ich gebe es zu. Alles verreckt. Ich habe zwei linke Hände in Sachen Botanik. 10 grüne Daumen. O.K. Ich nehme die Samen mit. Rein prophylaktisch.“
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