Auslaufmodell „Nationalmannschaft“ Was bei einfacher Beschau wie ein Anachronismus anmutet, Nationalmannschaften im Zeitalter des Globalismus, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als notwendiger Bestandteil desselben. Das hat etwas mit Dialektik zu tun: Wächst die Internationalisierung auf der einen Seite, so muß auf der anderen Seite ein Äquivalent stehen. Muß der werktätige Mensch zunehmend globaler denken, seine Arbeitskraft dem weltweiten Wettbewerb anpassen, sich stets entwickeln, so braucht er auf der anderen Seite eine starre Größe, eine Heimeligkeit, das Bekannte, Tradierte und Unverwechselbare, das ihm Muße, Ruhe und Geborgenheit vermittelt. Muß er im Wirtschaftsleben das Nationale und Regionale (meist) abstreifen, so baut er es im Familiären wieder auf. Und so kömmt es, daß alte Traditionen wieder aufleben, Menschen ihre Wurzeln suchen und finden, sich Gedanken ums Historische gemacht werden. Identitätssuche, wenn der einzelne sucht. Identitätsstiftung, wenn etwas dem einzelnen angeboten wird.Ein Teil der von Medien gemachten Identitätsstiftung ist die Fußball-Nationalmannschaft. Sie besitzt in Deutschland einen sehr hohen Stellenwert. Entwicklungen in der Fußball-Nationalmannschaft spiegeln gesellschaftliche wider. Aber das Gesamtpaket „Nationalmannschaft“ soll auch etwas leisten. Der Fußball ist hier bloß ein Mittel. Politik und Gesellschaft bilden hier einen Pakt. Das, was politisch korrekt ist, soll und muß sein Abbild in der Nationalmannschaft finden. Und das bedeutet die Aushöhlung des Nationalen aus der Nationalmannschaft. Das beginnt bei der Zusammensetzung der auflaufenden Spieler, die als Repräsentanten Deutschlands gelten sollen. Oder sollen sie nur den Verband repräsentieren, den DFB? Nationalmannschaft oder DFB-Auswahl? Oder sollte es mehrere Auswahlen geben, eine rein nationale, eine der besten Spieler des DFB und eine, die den politischen Gegebenenheiten entspricht, vielleicht aus jedem Bundesland ein Spieler oder aus jeder Migrantengruppe einer... - Bei der EM 2008 zeigte sich die Tendenz zu nichteinheimischen Spielern in der Nationalmannschaft. Beinahe jede Mannschaft spielte mit einem eingebürgerten Brasilianer. Setzt sich dieses Prinzip fort, so spielt die nationale Zugehörigkeit bald keine Rolle mehr bei der Zusammensetzung der Nationalmannschaft. Man sucht dann bloß noch weltweit Spielertypen, die ins Anforderungsprofil des Trainers passen. Diese Spieler werden ins Land geholt und eingebürgert. Der Öffentlichkeit wird diese Politik als Integrationspolitik verkauft. Wer dawider spricht und argumentiert, wird als Rassist oder Ausländerfeind diffamiert. übersehen wird dabei, daß die allermeisten dieser integrierten Spieler nach ihrer Dienstzeit wieder in ihre Heimat zurückgehen und dort leben und sterben. Was deren gutes Recht ist.
Die deutsche Nationalmannschaft, um im Bilde zu bleiben, spielte mit vier Spielern nichtdeutscher Herkunft. Sie war damit einer der Spitzenreiter bei der EM. So mögen Klose, Podolski, Kuranyi oder Neuville in Deutschland leben und arbeiten und hier auch ihren Lebensmittelpunkt besitzen. Das macht sie nicht zu Deutschen. Sie sind Ausländer. Daran ändert auch ein bundesdeutscher Paß nichts. Wenn man eine Nationalmannschaft will, dann sollte dies auch drin sein, Nationale. Für Vielvölkermannschaften gibt es den Klubfußball.
Vorschlag zur Güte: Im Zeitalter des Globalismus sollte es jedem Verband freigestellt sein, verschiedene Mannschaften ins Rennen zu schicken, eine aus Migranten, eine aus Einheimischen und eine der mutmaßlich Besten des Verbandes. Das wäre in jedem Falle ehrlich und kein Etikettenschwindel.
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