...kann es sein, dass sich Frauen eher mit ihren Befindlichkeiten befassen, als Männer? Es ist doch erstaunlich, dass Frauen weniger herausragende Autoren stellen, als Männer (ich weiß, es gibt auch viele, trotzdem bleiben es mehr Männer). Dies scheint mir umso erstaunlicher, weil Frauen - wie es in zig Tests bewiesen wurde - ein besseres Sprachgefühl haben. Es sollte ihnen also leichter fallen. Liegt es vielleicht auch daran, dass Männer sich eher ein Thema stellen - oder sich einem Thema stellen, als Frauen? Viele Texte von Frauen (meine z.T. eingeschlossen) kommen mir wie reine Aufarbeitung vor. Das ist nicht von vorneherein schlecht, nur reicht es nicht, wenn es dabei bleibt. Der Wille zu gestalten, ist er weniger ausgeprägt? Oder lst es wirklich nur die andere Herangehensweise - ein Mann nimmt sich ein historisches Thema oder ein soziales, künstlerisches. Er geht vom Abstrakten zum Konkreten. Frauen meist anders herum. Stellen Frauen sich weniger eine Aufgabe? Erzählen sie einfach lieber, wie schlimm oder wie schön alles war/ist? Breiten sie lieber ihr sehr persönliches Leiden aus? Kann das ausreichen um auch nur in der Regionalliga mitzuspielen? Gehen sie in der Kritik anders miteinander um als Männer? Zu sehr auf den Inhalt bezogen, weniger auf die Form? Ist "Frauenpower" in diesem Zusammenhang eher so etwas wie ein Reservat - ein gemütliches Beisammensein? Sind Frauen unkritischer, wenn der Inhalt berührt? Dann würde das sie in ihrem Aufstieg zu ernsthafter Literatur hemmen. Warum ich darauf komme? In letzter Zeit ist das Forum sehr gemütlich geworden. Und ich glaube, dass eine ungemütliche Intensität zur Arbeit mit den eigenen und den Texten von anderen gehört.
Lesezeichen