endlich ist fußball in uns’rer stadt,
am abend rollt das runde leder.
nicht selten etwas ungenau,
doch freut sich darauf wirklich jeder.
früher trafen wir uns am zentralen platz
(der springbrunnen war beliebt bei allen rentnern).
heute ist das nicht mehr möglich
zwischen all den großen neuen centern.
die alte tatra führt uns rüber.
bis zum spiel sind’s noch drei brücken.
vom stadion fluten schon die lichter
durch des grünen stadtparks lücken.
dreimal passieren wir die elbe.
zwischen zwei großen brücken liegt die kleinste,
ausstaffiert mit hübschen statuen
ist sie für mich die allerfeinste.
der bürgersteig ist voll mit füßen,
sie alle eint das gleiche ziel:
zu finden ihren gegenüber
am besten noch weit vor dem spiel.
an der käseglocke, kurz vorm stadion,
ist unser letzter halt.
fällt man aus der tatra quasi,
wartet schon das pils eiskalt.
so ziehen wir dann siegestrunken
zu unserem, ja, heil’gen ort,
von dem so manch großer name
zog mit herber klatsche fort.
vorm stadion grüßt noch unser heinz.
er genießt das bad in der menge.
mit seinen prinzipien der akribie
verabschiedet er uns auf die ränge.
durch eine pfeife ertönt der anpfiff.
die leute fangen an zu singen
von ihrem club und bess’ren tagen,
das kann schon etwas traurig klingen.
zum schluss pfeift dann die selbe pfeife
das spiel ab und bleibt fortan stumm
und erntet dafür großzügig
ein pfeifkonzert vom publikum.
dieses macht sich schnell von dannen.
man spart sich lange sätze
lieber für die straßenbahn
und derer warmen plätze.
so bringt uns die alte tatra wieder
über brücken und drei „elben“
und die gespräche in ihr bleiben
nach jedem spiel stets die selben.
ach, das spiel, das war recht öde.
wir spielten null zu null, remis.
doch dieses ganze drumherum,
das möchte ich nicht missen.
nie.
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