Nachdem die Taten und Ereignisse des roten Oktober den Charakter der Initialzündung für etwas Dauerhaftes verloren haben, sind wir, was das Gedenken betrifft, gleichsam auf den Bastillesturm vom 14. Juli "zurückgefallen". Die guten alten, leicht angestaubten bürgerlichen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (die Schwestern hat man damals vergessen, aber sie haben sich ja mittlerweile zu Wort gemeldet) feiern fröhliche Urständ, in der ZEIT erhebt der Altonaer Historiker Hans-Werner Engels die Forderung, an Stelle des "nichtssagenden" 3. Oktober lieber wieder den 14. Juli als Nationalfeiertag des ganzen Europa mitzufeiern. "Wieder" weil in eben jenem Altona (wo Paul zu Hause sein darf und es so recht, fürcht' ich, gar nicht zu schätzen weiß), angeführt von den Kaufleuten Sieveking und Voght (letzterer ein mütterlicher Vorfahr von mir) im Jahr 1790 eine die Herzen erhebende Freiheitsfeier unter Beteiligung Knigges, des heute zu Unrecht vergessenen Klopstock und zweier Neger (!) stattfand.
Ich fände es toll, wenn wir den 3. Oktober abschaffen und mit unseren französischen Brüdern den quatorze juillet begehen würden. Der steht doch wenigstens für einen eindeutigen Gewinn und nicht, wie der 3. Oktober, auch für einen Verlust.
Meint närrischerweise Quoth
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