erstellt von "Mitteilungsblatt der Domgemeinde Magdeburg, Ausgabe Februar 2011
Was ist Demokratie ?
Am 15. Januar gab es die dritte Meile der Demokratie; auf dem Breiten Weg in Magdeburg. Anlass ist der für Aufmärsche rechtsextremer Gruppen missbrauchte Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg (16.1.1945). Um die Mitte von Magdeburg bunt statt braun; zu zeigen, haben
Schulen, Universitätsfakultäten, kirchliche Hilfsorganisationen, Parteien, Polizei, Feuerwehr und viele einzelne Gruppen Stände aufgebaut und die Passanten mit phantasievollen Angeboten und Aktionen angesprochen. Da marschierte die Deutsche Apfelfront, um die Nazis zu veräppeln, Aserbeidschaner in nationaler Tracht boten Tee an, es hingen Fahnen aller der Länder, aus denen Studierende in Magdeburg lernen. Ansprachen und Interviews, eine Menschenkette am gelben Band, Kunstprojekte zum Ansehen und Mitmachen, viel Musik, Sprüche zum Nachdenken in Demokratiekeksen und Aussagen über Courage zum Weiterdenken (z.B. heißt zupacken statt nur zuschauen; man erlebte ganz unterschiedliche Arten, Demokratie darzustellen.
Die Informationen richteten sich an Jugendliche und Erwachsene, dazu gab es auch viele Spiele, die mehr für Kinder gedacht waren. Schade, wenn ältere Leute sich darüber mokieren! Demokratie wurde auf verschiedene Bereiche, bezogen: Pressefreiheit und Schutz von Journalisten müssten gewährleistet sein; nicht nur in Deutschland. Das Diskriminierungsverbot im Grundgesetz sollte um sexuelle Orientierung erweitert werden. Integration von Ausländern, wie im Cafe Krähe der Hoffnungsgemeinde, hat mit Demokratie zu tun.
Schulen, insbesondere die christlichen,treten mit Courage gegen Rassismus ein. Denn Rechtsextremismus und christlicher Glaube sind unvereinbar, wie es zwischen den Bäumen vor dem Dom zu lesen war. Der Anlass ist Trauer über die Toten und die Zerstörung in Magdeburg. Sich heute für Demokratie einzusetzen, statt die Ideologie der Diktatur, die den Krieg begonnen hat, zu verherrlichen, ist für die Menschen heute nicht nur in Magdeburg wichtig. Das kann man mit Phantasie und Freude so tun, dass es viele Leute beteiligt. Jugendliche können die Vielfalt kennen lernen und üben, Menschen anzusprechen und Gespräche zu führen (das beherrschen die meisten engagierten Erwachsenen schon besser). Und es darf auch Spaß machen, wenn Kinder und große Leute auf dem Breiten Weg mit Pauken und Blasmusik, Laternen, ÖDG-Fahrradrikscha, fröhlich und bei Sonnenschein das bunte Magdeburg feiern.
Lydia Schmiedecke (Konfirmandin) und Helga Fiek
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