Gedicht des Tages
fünf nach zwölf
fünf nach zwölf
es brennt
auf der welt
verbrannt
der verstand
wasser und regen
kein segen
entweder nie
oder bis zum knie
des menschen untergang
der erde sterbegesang
Hysterisch, formlos, geschmacklos, ohne Struktur und ohne Sinn für Sprache, dafür politisch korrekt. Klarer Fall von Hofberichtserstattung, vorauseilendem Gehorsam, Soloecismus und wer weiß was noch. Belege: Wiederaufnahme eines Verbes, floskelartige Reimerei, abgenutzte Reime. Mein Gott, es brannte. Wo ist der besungene Untergang oder auch nur ein Iota davon? Der Text stammt von 2019. Wenn ein Untergang besungen wird, dann will ich eine Elegie lesen. Das ist das Recht eines Dichters, einen Untergang zu besingen. Doch hier wird nichts besungen, hier wird festgestellt. Eine lyrische Grundsituation ist nicht gegeben.
Die Einrichtung selber müffelt schon in ihrem Namen. Was soll das sein: deutschsprachig? Ist das ein Adjektiv, das es nur fürs Deutsche gibt? Warum nicht einfach: "deutsch"? Was soll die Suffigierung? Soll sie ein politische oder wirtschaftliche Kennzeichnung sein?
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