Mein steinalter Nachbar hängte gestern wieder seine rote Fahne heraus. Der Mann verdient trotz Altersstarrsinn meine Achtung.
Im hiesigen Blatt war heute ein Artikel, den mir Layla zusandte: Hitlers Aufenthalt zwischen 1946 und 1970 in Magdeburg. Na ja, der Mann war bekanntlich tot. Er soll im Garten der Westendstraße 32 vergraben worden sein. 1970 verfügte KGB-Chef Andropow, daß die vermoderte Leiche verbrannt würde und dann verstreut werden solle. Die Soldaten in Magdeburg machten das. Sie schütteten Hitlers Asche über der sog. Schweinebrücke aus, was insofern glaubhaft ist, weil es die von der Garnision nächstgelegene Brücke an der (damaligen) russischen Panzerstraße ist.
Mal abgesehen davon, daß das Legendenbildung ist, ist es doch mehr als unwahrscheinlich, daß der GröFaZ nicht schon 1945 verbrannt ist. Oder irren die sich alle? Hat er sich erschossen, ist dann im Führerbunkergarten vergraben worden, dann nach Magdeburg (warum ausgerechnet Magdeburg?) überstellt worden, um hier 24 Jahre in einem Garten vor sich hinzumodern? Nun ja. Mich irritiert an dieser Sache, ganz persönlich, zweierlei:
- Ein Teil meiner Familie mütterlicherseits wohnte bis 1945 in der Westendstraße, allerdings numero 29.
- Ich bade immer an der Schweinebrücke, ja, ausgerechnet dort, wo es doch so viele andere Möglichkeiten gäbe. Aber ich bade nicht direkt an ihr, sondern mich zieht es etwa noch 100 m weiter bachaufwärts. Wenn allerdings der Wind an dem besagten Tag 1970 aus Nordwesten geblasen haben sollte, könnte ein Teil der Asche dorthin geflogen sein, wo meine Badestelle ist und dort in den Kreislauf des Lebens... Igitt, ich bin verseucht. Das Böse ist in mir. Das ist der Beweis.
Quelle
Lesezeichen