§ 37
Daß Runen-S. Eß wird in der Frakturschrift stetß geschrieben, nur alß letzter Bestandteil deß Worteß und bei Zusammensetzungen dieseß Wortes mit anderen wird daß Buckel-S benutzt.
- kann imgrunde entfallen, weil S neu geregelt wird
§ 37
Daß Runen-S. Eß wird in der Frakturschrift stetß geschrieben, nur alß letzter Bestandteil deß Worteß und bei Zusammensetzungen dieseß Wortes mit anderen wird daß Buckel-S benutzt.
- kann imgrunde entfallen, weil S neu geregelt wird
§ 38
wird überarbeitet
unklar ist mir noch, wie das s-ß-z-Problem zu lösen ist, inßbesondere bei Dopplung; da -ss- niemalß stimmhaft auftritt, müßßte es durch -ßß-ersetzt werden
großeß Problem DAS in seiner dreifachen Bedeutung
a) alß Artikel
b) alß Pronomen
c) alß Konjunktion
die bißßherige Lösung ist (weil von SEIN nur mit einem -S-) nicht transparent (-S-, weil Fremdwort), vielleicht ist daß Problem nicht lößbar (auch so ein Wort, weil lösen und lößen Zweierlei ist); der Punkt ist, was vorherrschen soll: Wortstamm oder Außsprache?
§ 39
- betrifft die gleiche Problematik wie § 38
§ 40
entfällt
§ 41
ß bleibt, aber wie?
§ 42:
ß wird wie ein vollwertiger Buchstabe auch bei Dopplung getrennt; fragt sich nur, wann ß gedoppelt werden soll
§ 43:
Bei Kompositionen müssen drei aufeinander folgende Konsonanten geschrieben werden. Eß empfiehlt sich der Einsatz eineß Bindestrichß.
Sauerstoff-Flasche
Kongreßßsaal
Schloßßstraße
Nenn-Name
Lieber Aero!
Mit der Fassung des Paragraphen 43 bin ich überhaupt nicht einverstanden. Das ist Bürokratenwerk weit weg von demokratischer Gestaltung, zumal da auch noch Komposition angesprochen wurde.
Vor allem der Bindestrich erregt mein mehrfaches Ungemüt. Wieso sollte es bitteschön nicht Sauerstofflasche heißen? Da hätten wir alle was zum Durchziehen und müßten nicht an der Flasche hängen.
Dann geht es einfach technokratisch weiter, in dem von einem Saal gesprochen wird, anstatt voll ins Leben zu greifen und das Wort Kongressaal zu wählen, am besten mit Fliege. Das wär doch was! Die Zeit, die Personen und die Umstände wären so viel besser ergriffen.
Ebenso bei dem nächsten Begriffe: Schloßstraße. Er erinnert mich doch sehr an Monopoly, ohne den eigentlichen Kern so richtig zu offenbaren. Ich wäre hier ganz eindeutig für Schlosstrasse. Das käme der heutigen Zeit und ihren Bedürfnissen wesentlich näher, ohne den Kerngedanken zu verleugnen.
Komme ich zum letzten Worte der Reihe hier: Nenn-Name.
Das ist sicherlich ein Präzedenzfall, dem auch der avisierte Bindestrich nicht wirklich hilft. Das Wort ist schlicht falsch, denn es wird doch etwas ganz Anderes gemeint, nämlich: Nennamme. Weder ist dann das Doppel-N allein, noch der Mensch, der sich hilfesuchend an das Wort wendet, um zu einer Näherung zu kommen. So hat er jedenfalls eine Adresse um zu sich selbst zu finden.
Ich hoffe, es gelingt dir auch, bestimmt am Wochenende, wo dann stille Einkehr angesagt ist, um zum richtigen Werk zu kommen.
Herzlichst
moshe.c
Bei der Rechtschreibung spielen demokratieaffine Erwägungen keine Rolle. Logik, Sprachgeschichte und Außsprache sind entscheidend.
Daß Übrige nehme ich alß Parodie.
§ 44:
wird im Kontext von S beackert
§ 45:
wird durch § 44 abgedeckt
§ 46:
fremdwörter sind normativ für unsere sprache. ihre eindeutschung unterliegt einem historischen prozess und deßßhalb stetem modifikationszwang. können hier grundregeln aufgestellt werden?
friseur --> frisör (?)
einbleuen --> einbläuen (?)
handy --> händy (?)
graphiker --> grafiker
präfigiere daß fremde als erkennbares muster. daß würde für die obigen beispiele ff. schreibweise bedeuten:
friseur --> friseur
einbleuen --> einbleuen
handy --> handy
graphiker --> graphiker
Interessante Frage heute bei Studium von Luthers Texten:
Sollten präpositionelle Verbindungen weiterhin getrenntgeschrieben werden, zu finden statt zufinden? ZUFINDEN hat einen eigenen Sinn; dabei sind die Präposition ZU und daß Verb FINDEN eine Verbindung eingegangen.
Dagegen schreiben wir heute Pronominaladverbien ausnahmsloß zusammen: daran. Aber meinen wir daß auch? Meinen wir nicht vielmehr DAR AN? Ne, meinen wir nicht.
Ist also korrekt, wie wir daß heute machen. Wollte eß aber dennoch mal angemerkt haben.
"...In einigen Monaten wird dem großen ß voraussichtlich ein fester Platz im Zeichensatz ISO-10646 zugewiesen, genauer gesagt: die Position 0x1E9C. Damit wäre ein fast 130-jähriger Einsatz für ein großes ß doch noch gewonnen..." (dpa)
heutige meldung! der 27. buchstabe für die großschreibung.
Wie unsinnig. Im Deutschen gibt eß kein Wort mit Anfangß-ß, eß sei denn, man ist ZDF-Moderator. Sz- wie in Szepter wird durch Z zu ersetzen sein resp. waß bereitß geschah.
§ 47:
Fremdwörter behalten ihre Schreibweise.
Es empfiehlt sich, sie durch Kursivsetzung bzw. Anführungßzeichen als Fremdwörter zu kennzeichnen.
Außgenommen davon sind eingedeutschte Wörter oder einzudeutschende Wörter, die der Sprachbenutzer seinem Leser nahebringen möchte.
Sofern sich die fremde Sprache lateinischer oder deutscher Buchstaben bedienen kann, erfolgt eine Umschreibung der Lautung. Dafür kann hier keine genaue Regelung vorgenommen werden. Diese bleibt Sinologen, Slawisten oder Arabisten (u.a.) vorbehalten.
§ 48:
Häufig gebrauchte Fremdwörter, eine stetß zu modifizierende Liste wird im Wortteil angefertigt, müssen in ihrem fremden Ursprung ersichtlich sein und dürfen nicht eingedeutscht werden. In Zusammensetzungen dürfen fremdländische Wörter (Lehnwörter) eingedeutscht werden, sie werden zu deutschen Worten. cafe - Kaffeebückse; camera obscura - Kameralwissenschaften; annonce - Annongzenspalte; cembalo - Tschembalomöbel (?)...
§ 49:
Das C wird in der Schreibung beibehalten, wenn der Ursprung des Wortes ausländisch ist. Eß erfolgt keine Eindeutschung in K oder Z. Das Fremde innerhalb des Wortes mußß allerdingß erkannt werden können. Die Kennzeichnung deßß Fremden drückt sich auch in einer veränderten Groß- und Kleinschreibung auß, aber dazu später.
Beispiele: cafe (zur Freude von Eulenspiegel muss daß ab sofort auch kleingeschrieben werden), camera obscura...
Schwierig zu bestimmen ist die Schreibung zusammengesetzter eingedeutschter Wörter, z.B. Kameralwissenschaften. Allerdings sitzt das Bildungsmorphem hinten und lautet hier Wissenschaften, ist also deutsch, demnach Großschreibung.
§ 50:
Die eindeutschende Schreibung von Zischlauten bleibt bestehen. Sie richtet sich nach der Außsprache der Laute in den eingedeutschten Fremdwörtern.
k vor a, o, u und vor Konsonanten --> Kakao, Kopie, Kultur
z vor e und i --> Zebra, Zirkus (nicht Zirkuß)
kk für cc bei harter Sprechung --> Akkusativ
kz für cc bei scharfer Sprechung --> Sukze
(Darüber wird noch einmal nachgedacht.)
§ 51:
Deutsche Nachbildungen auß dem fremden Stamm orientieren sich an der deutschen Lautung.
c wird nur bei Betonung des Fremdakzentß semantisch gebraucht, sonst durch z oder k ersetzt. Ähnlicheß gilt für daß y, daß durch j ersetzt wird (z.B. Jacht statt Yacht).
§ 52:
Abkürzungen auß ursprünglichem Kontext führen dennoch zu deutscher Schreibung.
cm --> Zentimeter
WC --> Wasserklosett
§ 53:
-ti- schreibt man bei lateinischen Ursprüngen bzw. Übernahmen oder wenn eingedeutschten Formen der Hauptton folgt resp. die sinntragende Silbe aus -ti- besteht
nation, patient, differential
-z schreibt man dann, wenn ein nachfolgender vokal abgeworfen wurde oder wenn der Hauptton voranging
reagenz, toleranz
grazie, formanzien (nicht formantien)
§ 54:
ph wird bei Wörtern mit griechischem Ursprung statt f benutzt.
§ 55:
th schreibt man bei fremdwörtern auß dem griechischen, die im dortigen wortstamm daß q bzw. Q aufweisen. auch zenith und sabbath werden aspiriert, wermut nicht.
§ 56:
Daß Apostroph steht für außgelassne Buchstaben. Eß steht nicht bei Verschmelzung von Präposition und Artikel.
"'n schönen Tag auch!"
'naufgehen
gehn S'! (gehen Sie!) --> aber gehste (umgangssprachlich)
dagegen:
vorß Hauß kommen
fürs Vaterland kämpfen
§ 57:
Daß Apostroph (') steht bei außgelassenem e. Eß dient vor allem der Unterscheidung deß Indikativß vom Imperativ.
Beispiele:
ich grüß' dich; wie geht'ß? ich lass' dich nicht gehen; ich blas' dir einen...
Außgenommen sind Wortkürzungen, die daß Sprechen erleichtern oder dichterische Formveränderungen.
Beispiele:
unsreß; ich bin eß müd; wässrig...
§ 58:
Daß Apostroph wird bei außgelassenem i in adjektivischem Gebrauch gesetzt.
Heil'ger Vater
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