Von Wolfram Helke ist der im Oratio Verlag unter ISBN 3-7214-0715-3 erschienene Titel geeignet, die metaphysische Gewissheit näher zu beleuchten, die von Aerolith im Langzeitordner über Theologische Dispute in den Raum gestellt wird:
Zitat von Aerolith:
Rationalisten, Aufgeklärte, Glaubenslose, Vernunftmenschen unserer Tage konstruieren einen mutmaßlichen Gegensatz zwischen dem Glauben und dem Wissen, zwischen dem Irrationalen und Vernünftigen, dem Gefühl und dem Verstand.
Unsinn, Genossen!
Der glaubende Mensch ist sich gewiß, WEIß also. Er schaute die Grundlage des Glaubens, ein Reich des Übersinnlichen und eben deshalb mit der ratio nur beschreibbar, nicht aber empirisch zu fixieren. Dem gläubigen Menschen geschah ein Transzendenzerlebnis, eine Form erlebter Gewißheit (von wissen) des Übersinnlichen. Ein Ganzheitserlebnis. Auf einen Schlag wird alles klar, verständlich, logisch, schön oder auch häßlich, ungeheuerlich, fascinosum est. Der ungläubige Mensch hatte dieses Erlebnis nicht, darum konstruiert er Systeme auf dem Grund dessen, was er erlebte und diffamiert das, was er nicht erlebte, als Unsinn. Als ob das, was man nicht kennte, nicht existierte!
Die Konstruktion des Gegensatzes könnte auf kulturgeschichtliche Aspekte in der Deutung des Kontextes von "Körper und Transzendenz" beruhen. Metaphysische Gewissheit, wie sie in allen Zeitaltern zu erlangt werden suchte, bedingt die Negation der Negation - die Annahme dessen, was "Lehrplan" genannt wird und dann das "Schicksal" als Zuchtmeister vom Heiligen Geist abgelöst wird. So könnte der Heilige Geist als Inspiration in jedem zu dem werden, was Google offensichtlich beabsichtigt zu werden.
Schon im Untertitel "Die Personale Leibtherapie - weiterentwickelt in Theorie und Praxis von Wolfram Helke" steht, aufgrund der Großschreibung ein eigenständiger Begriff, der von Franz Anton Mesmer (1754 - 1815) geprägt wurde, dieser Begriff im Raum. Mesmer war bis 1777 Arzt In Wien und arbeite mit Heilmagnetismus. So entwickelte er auch Kollektivbehandlungen mit Magneten und magnetisiertem Wasser (weit vor Emoto). Auf vier Grundprinzipien beruht sein Heilungsssystem:
1. Ein subtiles Fluid verbindet den Menschen mit dem Universum.
2. Krankheiten entstehen, wenn das Fluidum im Körper ungleich verteilt ist.
3. Das Fluidum lässt sich kanalisieren und auf andere Personen übertragen.
4. Durch diese Technik können bei Menschen Krisen erzeugt werden und Krankheiten geheilt werden.
Beim Google Versuch, einen persönlichen Gott für jedermann zu konstruieren, wird:
1. Das Fluidum bei der Google-Intelligenz gesucht.
2. Neben dem natürlichen Fluidum tritt die "Staatsbürgerkundeaura" in unser energetisches System und verursacht weitere Disharmonie.
3. Das Google-Fluidum lässt sich in technischen Geräten kanalisieren und auf andere Personen übertragen.
4. Durch die Google Technik können bei Menschen Krisen erzeugt werden und Google wird zum "überwachenden unheiligen Geist", mit dem allumfassenden GEDÄCHTNIS, der Akasha-Chronik.
Als Gegengewicht zur "Schönen Neuen Welt" zurück auf Seite 15 und zum Mithras-Kult, damit Aerolith den Faden aufnehmen kann:
"1.1. Die Anfänge der Einkörperung
Der Weg des Menschen in seinen Körper ist der wahre Sinn seines Daseins auf Erden. So leicht sich diese Aussage verbal behaupten lässt, so unfassbar komplex bleibt vorerst ihre Umsetzung in die Realität des Lebens. (aufgrund einer gefühlten metaphysischen Unsicherheit, Anm. wsib)
Bevor ich mich jedoch dieser Sinnfrage nähere, bevor ich die komplexe Problematik des Daseins anrühre, möchte ich eine - wenn auch nur kursorische und einzelne Bereich streifende - Betrachtung zur Geschichte des menschlichen Körper-Erlebens voranstellen.
Als Thema ist der Weg der Einkörperung (nicht Einkerkerung, Anm. Wsib) so alt wie die Menschheit. In eigens dafür vorgesehenen Kapiteln gehe ich darauf genauer ein. Mit Einkörperung ist die Durchdringung von geistigen und seelischen Tiefen mit dem bewussten physischen Leben gemeint.
Schon die Priester der ersten Menschheit (Fragezeichen, Anm.Wsib) suchten nichts anderes, als die Gruppe der ihnen vertrauenden und ihnen anvertrauten Menschen über die Grundbedürfniss des Nahrung-Beschaffens, des Essens und Schlafens hinaus zum Bewusstsein ihrer geistigen Existenz, zu ihrer eigenen Glaubens- und Kraftquelle zu führen.
Im Mithras-Kult des vorderen ORients, etwa im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, deutet sich noch der KAmpf zwischen Mensch und Tier an. Hier geht es nicht allein um das Erlegen (und Ausweiden, Anm.Wsib) oder auf einer kultischen Ebene um das Bezwingen des Tieres. Es geht m.E. um das mühevolle Zügeln der eigenen Tierkräfte und der in die Natur eingebundenen Triebkräfte. Um ein Zügelns und nicht um ein kasteiendes Abtöten der Tierkörpers im Menschen. Mithras, der Lichtmensch, kniet auf dem Stier. Diese ergreifende Szene spielt in einer Erdhöhle, dessen Aufgabe es ist, die Macht des Triebes durch die eigene Kraft zu meistern.
Die Mithras-Religion aus Persien nach Kleinasien kommend, eroberte im 2. und 3. JAhrhundert n.Chr. weite Teile des Römischen Reiches und zeigt durch ihre Verbreitung das existenzielle Bedüfnis nach Inkorporation. Auch das Paulus-Wort von Körper als Tempel des Seele zeugt von erdverbundener Transzendenz." (1)
Dann geht der Autor auf die Herkunft des Gilgamesch Epos ein und landet beim "Wildmenschen" Enkidu.
Wir hängen an der irdischen Macht und geraten dadurch in Ohnmacht. Ohnmacht ist "metaphysische Ungewissheit" oder "die Macht des Zweifels" hinsichtlich der metaphysischen Quellverbindung, dem göttlichen Ursprung aller Dinge. Investitionen in die Welt würde heute gesagt werden können...
Vorerst...
(1) Wolfram Helke, Körper - Seele - Geist wahrnehmen, Oratio Verlag 2001, Seite 15/16
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