Das Ewige ist stille,
Laut die Vergänglichkeit,
Schweigend geht Gottes Wille
Über den Erdenstreit.
Das Ewige ist stille,
Laut die Vergänglichkeit,
Schweigend geht Gottes Wille
Über den Erdenstreit.
Gefällt mir - auch wenn ich "wacht", statt "geht", für das stärkere Verb halte.
Sind Sie der Wilhelm Riedel aus Darmstadt? Wenn Sie es sind, werden Sie sich wahrscheinlich nicht mehr an mich (Nihel) erinnern, wir lernten uns kurz ca. 2003 im Rahmen eines Autorentreffens (Gruppe 4w) im Hause Karl Heinz Loerners kennen. Oh doch, ich bin mir sicher, diese Schreibe kenne ich! "Nächtliche Gedanken" (A4-Kopien) und "Mein Eigen" (Poesie 21) habe ich mit Begeisterung gelesen. Ich hoffe, es geht Ihnen gut!
Liebe Grüße an einen sehr bescheidenen großen Dichter
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Riedel
Geändert von Richard (18.02.17 um 22:41 Uhr)
Lebt der KarlHeinzLoerner noch?
Ich meine, so alt und noch nicht kastriert, das ist nicht gesund.
Oh. Falsche Chat.
"Wacht" wäre viel schwächer. Dieses Wort enthält eine moralische Wertung, basiert auf einem Wertekanon, der im beschriebenen Zusammenhang nur bedeuten würde, daß Gott das Gespräch lenkt. Das aber verstieße gegen das Verdikt der Willensfreiheit des Menschen, daß der nämlich seine eigene Entwicklung durchmißt. Wenn Gott dagegen "geht", so setzt das die Selbständigkeit Gottes voraus, aber eben auch die des Menschen, dessen Streit durch Gott nicht gelenkt, geführt, bewacht wird. Am Ende kann das nur bedeuten, daß wir Menschen für unseren Streit selber verantwortlich sind, ein Höchstmaß an Freiheit ist das, was uns Gott da konzediert.
Kurz gesagt, "geht" ist jedenfalls viel angenehmer als "wacht".
kann man so sehen, ja, ....mich hindert das wort "wille" daran das so zu sehen. geht steht für mich im widerspruch zu wille. ist gott der, für den wir ihn halten, dann müsste er seinen willen durchsetzen können...entweder unmittelbar...oder als letzte konsequenz...ansonsten wäre er nicht gott. also wenn überhaupt, dann wäre für mich "steht" (darüber) statt "geht" der logische begriff. allerdings weiß ich nicht...was sich der autor dabei dachte...er wird für "geht" seine (guten) gründe haben - deshalb schrieb ich: ich "halte" wacht für das stärkere verb/...wohl wissend...die intention des verfassers nicht zu kennen. so oder so, mir gefallen diese zeilen...was ich ja auch zum ausdruck brachte - und immer noch bringen möchte.
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