erstellt von ntv:
Das Problem der Demokraten ist allerdings, daß die meisten Amerikaner ihre Empörung nicht teilen. Nach einer
Umfrage der Nachrichtenseite Politico glauben nur vier von zehn Wählern, dass Rußland die Präsidentschaftswahlen in den USA beeinflussen wolle.
Von vielen Wählern wird nicht Rußland als Feind angesehen, sondern das politische Establishment in Washington.
Deshalb haben die Wikileaks-Enthüllungen – ob nun von Rußland inszeniert oder nicht – einen größeren Einfluß auf die Wahlen als die FBI-Ermittlungen: Sie entsprechen der politischen Stimmung viel eher als die vergleichsweise langweilige Frage, wie schlimm es ist, daß Clinton einen privaten Mail-Server genutzt hat.
Die von Wikileaks scheibchenweise veröffentlichten E-Mails, die Clintons Wahlkampfchef John Podesta gestohlen wurden, enthalten keine großen Skandale, erlauben aber einen Blick hinter Clintons Kulissen. Diese E-Mails seien "ein Fenster in die Seele der Demokratischen Partei, in die Träume und Gedanken der Klasse, der sie sich verpflichtet fühlt",
schreibt der "Guardian". Dabei handelt es sich nicht etwa um die Mittelschicht, von der Clinton im Wahlkampf immer spricht, sondern um die Reichen und Einflussreichen.
Orthographie sanft ästhetisiert
Lesezeichen