Die energetischen Verwirrungen auszulösen, die unsere vertrackte Gesamtsituation bewirkt, könnten die Ansichten der Schamanen im alten Mexiko hilfreich sein, die im Buch von Carlos Castaneda "Tensegrity Die magischen Bewegungen der Zauberer" vorgestellt und zusammengefasst werden.
Klar, wir denken an Nina Hagen und ihr Lied über Herrmann:
Herrman liest Carlos Castaneda und wird leicht wie eine Feder.
Am Ende der Liedes war Herrman jedoch hinüber: Fleuchende Eier!
Was lässt uns das das Herz in die Hose rutschen? Erstarrung und Angst!
Was hält das Herz am rechten Fleck? Bewegung und das Fließen von Energie!
Vor 28 Jahren begann ich beim Zivildienst die mir damals recht unverständlichen Bücher eines Antropologen durchzulesen, der mit seinem Verstand zu erfassen suchte, was ein scheinbar alter Indianer ihm über die Anwendung von Heilpflanzen zu vermitteln suchte.
Ein Nagual, wie ein Meisterschamane dort genannt wird, steht in einer langen Tradition von Schamanen und ohne es wirklich zu bemerken, wurde der fragende westliche Antropologe zum Schüler des Don Juan Matus, der in ihm eine Offenbarung der Kraft bemerkte, was in seiner Tradition bedeutet, ihn als Schüler zu betrachten.
So glaubte Carlos Castaneda, einem alten Indianer "Heilwissen abkaufen" zu können, während der alte Indianer einen möglichen Schüler in dem verweichlichten Trottel sah, als der sich der dickliche Amerikaner mit Bauchansatz durch die Welt bewegte. In der Verstandeswelt eingekerkert, "sah" der analytische Wissenschaftler, oftmals durch die Einnahme psychotroper Pflanzen, eine Welt, in der die Energien sichtbar werden, die das Wesen der Welt bestimmen.
Dieses "Sehen" wurde mit der Entwicklung einer "Zweiten Aufmerksamkeit" in Verbindung gebracht, die durch eine gesteigerte Bewusstheit erreicht werden sollte. Letztlich erklärt hat sich Carlos Castaneda jedoch erst in seinen späten Büchern, eines handelt von der Rekapitulation, das Vorliegende von den magischen Bewegungen, mit denen die Gier zu sättigen wäre, die unseren derzeitigen Energiemodus bestimmt.
"Wunder" heißen bei Castaneda einfach "Bestätigungen durch die Welt um uns herum" und so wird ihnen ein natürlicher Charakter eingehaucht. Energien werden zu "Verbündeten" und besitzen - ähnlich wie im Buddhismus - einen vorpersönlichen (ungeprägten) Charakter besitzen.
Sättigung mit Energie, die aus bestimmten Bewegungsfolgen resultiert, kennen wir aus vielen Kulturen in verschiedenen Formen. Wie sich die Situation entwickelt hat, und warum schon "damals" die Bewegungsformen mit dem höchsten energetischen Nutzen vor der Weiblichkeit versteckt gehalten werden sollten, sind der Antrieb für diese Buchvorstellung.
Daneben ist es eine Rekapitulation der denkwürdigen Ereignisse. Etwas, dass nach Carlos Casaneda und seinem Lehrer Don Juan, der räuberischen Grundkomponente Einhalt gebieten kann und uns diese Hürde überwinden lässt, indem wir schon zu Lebzeiten die Erfahrungen mit dem "Großen Geist" teilen, die wir nun nicht mehr mit ihm teilen. Wird der lehrreiche Nutzen einer Lernentwicklung zu Lebzeiten rekapituliert und dem Geist übergeben, bleibt dem großen Adler, als den sie den Geist des Universums betrachten, nur, sich diese Erfahrungen zugänglich zu machen.
Im Bhakti-Yoga finden sich ähnliche Ansätze des Teilens des Lebens mit der allgegenwärtigen Präsenz. Erst, wenn die Präsenz nicht präsent wird und als Geschenk Dankbarkeit bewirkt, kommt es zum gegenwärtigen Energiezustand der Menschen in einer fast kollektiv anmutenden Gesamtverfassung verlorener und versprengter Seelenanteile. Der einzige Weg, das Rad des Schicksals zu unterbrechen, ist es nach Ansicht der Tradition der Schamanen des alten Mexiko, die Bewusstheit zu steigern und die unterbrochene Seelenreise dadurch zu beenden, indem genügend Spannungsenergie (Tension) aufzunehmen, die eine INTEGRITÄT bewirkt.
Wie Gerald Hüther, der heutige Gehirnforscher gleichlautend formuliert, sind hierbei die körperlichen, seelischen, geistigen und spirituellen Erinnerungsengramme zu löschen, bzw, mit etwas "Erfreulichem" zu überschreiben. Wie widersinnig also das Konzept von Strafe und Schuld schon in der ER-zieh-ung wirkt, ist in unsere persönlichen Geschichten eingegraben und bremst unseren energetischen Gleichklang, was mit Kohärenz bezeichnet wird.
Die "Schicksalsbelehrungen" anzunehmen und mit den "großen Menschen", wie er als Adam Kadmon in der Bibel benannt wird, zu teilen, lässt den Lernerfolg zu einem gemeinsamen Nutzen werden. Den Lernerfolg als "Waffe" gegen die Mitwelt zu benutzen, bedingt die Stagnation auf dem Meer der Möglichkeiten.
Die fleuchenden - vormals leuchtenden - Eier sind nicht mehr mit scjöpferischer Geisteskraft gefüllt. Im Samen ist diese Göttlichkeit enthalten, daher wirkt diese Göttlichkeit auch auf jede Frau...
Sieht eine Frau keine Göttlichkeit in einem Männchen, ist es genetisch nicht interessant. Nur diese Göttlichkeit bildet die Bindungskraft einer komplementären geistigen und heiligen Verbindung zwischen Geistern, die sich ihres geteilten Selbstes bewusst sind.
Die Samenkriege sind das Ergebnis der Suche nach Göttlichkeit in separaten Teilen einer Gesamtenergie. Daher stammt auch die sexuelle Gewalt gegen Frauen, die auf diesem Planeten weiterhin wirksam wird und doch nur Zeichen der Angst vor der magnetischen Urkraft sind, die nicht zu kontrollieren ist, sondern das Ich einfach auflöst.
Das Pendel in den historischen Samenkriegen zur Erlangung genetischer Dominanz innerhalb einer Schimpansenscheibenwelt war schon vor 5000 Jarhen patriarchisch dominiert. In der Rekapitulation können auch die historischen Geschichten aus ihrer energetischen Verkrustung befreit werden, indem wir uns diesen ganzen biherigen Schwachsinn als Schwachsinn vergeben.
Wir wussten nicht, wer wir wirklich sind. Wie konnte sich da irgendeiner der Teilnehmenden an der Rückreise zur Bewusstheit dessen bewusst gewesen sein, als wir glaubten, der Irrtum wäre wahr? Wer kann sich angemessen verhalten, wenn er glaubt, nicht mehr zu sein, was er doch ist?
Für uns normal, erschien den alten Zauberern dieser energetische Zustand berichtigungsbedürftig, die Leichtigkeit des Seins zu integrieren, von der wir sprechen, wenn wir mit den Energien des Kosmos verbunden sind.
"Sich dem Einfluss der Sternenenergie öffnen", lautet daher auch die Überschrift des Klappentextes, mit dessen Zitat ich einleitend beginne:
>>"Carlos Castaneda hat auf der Basis der Magischen Bewegungen, wie sie ihm durch seinen Lehrer Don Juan Matus über viele Generationen weiser Männer übermittelt wurden, eine Bewegungslehre ausgearbeitet, die er Tensegrity nennt.
Die Zauberer des alten Mexiko entdeckten diese Bewegungen während ihrer Trancezustände und sie nannten sie magische wegen der nachhaltigen Wirkung, die sie auf das Bewusstsein und die Wahrnehmung ausübten. Diese zwischen verhaltenen und explosiven Bewegungen wechselnde "Gymnastik", die bei großer Konzentration und Stille ausgeführt wird, zielt darauf ab, das Fließen von Energie innerhalb des Körpers, aber auch in seinem Umfeld spürbar werden zu lassen und über die Wahrnehmung und Einfühlung dann auch das Fluten der Energie im Universum zu erfahren.
Die Tensegrity-Bewegungen sind nicht primär als körperliche Ertüchtigung zu verstehen, sondern als Versuch, ein optimales Harmoniegefühl zu erreichen, auf dem Weg, Alltagseinflüsse soweit wie möglich auszuschalten und innere Stille zu finden." (1)
Erst durch die Befreiung der magischen Bewegungen von "Zugangsvoraussetzungen" und "übermäßigen Ritualen" konnten die Bewegungen wieder ihre ursprüngliche energetische Wirksamkeit erlangen, die daher rührt, dass in Momenten der Fokussierung des Geistes auf die zu erinnernden Bewegungsfolgen keine sorgenvollen und schwächenden Gedanken möglich sind und die Routine der Gedankenschleifen einen Wechsel in der Wahrnehmung ermöglichen.
So geht die Entdeckung der magischen Bewegungen auf Zustände gesteigerter Bewusstheit zurück, die im "normalen Bewusstseinszustand" zum Ziel und Mittelpunkt ihrer Katalogisierung des Bewegungssystems wurden. Möge Mensch bedenken, dass das Yoga zu ähnlicher Zeit in einem ähnlichen Kontext entstand. Sie suchten, das unglaubliche Wohlgefühl, dass in den Zuständen erhöhter Bewusstheit gefühlt wurde, durch die "Sättigung" mit den Energien zu erreichen, die in den magischen Bewegungen aus ihrem kristallisierten Zustand befreit werden.
Der wechselseitige Energiediebstahl in den historischen Samenkriegen aller Zeiten wäre unnötig, würden wir uns des Potenzials der ungenutzten Energie bewusst, die nicht "weg" ist, sondern nur in der "Ohnmacht" gebunden liegt, die wir uns selbst aufsuggerierten.
Der Bruch mit der Tradition und das Lösen von den nunmehr energielosen Ritualen erforderte eine radikale Neuformulierung der Intention des praktischen Zieles, das nun die Umverteilung kondensierter Energie abbildet und keine "magische Beeinflussung der Ego-Scheiben-Welt" mehr beinhaltet.
"Die Zauberer dieser Schule waren davon überzeugt, dass es in jedem von uns eine angeborene Energiemenge gibt, eine Menge, deren Vermehrung oder Verminderung nicht dem Einfluss der Kräfte unterliegt. Sie glaubten, dieses Maß an Energie genüge, um etwas zu erreichen, was sie für die Obsession eines jeden Menschen auf Erden h ielten: die Parameter der normalen Wahrnehmung zu durchbrechen. Don Juan Matus war davon überzeugt, dass die Kultur und das soziale Milieu verantwortlich für unsere Unfähigkeit seien. die Parameter zu durchbrechen. Er behauptete, unsere Kultur und unser soziales Milieu setzen unsere angeborene Energie einzig und allein zu dem Zweck ein, etablierte Verhaltensmuster zu erfüllen, die es uns nicht erlauben, jene Parameter der normalen Wahrnehmung zu durchbrechen.
Auf die Frage, warum wir so jämmerlich daran scheitern, die bisherigen Parameter beim Durchschreiten des Meeres der Möglichkeiten energetisch zu verassen und aufzugeben, wird gesagt:
"Wir scheitern an der Erfüllung unseres unterschwelligen Wunsches, sagte er, weil wir die Aufgabe Hals über Kopf lösen wollen. Unsere Werkzeuge sind zu primitiv. Es ist, als versuchten wir eine Mauer niederzureißen, indem wir mit dem Kopf dagegen rennen. Der Mensch erkennt nicht, dass dieser Durchbruch eine Frage der Energie ist. Zauberer messen den Erfolg nur daran, ob sich der Zugang zu Energie öffnet oder nicht." (2)
Es könnte daher nützlich sein, uns unseren individuellen und kollektiven Energiekörper genauer anzusehen. Indem die Übungen dual, also zusammen mit dem Energiekörper stattfinden, formen wir unseren astralen und mentalen Energiekörper gleichzeitig mit. Die Tradition, Wissen in Trance herabzuziehen, ist auch im Westen nicht gänzlich unbekannt. Wir gewinnen den Zugang zu unvorstellbaren Welten, deren praktischer Wert sich im Wohlgefühl zeigt, dass ein Zeichen für die Abwesenheit von Angt ist, die mit der "Rechten Körperenergie" einhergeht.
Als Opfer einer Umschulung vom Links- zum Rechtshänder, kenne ich beide Energiearten. Warum diese "Zwangsbeglückung" Bildungskontext wurde, habe ich mich oft gefragt. Zumindest kann ich mit beiden Händen Werkzeuge führen. In den magischen Bewegungen lernen wir kennen, was die Sportpsychologie als "Mentalkörper" gedanklich ebenso trainiert. Die "Imprägnierung" des Seelenkörpers mit aufbauender Energie komme beim Tensegrity erweiternd dazu. Im Sport folgt die Seele, dem, woran das Herz gehängt wird. Wie überall im Leben folgt die Energie der Absicht.
Was ich schön finde: Es gibt keinen inhaltlichen Widerspruch zwischen Castaneda, dem Kurs, der Bibel oder einer anderen relativen Anschauungssystematik in ihren Näherungsregeln an die Energie, die uns umgibt. Es gibt verschiedene Techniken, deren Ziel jedoch immer ein Gefühl des Wohlbehagens, der Seligkeit und der Wärme und Energiefülle abbildet.
Alles, was uns somit in Frequenzen von Angst, Zorn, Hass, Rache, Gewalt, Gegengewalt und nochmaliger Vergeltung führt, kann echt NIX mit der Intention des uns Umgebenden zu tun haben. Doch uns fehlt die Energie, die Kreise zu schließen...
In den "Rekapitulationsübungen" wird im Prinzip zusammen mit dem Energiekörper trainiert. Jeder bekommt die Energie zurück, die ihm gehört. Die räuberische Erpressung von Energie aus der Mitwelt durch unangemessenes Verhalten könnte bei der Rück-Sättigung mit Energie ihren scheinbaren und temporären Nutzen verlieren.
In der Üb-er-Einstimmung mit dem Unbewussten wird das vormals so genannte Überbewusste erschlossen. Ist es erschlossen und erklommen, liegt keine Besonderheit darin und jede Überhöhung, die relative Besonderheit wirksam werden lässt, verschließt das Tor zu den Energien des uns Umgebenden, außerhalb der Alltagssorgen und Ängste.
Wir sind dauerhaft in einem stagnierten energetischen Zustand. Wie eine Raupenpopulation, die den Wald leergefressen hat und nicht versteht, dass mit dem Tod der gefrässigen Gier die Transformation zum Schmetterling beginnt. Wir sind, um was wir panisch kämpfen.
Schon blöd irgendwie...
(1) Carlos Castaneda, "Tensegrity - Die magischen Bewegungen der Zauberer" S. Fischer,1998, ISBN 3-10-010214-2, Klappentext
(2) ebenda, Seite 9
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