"zu Recht" ist auch so eine Unart. Was, bitte schön, soll das sein? Es gibt das modale Adverb "zurecht", doch daraus läßt sich keine präpositionelle Verbindung "zu Recht" zaubern, die dann was ausdrücken soll? Daß etwas MIT Recht geschah, daß etwas zum Recht wurde oder werden soll?
Ich habe kürzlich die FAZ abbestellt, weil die sich partout nicht an die Regeln halten wollen, obwohl sie's öffentlich bekunden. So schrieben sie "Die Reformen sollen weiter gehen", meinten aber "Die Reformen sollen weitergehen", und beinahe täglich gebrauchen sie mehrmals pro Nummer "zu Recht" in deutlich adverbialer Bedeutung, was mir unerträglich ist, wenn's so geschrieben steht.
Man muß sich da schon entscheiden, wes Geistes Kind man ist.
zu Recht vs. zurecht
die seit einigen jahren vermehrt benutzt form "zu Recht" für zurecht besitzt ihren grund im sprachimperialismus des westens, in steigerung der bedeutung der rechtsmittel auch im sprachlichen gebrauch.
zurecht ist ein umstandswort, das auf luther zurückgeht, allerdings schon im mittelalter als zue rechte benutzt wurde. es bedeutet soviel wie "sich auf dem rechten [richtigen] Wege wissen, nämlich zu gott". die heutige benutzung dagegen soll, nach einschlägigen nachschlagewerken, an die abtrennung resp. zuweisung zu komponierten verben wie zurechtrücken, zurechtkommen oder zurechtweisen u.a. gekoppelt sein. zu Recht soll dann geschrieben werden, wenn zwar die adverbiale bedeutung gemeint sei (!?), aber kein reversibles verb im satz stünde.
bockmist.
zurecht ist ein umstandswort, kein an bestimmte verben gebundenes präfix. das zu Recht im sinne eines RECHTS, paraphiert oder allgemeingültig, ist in sehr eingeschränkter syntax anwendungsbereit, aber sofern die umstandsbedeutung eines korrekten, eines gültigen, eines auch nur gemeint-gewollten oder schlichtweg einer willenskundgebung steht, muß, um nicht sprachschludernd zu wuseln, zurecht geschrieben werden.
Lesezeichen