nacht ist in mir. und du
und eine leere weite.
doch als das blut
sich wege bahnt
schwingt leichtigkeit in mir.
lässt müde werden mich
ermattet niedersinken.
und alles ist
so weit
so leer
und irgendwo darinnen
du.
nacht ist in mir. und du
und eine leere weite.
doch als das blut
sich wege bahnt
schwingt leichtigkeit in mir.
lässt müde werden mich
ermattet niedersinken.
und alles ist
so weit
so leer
und irgendwo darinnen
du.
Poetisch allemal, fardou! Fandst durch dunkle Nacht unds Nirgendwo den Weg hierher.
Dein Text hat eine inhaltliche Schwäche: Das lyrische Ich hat gar keine Nacht. Es weiß sehr wohl, wie es um es steht. Wärest Du ein Mann, dann würd' ich sagen, Du schriebst den Text mit dem Schwanz, der gern ein Kopf gewesen wäre; so aber sage ich: Du m?öhtest hier bloß.
Und das ist für diese Art von Bekenntnisliteratur verhängnisvoll, aber quasi eine notwendige Begleiterscheinung.
nacht ist in mir.
so weit
so leer
und irgendwo darinnen
du.
...
die frage ist nun, wie das lyrische ich das lyrische du finden will, wenn es dieses denn vermissen sollte. wir neigen ja dazu, es uns leicht zu machen und verlorene gegenstände zu suchen im licht, wo wir uns nicht so blind vorkommen müssen. bloss sehen wir das verlorene dann nicht, weil es ja eben im dunkeln verloren ging. welchen weg geht dein lyrisches ich: denjenigen nach innen, oder den anderen nach draussen, wo - wer weiss - die sonne scheint?
danke für den empfang und eure worte.
gewiss hat der text eine inhaltliche schwäche, aber auch das lyrische ich schwächelt und vielleicht ist es ausdruck dessen.
ich denke nicht, dass das lyrische ich das lyrische du tatsächlich finden will, und also ist weder der weg nach drinnen als der nach draußen lohnenswert.
LOHNENSWERT sagst Du.
Was wäre denn lohnenswert in einer Beziehung zwischen dem Ich und Du, wenn das Ich sich als Nichts bestimmt? Vereinigung ist Wesen der Liebe. Das Ich, das sich nicht selbst lieben kann, sieht auch in der Vereinigung keinen Sinn, keine Löhnung. Wofür auch? Richtig.
Liegt hier der Fehler, daß das lyrische Ich sich selbst nicht liebt, sich selbst als innachtet betrachtet, dunkle, schwere Nichtswürdigkeit?
hm.
ich mag das nicht.
diese trennung von li und l-du.
literarisches ich ist wie mumpitz.
entweder oder.
fordere ich.
(der manifestator).
deswegen "fleischwerdung", der titel.
wer schreibt der bleibt, sagt man.
der ist, sag ich.
verstecken kann man sich auf der spielwiese.
hier will ich schon fakten, fakten, fakten.
zum text:
jau.
blut und du.
alles da....
ich muss gestehen, dass ich auch sehr skeptisch bin, was die konsequente trennung zwischen li-i und li-du anbelangt, denn meistens beschreibt es doch immer sich selbst und den anderen, das große ganze, die situation im allgemeinen oder speziellen, oder eben das große nichts. und das große nichts darf sein, auch in sich selbst, und es darf die oberhand gewinnen. es fragt ja nicht einmal danach.
trotzdem ist natürlich auch richtig, dass vereinigung in diesem speziellen fall zwischen li-i und li-du weder lohnenswert noch erstrebenswert noch sinnhaft wäre.
und also, meine ich jetzt nach einigem nachdenken und im nachhinein betrachtet, ist nicht nichtswürdigkeit der inhalt um den alles kreiselt sondern ambivalenz.
mal was ganz anderes noch - wie sieht's denn zur buchmesse aus?
ich bin dada.
ab freitag in der stadt (zur lesung von bela b!!!),
ab samtsag am stand (verlagsgruppe erfurt-magdeburg) und
sonntag wird gelesen.
Das unterscheidet gute von schlechter Liebeslyrik, daß die gute das Du erkennt und erfaßt und eben NICHT zu einer Projektion des Ich macht.
bei verzweiflungstatbeständen (und ich denke die sind in liebesangelegenheiten desöfteren gegeben) sollte dem ich die innenschau vorbehalten bleiben. in einem solchen fall das du zu reflektieren bzw. sich in dieses, wenn auch objektiv einfühlen zu wollen, kommt zwar diesem entgegen, entspricht aber nicht der situation.
![]()
Lesezeichen