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Die LINKE (II)

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  • saul
    antwortet
    was hier jetzt in den letzten beiträgen über die wohnungsnot geschrieben wurde, kann ich mal kurz kommentieren: ziemlich verfehlte einschätzungen. in der gesamten republik haben in den letzten jahrzehnten kommunen absichtlich den markt durch stilllegungen, fallengelassene sanierungen und abriss den wohnungsmarkt künstlich verknappt, um den mietspiegel künstlich hoch zu halten. die gründe dafür sind erschreckend und zynisch. links ist das sicher nicht. eher rechts; verantwortlich dafür häufig rot-grüne

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Mein Beispiel mit den Wohnungen zeigt ja auch, dass der Markt eben nicht alles regelt, regeln kann...wenn die Politik die falschen Rahmenbedingungen setzt. Da ist z.B. der Facharbeitermangel, der auf eine falsche Bildungs -und Einwanderungspolitik zurückzuführen ist. Hinzu kommen die hohen Zinsen, die nur bedingt einer falschen Politik zuzuschreiben sind. Ein weiterer und wesentlicher Faktor ist die Bürokratie in unserem Land...ebenso das Resultat einer falschen Politik. Wenn du in Deutschland bauen möchtest, dann werden dir erst mal tausend Steine in den Weg gelegt. Dann gibt es auch noch die weichen Faktoren...wie z.B. die allgemeine Stimmung im Land, die die Konjunktur positiv oder wie derzeit negativ beeinflussen können.

    Das, das Du ansprichst. marode Infrastruktur usw....das liegt überwiegend im Verantwortungsbereich des Staates, der Politik...das hat weniger mit dem Markt selbst zu tun.

    Unsere Unternehmen bezahlen weltweit mit die höchsten Steuern, aber ständig wird darüber geredet (Ampel) sie noch höher besteuern zu wollen...wenn z.B. von der Erbschaftssteuer für Unternehmer gesprochen wird. Darunter würden vor allem die mittelständischen Unternehmen enorm leiden - und die sind das Rückgrat (70% aller Arbeitsplätze) unserer Wirtschaft. Diese Unternehmen haben meist nicht so viel flüssiges Geld, wie alle immer meinen. Ihre Vermögen ist gebunden (Maschinen, Grundstücke, usw...). Wir können doch ganz aktuell anhand des Beispiels Trump hautnah miterleben, dass selbst ein mehrfacher Milliardär Probleme hat 100 Millionen Dollar flüssig zu machen.

    Es wird die Tage viel von "Gerechtigkeit" gesprochen...aber worum geht es dabei? Geht es um eine gerechte Verteilung von Geld und Gütern, oder geht es um die gefühlte Gerechtigkeit. Die Welt ist nicht gerecht...und schon gar nicht die des Menschen. Stelle dir eine Mutter mit drei Kindern vor - eine Mutter, die keine Gefühle schenken kann...weil sie selbst keine empfindet. Sie wird alle drei Kinder gleich behandeln...und dennoch werden sich alle drei ungerecht behandelt fühlen...weil sie glauben ein Recht auf Liebe und Fürsorge zu haben.

    Eine über zwei Jahrzehnte falsche Politik lässt sich nicht innerhalb von Monaten oder wenigen Jahren korrigieren. Wir haben gute Jahre hinter...und schwere Jahre vor uns. Deutschland wird nie wieder das Land sein können, das es mal war. Als Land ohne Bodenschätze war unser Kapital das Vertrauen der Anderen in unsere Stärke, in unsere Zuverlässigkeit, Qualitätsarbeit und Verbindlichkeit. Dieses Vertrauen hat gelitten. Inzwischen sehen unsere Nachbarn in uns ein Sicherheitsrisiko.​

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  • eulenspiegel
    antwortet
    Der Markt regelt nicht alles. Basale Grundbedürfnisse wie Wasser-, Gesundheits-, Energieversorgung, öffentl. Verkehr, Bildung, Pflege, Sicherheit u. dgl. müssen ganz oder überwiegend in öffentlicher und damit politischer Verantwortung und Kontrolle liegen. Was nicht ausschließt, dass Politik und Verwaltung nicht auch Fehler machen.

    Am Markt kann nur teilhaben, wer genug Geld hat. Wer keins oder zuwenig hat, bleibt vom Markt ausgeschlossen. Also muß diesen Leuten geholfen werden, brauchen sie Unterstützung. Ziel muß sein, dass sich so viele wie möglich selbst versorgen können und zum Gemeinwohl was beitragen für jene, die das nicht können. Nenne es demokratischen Sozialismus oder soziale Demokratie, mir egal.

    Überall dort, wo man Wasserversorgung, Energievesorgung, Gesundheitswesen etc. dem Markt überlassen hat, ging das dramatisch ins Auge (F, GB, in USA sowieso Dauerzustand). Dort dürfen die Steuerzahler dann die Kosten für die Instandsetzung der durch die Privaten herunter gewurtschafteten Infrastruktur bezahlen. Ich denke, dass eine soziale Marktwirtschaft (copyright L. Erhardt) so ziemlich den besten Kompromiss zwischen Kapitalismus und Sozialismus darstellt. Reagan, Thatcher und Co. haben das Rad leider wieder zurückgedreht.

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Die Wohnungsnot ist das Resultat von Nachfrage deutlich > als Angebot. In den letzten 10 Jahren sind 3 Millionen Menschen zu uns gekommen, mit denen vorher niemand rechnete - aber als dann klar war, dass sie kommen...rechnete die Politik nicht damit, dass die auch Wohnraum brauchen. Das hat mit irgendwelchen Systemen tatsächlich nichts zu tun, das ist einfach "nur" kollektives Politversagen.

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  • eulenspiegel
    antwortet
    Vorsicht Ironie.

    Mir ist schon klar, dass man mit individueller Wohltätigkeit keine systembedingten Fehlentwicklungen beseitigt, allenfalls mildert.

    Aber: Wohnungsnot, Inflation, Armut etc. sind nicht nur systembedingte Folgen des Kommunismus, sondern genauso des hochgelobten, heiligen Kapitalismus.

    Ich sagte es erst kürzlich hier irgendwo, ein demokratischer Sozialismus wäre so ungefähr das Beste, was wir haben könnten. Momentan haben wir einen hysterisch-moralisch-toxisch aufgeladenen Konsumkapitalismus.

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Ist eher Sozialismus?! Das ist m.E. keine antikapitalistische Haltung...sondern eine...die das persönliche Kapital dazu nutzt, um die allgemeine Armut zu überwinden. Im Kommunismus gäbe es erst gar keine Euro 8000, sondern grundsätzlich nur 2100, sodass gar nichts da wäre...das man verteilen könnte.
    Der Kapitalismus hat den entscheidenden Vorteil, dass er dazu motiviert mehr zu erwirtschaften...als man selbst braucht.

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  • eulenspiegel
    antwortet
    Der sympathische Bürgermeisterkandidat für Salzburg von der KPÖ hat es in der Stichwahl am Sonntag nicht geschafft. Sein SPÖ-Konkurrent bekam 62% der Stimmen. In Graz regiert eine KPÖ-Bürgermeisterin.

    Lokal und regional kann die KPÖ punkten, weil sie sich bürgernah und unbürokratisch um die vorwiegend Wohnungs-Sorgen der Leute kümmert. Außerdem legen alle KPÖ-Amtsträger, die ein Salär vom Staat bekommen (Stadträte, Bürgermeister etc.), alles, was eine von der Partei festgesetzte Obergrenze übersteigt (für die Bürgermeisterin von Graz liegt die bei 2100,-- /Monat bei einem Gehalt von 8303,--/M.) in einen Topf, aus dem notleidenden Bürgern geholfen wird.

    Die übrigen Parteien sprechen von Populismus. Für mich ist das gelebter Kommunismus! Freundschaft Genossen!​

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  • aerolith
    antwortet
    In der Geschichte der Kommunisten traten schon von Anfang an zwei einander widerstrebende Richtungen an, die eine von Marx, der die arbeitende und zugleich besitzlose Klasse (das Proletariat) dazu auserkoren hatte, mit Hilfe einer wissenschaftlichen Weltanschauung und der daraus organisierten Partei eine sozialistische Revolution durchzuführen und somit zur Vergesellschaftung der Produktionsmittel kommen würde. Aus diesem Sozialismus würde mit viel Arbeit irgendwann eine Gesellschaft entstehen, in der jeder nach seinen Bedürfnissen würde leben können, der Kommunismus. - Das klingt nicht unbedingt schlecht, für Hedonisten klingt das sogar ganz gut. Dem gefällt es, wenn er nach seinen Bedürfnissen leben darf. Für einen Idealisten klingt es grauslich. Dem mißfällt die materialistische Struktur dieses Planes, die so ganz darauf verzichtet, den Menschen als etwas zu Höherem Strebendem aufzufassen und statt dessen anhand seiner meist materiell und sexuell konnotierten Bedürfnisse zu bestimmen. Aber immerhin scheint die marxsche Ergreifung der Wirklichkeit noch ein wenig auf Kampf und Dauer angelegt zu sein. Und in dieser Dauer kann ja viel passieren. Man weiß ja nie, was der Weltgeist so alles vorhat, was an dialektischer Entwicklung für Haken geschlagen werden.
    Dies erkannte auch Lafargue, der Schwiegersohn Marxens. Also fiel für ihn die Arbeit weg und ersetzte sie durch das Recht auf Faulheit. Wer arbeiten wolle, soll das tun, aber wer nicht, dem sollen die gebratenen Tauben trotzdem in den Mund fliegen. Die materielle Basis mache das schließlich möglich. (Ich hatte mal einen Kumpel, der das hier im Forum auch vertrat, das Recht auf Faulheit.) Dieses Recht auf Faulheit funktioniert nur in Staaten mit einem protestantischen Arbeitsethos.

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  • WirbelFCM
    antwortet
    Vielleicht sollten wir uns Menschen nicht mehr als Wölfe und Lämmer sehen, sondern als Elefanten. Die fürchten niemanden, es muss sich aber auch niemand vor ihnen fürchten. Die machen einfach ihr Ding, ohne anderen zu schaden 🤷‍♂️

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  • saul
    antwortet
    hab ich so ähnlich erwartet. nur trifft diese beobachtung insofern nicht speziell auf die linke zu, als daß sie eben auf alle politiker zutrifft; volksvertreter, volkslehrer, volksredner, propagandisten, wie man sie eben nennen möchte. entweder haben sie dieses menschenbild oder sie spielen es vor, was auch die absicht betrifft, einen mehrheitswillen zu erörtern und in der realität zu manifestieren.
    es ist auch nicht redlicher, eine mehrheit zufriedenzustellen, ganz im gegenteil wie wir im demokratieordner bereits erkannt haben. ich werfe das hier ein, auch wenn es in den anderen ordner gehören sollte: jede politische regierungsform wird solange vom volk gebilligt, bis eine andere kommt, deshalb ist auch jede politik von grund auf demokratisch. und das heißt nichts gutes.​

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  • aerolith
    antwortet
    Die Menschenauffassung ist nicht an die politische Agenda gebunden. Ich habe LINKE kennengelernt - manche behaupten, ich stehe so weit links, daß ich rechts schon wieder vorgucke -, die sehr wohl ein Menschenbild hatten, das den Mitmenschen nicht als Wolf, sondern als Lamm begriff. Die von Dir getroffene Beobachtung trifft wohl eher auf Salonlinke zu, die in ihren behaglichen Wohnungen im Prenzlauer Berg oder ihrer City-Wohnung sitzen und sofort in pawlowscher Manier aufschreien und "Haltet den Nazi!" schreien, wenn sich einer nur mit einer Sache beschäftigt, mit der man sich nicht beschäftigen sollte, weil hier HALTUNG gefragt ist und nicht Prüfung der Sachverhalte. Diese Salonlinken haben meist ein negatives Menschenbild, das homo homini lupus est, wie es seit römischen Klassikern bekannt ist. Das gibt es aber genauso bei Rechten oder Lieschen Müller. Das negative Menschenbild ist keine Sache der politischen Agenda. Es gibt auch Salonlinke/Salonrechte, die es wirklich ernst und ehrlich mit ihrem Gutmenschentum meinen, die helfen wollen und in allem, was ihr meist verbohrter Blick ihnen offeriert, Gutes tun wollen. Ihr Zufriedensein ist eher selten ausgeprägt, sie müssen sich täglich neu beweisen.

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  • saul
    antwortet
    ganz falsch mario. zufriedensein ist subjektiv.

    das grundproblem der linken würde ich, wenn ich reduzieren müßte, damit kennzeichnen, daß für sie der mensch von grund auf schlecht ist. das halte ich widerum auch für grundfalsch.​

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  • Mario Morgenroth (a.d.)
    antwortet
    Auf all diese Denkmodelle könnte man verzichten, würde jeder Mensch behütet und in einem gesunden sozialen Umfeld aufwachsen. Es sind die Sozio -und die Psycho -pathen, die uns das Leben oft so schwer machen - und solche Irren wird es immer geben. Der "normale" Mensch braucht nicht viel um glücklich zu sein...so dass der Kuchen, der zu verteilen ist, für jeden reichen würde...gäbe es da nicht auch die anderen....denen selbst ALLES nicht genug ist. Weltanschauungen, Ideologien...das braucht der mit sich und seinem Umfeld zufriedene Mensch nicht.

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  • aerolith
    antwortet
    In dem sehr lesenswerten Buch von Wolfgang Harich: Zur Kritik der revolutionären Ungeduld (1971) befaßt sich der Autor weitgehend mit den Anarchisten, die den Sozialismus mit seiner Staatlichkeit, also Hierarchie, am liebsten überspringen wollen und deshalb nach Harich sehr ungeduldig sind. Klarerweise war das natürlich ein Hauptproblem in der DDR, daß zugegebene Probleme von den Verantwortlichen oft mit dem Hinweis auf ein Später abgebügelt wurden, also Krankheiten des Sozialismus als wesenseigen konzediert worden sind, grundsätzlich aber der historische Weg als der richtige betrachtet wurde.
    Harich reflektiert eine Auseinandersetzung im West-Fernsehen aus der Mitte der 1960er Jahre. Adorno (Frankfurter Schule, also marxistisch) gegen Gehlen (ein Soziologe, der die Idee von den nothwendigen Institutionen in die Welt brachte, ohne die der Mensch verloren sei). Er wirft Adorno vor, daß er Gehlens Institutionen als Hemmschuhe der subjektiven Entwicklung gebrandmarkt habe, nicht aber die revolutionäre Situation zur Sprache. Schließlich seien 14 sozialistische Staaten auf der Welt entstanden, die ein revolutionäres Vorgehen der in den imperialistischen Staaten bestens organisierten Arbeiterklasse unterstützen würden; man müßte es bei einer solchen Gelegenheit wie einem Fernsehinterview doch wenigstens mal ansprechen.
    Revolutionäre Ungeduld bei Harich?

    Beim lesen dieser heute etwas skurrilen Gedanken kam mir der Gedanke, daß doch hierin ein Grundproblem der LINKEN seit jeher besteht. Sie glaubt mit dem Marxismus eine Weltanschauung zu besitzen, die es ihr ermöglicht, Geschichte zu lesen, also den Stand der Geschichte in einer Art Heilsprozeß analysieren zu können, um dann Rückschlüsse auf nothwendige Taten zu ziehen. Wie sehr sich die LINKE doch irrte! Die Virulenz des Kapitalismus ist schon beängstigend, wenn man sich die Weltgeschichte so anschaut. Eines aber glaube ich wie die LINKEN auch, daß nämlich der Kapitalismus als Wirtschaftsform nicht das Ende der menschheitlichen Entwicklung abgeben kann. Die Ausbeutung und das Gieren nach Profit sind keine substantiellen Eigenschaften des Menschen, nur akzidentielle, können also beseitigt werden. Ernüchtert aber bin ich, wie hartnäckig sich das hält, also dieses Denken, daß Profitdenken den Menschen antreibt. Mich treibt das jedenfalls nicht an.

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  • aerolith
    antwortet
    Diesen letzten Gedanken aufnehmend... Ursprünglich standen die Linken für Veränderungswillen gegen einen als Bedrohung wahrgenommenen Staat, der die Interessen des Kapitals vertrat. Seit der linksgrünen Wende unter Merkel stehen die Linken für den als Beute begriffenen Staat, während die Rechten für diejenigen stehen, die zwar die materielle Basis des Staates schaffen, in diesem aber kein Zuhause besitzen.

    Eine verdrehte Welt.

    Der Lauf der Geschichte wird dafür sorgen, daß sich das wieder ändert. Vor diesem Tag sollten die Linken Angst haben. Haben sie wohl auch, was ihr heutiges Agieren erklärt.

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