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Brecht-Ordner (II)

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  • Brecht-Ordner (II)

    Fortsetzung des Brecht-Ordners aus dem alten Forum

    Brecht kehrte 1947 in ein zerstörtes Bärlin zurück, nachdem er in Amerika mit "Galilei" einen großen Erfolg gefeiert hatte, zugleich aber das FBI im Nacken spürte, das ihn als deutschen Exilanten permanent überwacht hatte. Die Angst vor linker Unterwanderung Hollywoods war in den USA (offiziell) groß. Brecht verließ deshalb die USA, reiste zuerst nach Paris, von dort nach Zürich, um schließlich in Ost-Bärlin eine Heimat zu finden.
    Viele fragten sich, warum Brecht in den Osten ging und nicht in den Westen, warum er die stalinistische Diktatur dem freien Westen vorzog. Ein Grund dürfte darin gelegen haben, daß Brecht nicht davon ausging, daß im Westen eine Aufarbeitung der faschistischen Vergangenheit erfolgen würde. Entnazifizierung war im Potsdamer Abkommen versprochen worden, erfolgte im Westen aber sehr zögerlich - wenn überhaupt.

    Filzlaus in den Ritzen
    Aller hohen Ämter sitzen

    Brechts Kommentar zur Entnazifizierung im Westen. Vergessen wir auch nicht, daß Brecht Kommunist war. Er mochte den stalinistischen "Kommunismus" nicht, weshalb es ihn 1933 auch nicht nach Rußland zog, aber den Kapitalismus mochte er auch nicht. Die Stimmung in Amerika nach 1945, die sich gegen den neuen Feind Rußland richtete und alle Kommunisten unter Generalverdacht stellte, Feinde Amerikas zu sein, vertrieb ihn aus den USA. In Ost-Bärlin erhielt er unter Garantierung künstlerischer Freiheit ein eigenes Theater. Das gab den Ausschlag.
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