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    https://www.spiegel.de/kultur/litera...a-bf2cdedcb624
    Eine Durchsicht der neuen Ausgaben von Dahls Büchern, die jetzt im Buchhandel erhältlich sind, zeigt, dass einige Passagen, die sich auf Gewicht, psychische Gesundheit, Geschlecht und Race beziehen, geändert wurden.​
    Daran sieht man wie weit man schon fortgeschritten ist in Sachen Politische Korrektheit. Dass jetzt sogar schon Worte wie "schwarz" oder "weiß" anstößig sind, hätte man sich vor 20 Jahren nicht vorstellen können.

  • #2
    Ich werfe auf diese Entwicklung einen historischen Blick. Wir befinden uns in einer Zeit der Regression. Die Freiheit, die man nach 1990 hätte in ein neues System hätte gießen müssen, wurde verspielt. Deutschland hätte mit Polen, Tschechien, Frankreich und Rußland Friedensverträge schließen müssen, bilaterale Friedensverträge, die in einem gesamteuropäischen Wirtschafts-, Sozial- und Sicherheitskonzept hätten verortet werden müssen, eine Art von neuem Reich auf nichtnationaler Ebene. Das unterblieb. Statt dessen blieben ausländische Soldaten im Westen des Landes stationiert, wurde eine EU entwickelt, die sich gegen die Nationalstaaten profiliert und es versäumt, in Europa eine Sicherheitsaarchitektur zu entwickeln, die von Rußland bis Portugal den Frieden sichert. Nun haben wir die chose. Der Prozeß der Entindividuasierung, wie wir ihn auf staatlicher Ebene erleben dürfen, wird von dem auf der individuellen begleitet, bedeutet: aus dem Individuum wird ein Dividuum gemodelt, das leichter beherrschbar ist, denn es hat seine Freiheit gegen Sicherheit getauscht udn ist bereit, dafür viele Opfer zu bringen. der kleine Wohlstand wird gegen die große Freiheit getauscht; bürgerliche Freiheiten stehen im zweiten oder dritten Glied: Gesundheit ist zum höchsten Gut erklärt worden.
    Die Entindividuation wird gerade im Bereich der persönlichen Freiheitsbeschneidung am deutlichsten. Gängelei auf sprachlicher und wirtschaftlicher Ebene. Es wird so getan, als ob eine Diversifizierung dazu führen muß, Gleichheit zu erzeugen, wo doch das schon ein Irrweg ist. Nicht um Gleichmachung darf es gehen, es muß um die Entfaltung der Freiheit in jedem einzelnen Menschen gerungen werden. Wenn man sie ihm durch äußere Gesetze zu geben glaubt, so ist das der Irrweg. Er ist typisch für Linksliberale. Die glaubten schon vor zweihundert Jahren, daß man mit dem Fallbeil Gleichheit herstellen könne. Und sind erst alle Ausderreihetanzer beseitigt, so muß sich doch eine gerechte Gesellschaft erzeugen lassen. Eben das ist der Irrweg,
    Du nennst ein Detail auf diesem Weg, Streusalz, die Sprachpolizei. Man könnte Hunderte nennen.

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    • #3
      In der Tat, wenn man glaubt, mehr Sicherheit auf Kosten von Freiheit zu erlangen, irrt man. Das Gegenteil ist der Fall. Dasselbe gilt sinngemäß für mehr Gesundheit auf Kosten von Genuß. Und wer gar glaubt, die Sprache der Gegenwart oder gar vergangener Dekaden und Jahrhunderte korrigieren zu müssen, um mehr Gleichheit, Gerechtigkeit und 'wokeness' herzustellen, ist dieser Ideologie der 'Weltverbesserung' durch moralische und sittliche Placebos schon völlig erlegen.

      Bärböckin und ihre feministische Außenpolitik gehört in die gleiche Kategorie. Das ist eine Verhöhnung des Feminismus, eine völlige Pervertierung seiner Idee.

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      • #4
        https://www.spiegel.de/kultur/litera...5-5e4f33113210
        Es hatte scharfe Kritik gegeben an der sprachlichen Anpassung der Kinderbücher des Autors Roald Dahl: Jetzt hat der britische Puffin-Verlag eine unveränderte Ausgabe seiner Klassiker angekündigt. Diese werde zusätzlich zu der entschärften Version für junge Leser herausgegeben, hieß es in einer Mitteilung am Freitag.
        Da haben die Proteste etwas bewirkt. So können sich die Leser ein Bild davon machen was Dahl wirklich geschrieben hat und nicht nur über das, was er nach Meinung der politisch korrekten Gemeinde hätte Schreiben sollen.

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        • #5
          clevere Marketingstrategie des Verlages: zuerst Interesse wecken, dann befriedigen; dürfte die Verkaufszahlen um wenigstens 30% anheben

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          • #6
            https://www.tagesschau.de/inland/reg...ory-55381.html
            "Wir sollten die spanischen Flamenco-Kostüme, den orientalische Tanz, den mexikanischen Tanz mit Sombreros und Ponchos, den japanischen Tanz mit Kimonos, den indischen mit Saris und den ägyptischen Tanz, in dem wir als Pharaoninnen verkleidet sind, nicht zeigen", sagte Schmaltz.
            Man hat sich geeinigt. Einige Kostüme werden nicht gezeigt.
            Erstaunlich, mit welchen Problemen man sich derzeit in Deutschland herumschlägt.

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            • #7
              Erstaunlich ist, wieviele Leute es gibt, die Zeit und offenbar Einkommen genug haben bzw. deren Job es anscheinend ist, solche 'Verstöße' gegen die woke, genderkonforme, antikolonialistische, neo-feministische, queere und was weiß ich noch Etikette zu verstoßen. Solche Verfehlungen müssen geahndet werden! An den Pranger!

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              • #8
                Was hatten wir doch einen Spaß noch vor wenigen Jahren an der Mohrenkopf-Wurfmaschine, als die süßen Kleinen zum Kindergeburtstag die Negerküsse wie Waldi das Leckerli aus der Luft erhaschen mussten! So wie die Dinger vermutlich heute heißen, klingt das ziemlich freudlos.

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                • #9
                  Zensur hat eine Funktion darin, eine Gesellschaft zu schützen. Genauer: eine Gemeinschaft zu schützen. Das Problem mit dem Begriff und den Folgen der Zensur besteht darin, ob Zensur eine offene Gemeinschaft/Gesellschaft schützt oder dafür sorgt resp sorgen will, andere auszugrenzen. Das ist tatsächlich der Angelpunkt.

                  Wenn ich also eine Zensur möchte, um damit den politischen Gegner aus dem Diskurs herauszuschmeißen, dann handle ich faschistisch. Wenn ich mich an einer Demonstration beteilige, in der der Gegner als Feind der eigenen Gemeinschaft/Gesellschaft bezeichnet wird und zudem gefordert wird, ihn aus der Gemeiunschaft der damit zu Guten Erklärten herauszuexpedieren, dann handle ich faschistisch, weil ich ja die Gemeinschaft einenge und nicht offenhalte.

                  Wenn ich Zensur möchte, um die Gemeinschaft vor Zerstörung zu schützen, dann handle ich nur dann faschistisch, wenn ich die Zerstörer oder als Zerstörer Bezeichneten selber zerstören will.

                  Demokratie benötigt eine offene Geselslchaft, also ist Zensur per se etwas Schlechtes. Man sollte sie zensieren.

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                  • #10
                    https://www.n-tv.de/leute/Berliner-C...e25325827.html
                    Chöre in Berlin wollen bei Udo Lindenbergs Hit "Sonderzug nach Pankow" aus dem Jahr 1983 das Wort "Oberindianer" weglassen. Es könne aus heutiger Sicht diskriminierend wahrgenommen werden, teilte die Stiftung Humboldt Forum in Berlin zur Begründung mit. Anlass sind zwei geplante Auftritte im November von acht Chören in dem Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung.
                    Oberindianer darf man nicht mehr sagen oder singen. Ob man ausgerechnet in einem Zentrum für Kultur Liedgut verfälschen sollte?

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                    • #11
                      Wenigstens entblöden sich die Humboldt-Stifter ungeniert, ihre woke Verblendung zur Schau zu stellen. Ähnliches blühte mir ja unlängst bei BoD, wo ein Druckauftrag abgelehnt wurde, weil darin das Wort Neger vorkam. Unabhängig von Sinn, Aussage, Kontext und Person des Autors - das Wort per se ist böse, pfui, tabu.

                      Wörterverbannung ist das Ende jeder anspruchsvollen Literatur und der Anfang von Verblödung und Kulturdekadenz. Statt Bilderstürmer gibt es heute Wörterjäger.

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                      • #12
                        Das stimmt. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr sich im Menschen diese auf bloße Form gerichtete Schuldvermutung hält. "Ih, der hat das böse Wort '...' gesagt". Kindergarten. Nein, es ist schlimmer, es ist tatsächlich eine Form der sterilen Welterwartung, ein faschistoides Abschmettern von allem, was nicht in den moralgenormten Schädel will. Als ob wir von einer Horde rein-moralischer Menschen erzogen würden!

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