Otto Lebensnebel: Opfer der Schmetterlinge
Es ist eine Hexalogie, deren erste zwei Bilder farbenfroh daherkommen. Prächtige Tagfalter flattern in abwechslungsreicher Umgebung. Die Bilder verdüstern sich im Verlauf der Serie und werden zuletzt von Nachtfaltern dominiert.
Dargestellt sind auf jedem Bild ein Mensch (im vorletzten Bild: zwei Menschen) und zwei große Schmetterlinge, die jeweils durch ein Band mit dem Menschen verbunden sind. Der Körper der großen Schmetterlinge besteht aus vielen kleinen Schmetterlingen.
Die ersten zwei Bilder sind harmlos. Im ersten wird ein Mann durch die Schmetterlinge zu einem Teller Spaghetti gezerrt, wobei das Schnitzel am Nebentisch unbeachtet bleibt. Im zweiten Bild führen die Falter die Hand einer Frau, die gerade einen rosafarbenen BH kauft.
Mag der unbefangene Betrachter diese Bilder noch amüsant finden, so schlägt die Stimmung um, wenn er im dritten Gemälde erkennen muss, wie die Schmetterlinge einen Surfer ins offene Meer ziehen und im vierten Werk ein Mann in eine Kreissäge gezerrt wird.
Empörung stellt sich beim Betrachten der Bilder fünf und sechs ein. Im vorletzten Bild der Serie wird die mit einem Messer bewehrte Hand eines Menschen von den Schmetterlingen so an die Brust eines anderen Menschen gezogen, dass dieser durchbohrt wird; im letzten Bild sieht man wie die Schmetterlinge die Hand eines Staatschefs einen Angriffsbefehl unterschreiben lassen.
Wo bleibt in diesen Bildern die Verantwortung der Person? Man kann doch nicht alles auf die Schmetterlinge abwälzen! Andererseits: Wenn er mit seinen Ansichten recht hat, dann empören wir uns gegen den Falschen. Anstatt uns über Otto Lebensnebel zu entrüsten, müssten wir dann unsere Wut gegen die ontologische Verfasstheit der Welt richten. Der Pferdefuss dabei ist: Seit dem Tod Gottes kann man niemand mehr verantwortlich machen. Also die Verfasstheit der Welt mit stoischer Gelassenheit hinnehmen? Diese Frage ist nach dem Weltbild Otto Lebensnebels überflüssig: Die Schmetterlinge werden uns zu Gelassenheit oder Empörung zerren.
Es ist eine Hexalogie, deren erste zwei Bilder farbenfroh daherkommen. Prächtige Tagfalter flattern in abwechslungsreicher Umgebung. Die Bilder verdüstern sich im Verlauf der Serie und werden zuletzt von Nachtfaltern dominiert.
Dargestellt sind auf jedem Bild ein Mensch (im vorletzten Bild: zwei Menschen) und zwei große Schmetterlinge, die jeweils durch ein Band mit dem Menschen verbunden sind. Der Körper der großen Schmetterlinge besteht aus vielen kleinen Schmetterlingen.
Die ersten zwei Bilder sind harmlos. Im ersten wird ein Mann durch die Schmetterlinge zu einem Teller Spaghetti gezerrt, wobei das Schnitzel am Nebentisch unbeachtet bleibt. Im zweiten Bild führen die Falter die Hand einer Frau, die gerade einen rosafarbenen BH kauft.
Mag der unbefangene Betrachter diese Bilder noch amüsant finden, so schlägt die Stimmung um, wenn er im dritten Gemälde erkennen muss, wie die Schmetterlinge einen Surfer ins offene Meer ziehen und im vierten Werk ein Mann in eine Kreissäge gezerrt wird.
Empörung stellt sich beim Betrachten der Bilder fünf und sechs ein. Im vorletzten Bild der Serie wird die mit einem Messer bewehrte Hand eines Menschen von den Schmetterlingen so an die Brust eines anderen Menschen gezogen, dass dieser durchbohrt wird; im letzten Bild sieht man wie die Schmetterlinge die Hand eines Staatschefs einen Angriffsbefehl unterschreiben lassen.
Wo bleibt in diesen Bildern die Verantwortung der Person? Man kann doch nicht alles auf die Schmetterlinge abwälzen! Andererseits: Wenn er mit seinen Ansichten recht hat, dann empören wir uns gegen den Falschen. Anstatt uns über Otto Lebensnebel zu entrüsten, müssten wir dann unsere Wut gegen die ontologische Verfasstheit der Welt richten. Der Pferdefuss dabei ist: Seit dem Tod Gottes kann man niemand mehr verantwortlich machen. Also die Verfasstheit der Welt mit stoischer Gelassenheit hinnehmen? Diese Frage ist nach dem Weltbild Otto Lebensnebels überflüssig: Die Schmetterlinge werden uns zu Gelassenheit oder Empörung zerren.
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