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Laßt uns über Fußball reden - Saison 2021/22

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  • Laßt uns über Fußball reden - Saison 2021/22

    Fortsetzung des Wirbel-Ordners

    Das Spiel gegen Verl wurde zur Nebensache. Achim Streich starb kürzlich. Er wurde 71 Jahre alt.
    Streich war einer unserer Besten, naturalisierter Ostfale. Er kam nach dem Abstieg Rostocks zu uns und schlug glech ein. Stand vorn herum, zog beim Paß kurz an, legte sich die Molle so hin, wie er sie brauchte, streckte den Hintern raus, hielt den Gegenspieler vom Ball weg und zog ab. Tor. So spielt heute keiner mehr, aber nicht, weil es solche Typen nicht mehr gäbe, sondern weil die Trainer dieser Tage einen MS bevorzugen, der vorn die Dinger reinmacht, sie im MF verteilt und hinten beim gegnerischen Angriff aushilft, am besten noch so, daß er sich selber im MF anspielt. Das wäre mit Streich nicht zu machen gewesen, unserem Bierdeckel-MS.
    Ruhe in Frieden! Ich habe Dein Spiel gemocht. (Nachruf einer westfälischen Zeitung)

    Ein ansehnliches Fußballspiel in Osnabrück. 5:4 für den FCM, der heute nach der Klopp-Manier agierte: Warum hinten aufpassen, wenn wir vorne auf jeden Fall eins mehr schießen als der Gegner?
    Als Taktiker hatte ich da aber so meine Bauchschmerzen. Das Spiel mit dem mitspielenden Torwart ist dann gut, wenn der Torwart als letzter Mann agiert, nicht aber, wenn partout der einfache Paß zur Spieleröffnung von hinten gespielt werden soll. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das mal richtuig schiefgeht, was bedeutet, bis man ein Tor auf diese Weise fängt, aber selber vorn keinen reinbekommt. Das schnelle Spiel durchs MF ist auch gut, aber dann schlecht, wenn der Gegner defensiv steht, sich also auf lange Bälle eingestellt hat. Dann braucht man Leute, die im MF den Ball kreisen lassen können, nicht mit Hackespitzeeinszweidrei, sondern durch AufdenBalltreten, schauen, die eigenen Mitspieler stellen und dann verwirrende Laufwege der Offensivspieler initiieren. Dieser Mann fehlt uns noch. Conde ist das mit Sicherheit nicht. Er will zu oft mit dem Kopf durch die Wand und paßt zu ungenau. Atik ist das auch nicht, dafür steht er zu weit vorn, was auch sein gutes Recht als OM-Spieler ist. Müller spielt zu weit hinten und ist auch nicht der Schnellsten einer, obgleich er sehr gut am Mann und prima in der Ballbehandlung ist.
    Kurzum, genau in diesem Spielbereich haben wir das größte Problem. Das zweite Problem haben wir in der IV. Hier brauchen wir einen stabil stehenden IV, der weite Pässe spielen kann.

    Für die neue Saison wünsche ich mir diese zwei Verpflichtungen.

  • #2
    Schöner Sieg gegen überforderte Zwickauer.
    Dem Kommentatoren des Spiels (MDR) sollte andernorts eine Chance gegeben werden. Der Mann kennt sich in der mitteldeutschen Fußballbefindlichkeit überhaupt nicht aus. Den Ostfalen interessiert es nicht, was Zwickau tut, wo es spielt oder welche Ziele es hat. Früher sagten wir zu solchen Spielen "Badelatschen". Gestern kamen etwa 400 in den Gästeblock, davon vielleicht 300 aus Dresden, die eine Fanfreundschaft mit Zwickau haben. Dresden ist für uns interessant. Mit denen steht immer noch ein Entscheidungsspiel aus, wer Rekordpokalsieger ist. Drsden steigt in diesem Jahr aus der zweiten Liga ab. Eigentlich wünscht sich das keiner in Magdeburg, weil wir dann ja gegen DIE nächste Saison nicht spielen. Andererseits gibt es ja Häme. Die gehört zum Sport dazu. Nichts geht über die gepflegte Injurie.
    Im HKS hallte gestern ein hämischer Schlachtruf durchs Rund:

    Ihr steigt ab und wir steigen auf...

    Der Kommentator dachte, Zwickau sei gemeint und kommentierte verwundert: "Nun ja, Zwickau hat es geschafft. Sie bleiben auch das sechste Jahr in der Liga."
    Der Mann hatte völlig ausgeblendet, wo er war. In Magdeburg interessiert sich keiner für das, was Zwickau macht. Der Ruf galt den Dresdnern. Und weil er das nicht weiß, wie die Dresdner ticken (die in mehreren Hundertschaften zu diesem Spiel angereist waren, um sich gegen uns zu zeigen) und wie wir ticken, sollte er fortan Spiele kommentieren dürfen, die nichts mit uns (oder Gülle) zu tun haben.

    Nach dem 3:0 gab es den Platzsturm. Alles sehr manierlich, keine herausgerißnen Torpfosten. Keine abgerißnen Netze (die ich vor zehn Jahren mal sponsorte .) Alles gut. Im nächsten Jahr spielen wir in Liga 2. Am Wochenende geht's nach Braunschweig. Die sollten wir mitnehmen.

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    • #3
      So viel vorweg, ich kann RB Leipzig nicht leiden. Aber hier wurden sie meiner Meinung nach beschissen. Der Reporter erklärte, man habe das Tor überprüft mit VAR und habe nichts gefunden, was gegen das erzielte Tor spräche. Nun ja, ich habe selber einen Schnappschuß gemacht und wundere mich sehr über die Regelauslegung: Der Ball hat da doch die Linie deutlich überschritten, oder? (Kurz darauf fiel das Tor zum 3:1.)
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: rbl_beschissen.png Ansichten: 0 Größe: 893,4 KB ID: 195

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      • #4
        Die Meisterschaft ist gesichert. Braunschweig geht mit hoch. Lautern darf gegen Gülle um einen Platz inner zweiten Liga spielen. (Viel Glück für Gülle, gegen die ich im nächsten Jahr lieber spielte als gegen Lautern.)

        Es ist Zeit für einen Saisonrückblick. Ein Lob gebührt mehreren:
        - der sportlichen Leitung, die es vermochte, die richtigen personellen Entscheidungen zu treffen;
        - einigen Spielern, die in dieser Saison über sich hinauswuchsen (Atik, Conde, Müllers, Obermair);
        - Kallnik, der den Verein in unruhigen Zeiten finanziell sicher aufstellte.

        Genug gelobt!

        Der Blick geht nach vorn. Um nicht gleich wieder abzusteigen, müssen einige Dinge geändert resp. weiterentwickelt werden, die bislang nur in Ansätzen erkennbar sind:
        - wir müssen uns finanziell breiter aufstellen, unsere Einnahmen steigern, indem wir Eigenmittel erzeugen;
        - unsere Nachwuchsabteilung liefert nicht;
        - es ist zu prüfen, ob Ballbesitzfußball in der zweiten Liga die angemessene Spielweise ist;
        - wir müssen für die abgehenden Spieler adäquaten Ersatz finden und
        - das Stadion muß ausgebaut werden (ca. 10000 Zuschauer mehr).

        Mein Blickwinkel auf den Verein ist getrübt von dem, was mich prägte, das ist keineswegs das sportliche Auftreten der Mannschaft, wie sie es zur Zeit tut. Ballbesitzfußball. Ich bin kein Freund davon; ich mag es nicht, wenn der Torwart den Libero gibt und ich kann es nicht leiden, wenn im MF Hackespitzeeinszweidrei zelebriert wird. All das tun unsere Spieler derzeit, sie sollen es auch, denn der Trainer verlangt es. Da sie erfolgreich agieren, verpufft meine Ansicht. Da Fußball ein ergebnisorientierter Sport ist, gibt es gegen ein erfolgreiches Spielsystem auch kaum Argumente. Ich möchte dennoch zwei nennen, denn "kaum" heißt eben, daß es doch welche gibt:

        1. Vereine benötigen Wiedererkennungswerte, insbesondere Traditionsvereine (das sind Vereine, die wenigstens drei Meisterschaften im Laufe ihrer Existenz erwarben). Der FCM hat ein unverkennbares Alleinstellungsmerkmal, als die ich Wiedererkennungswert auch bezeichnen könnte: Er errang mit einer Bezirksauswahl einen EC-Pokal.
        2. Bei den meisten Vereinen hängt der Erfolg vom Trainer ab, der ein eigenes Netzwerk besitzt und dieses seinem Verein überstülpt. Wechselt der Trainer, so bricht meist auch das Netzwerk zusammen und der neue Trainer benötigt einige Zeit (die er meist nicht bekommt), um sein eigenes Netzwerk über dem Verein aufzuspannen. Der FCM kennt das mit verschiedenen Trainern. Es ist ein Irrweg, zugleich aber auch das normale procedere im bundesdeutschen Profifußball. (deshalb spielen die Mannschaften auch mehr oder weniger ähnlich) Der richtige Weg liegt darin, daß ein Verein, der etwas auf sich hält und damit unverwechselbar wird, ein Spielsystem pflegt und entwickelt (und den Gegebenheiten des modernen Fußballs anpaßt), für das er eigene Spieler ausbildet und gegebenenfalls passende Spieler verpflichtet.

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        • #5
          Wer vorne keine macht und hinten welche reinbekommt, kann nicht gewinnen.

          alte ostfälische Fußballweisheit

          Wir sind dann erst mal weg, Gülle!

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          • #6
            Über die Neuverpflichtungen bei meinem Lieblingsverein bin ich nicht glücklich: Ausländer, Viertkläßler und Reservisten, kurzum: Leute für die Bank und aus dem Geschäft, die den FCM als Durchgangsstation betrachten, also Legionäre. Ja, ich weiß, Profifußball hat nun mal auch einen reinen Geschäftsaspekt. Ich befürchte jedoch, daß das alles Leute sind, die dann funktionieren, wenn es läuft, aber sofort Reißaus nahmen, wenn es Probleme gibt. Eben Legionäre von sonstwo, die keinen Bezug zu uns haben. Und wenn es denn zu viele werden, gefällt mir das gar nicht. Schon im letzten Jahr mißfiel es mir, daß in unserer Mannschaft kein einziger Ostfale stand. Andererseits weiß ich aber auch, daß Profifußball nicht nur ein Geschäft ist, sondern auch Leistungssport. Also muß es streng nach Leistung gehen. Und wenn aus unserer Jugend keiner das Zeug dazu hat, sich in die erste Männermannschaft zu spielen, dann sollte man auch nicht nach Quoten aufstellen. Doch so ganz pragmatisch-kapitalistisch funktioniert das dann auch nicht. Menschen aus meiner Weltgegend entwickeln sich langsam, aber stetig. Wenn man einem langsam wachsenden Verstand zu schnell oder gar nicht Chancen einräumt, sich zu entwickeln, dann verkümmert er. Zuviel Übung schafft schnell abschlaffende Sportinvaliden und nicht geförderte und geforderte Jungspieler verdorren, bevor sie überhaupt aufblühen konnten.
            Immerhin hat man beim FCM erkannt, daß die Jugendarbeit der letzten Jahr(zehnt)e ausbaufähig genannt werden muß. Man hat eine neue Nahtstelle zwischen erster Männermannschaft und Nachwuchs geschaffen, auch soll die U 23 sanft nach oben (dritte Liga) geführt werden und startet die neue Saison in der Verbandsliga Ostfalens. Wir werden's bald wissen, ob der zweite Versuch mit der Zweiten besser funzt als der erste.

            Es gibt in Magdeburg einen Spruch, den ich mag: Lieber viertklassig mit Bördejungs als erstklassig mit anderen. Und wenn ich mir die Graffitis so anschaue, eines der häufigsten werde ich mal photographieren und hier einstellen, dann versteht man besser, was ich meine.
            Ich hoffe und wünsche mir dennoch einen Durchmarsch in Liga I.

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            Wie heißt die größte deutsche Insel?

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