Nö.
Die nichtgenannte Forschungsgruppe irrt. Vergleicht man die Unfallzahlen (Unfalltote), den Kraftstoff-Verbrauch und die Reisezeiten, so läßt sich leicht feststellen, daß alle Zahlen zugunsten ungehinderten Tempos sprechen. Es gibt nur zwei vergleichbare Länder, in denen die Zahlen besser sind: GB und Japan. Das sind Länder mit Linksverkehr. Und die Schweiz. Das kann ich nicht erklären, warum die Zahlen dort besser sind. In allen anderen Ländern sind die Zahlen schlechter, eben gerade in den Meßbereichen, bei denen es offenbar scheint, daß sie besser sein müßten. Müßten? Ja, denn Autos, die schnell fahren, benötigen mehr Kraftstoff. Klarerweise. Autos, die schneller fahren und verunfallen, müssen zu mehr Schaden an Leib und Material führen. Klingt auch so, als ob es da keine zwei Meinungen geben könnte. Es gibt aber Abers.
Die Verknüpfung von Geschwindigkeit und Freiheitsempfinden liegt auf der Hand. Wichtiger aber scheinen mir andere Dinge zu sein: Wer sein Auto selber steuert, der will auch sein Leben selber bestimmen. Wer die Geschwindigkeit bestimmen darf, der verfolgt die Erreichung eines Zieles, schnellstmöglich. Er läßt sich nicht treiben, sondern ist Agens. Er ist Akteur, nicht Patient, äh Patens. Wer sich in einen Zug setzt, der läßt sich fahren, der muß den Gleisen folgen, imgleichen Flugzeug oder Schiff (übern Ozean). Wer sich ans Steuerrad seines Automobils setzt, der ist mobil, kann jederzeit an den Rand fahren, abgelegene Straßen aufsuchen, schnell oder langsam fahren, mitnehmen oder stehenlassen. Der geht einem eigenen Wertempfinden nach und ist frei. Ein Bestimmer, kein Erdulder oder Gelenkter.
Schnelles Fahren bedeutet zwar auch, daß der Kraftstoffverbrauch steigt, aber zugleich verringert es die Verweildauer auf der Straße. Damit verringert sich die Staugefahr, die des Anfahrens und Anhaltens. Alles zusammen: Es sinkt der Verbrauch, um vom Punkt A zum Punkt B zu kommen. Unsinnig? Nein, die Zahlen belegen es: der Kraftstoffverbrauch in der BRD liegt etwa einen Liter (auf 100 km je zugelassenem Fahrzeug gerechnet) unter dem der vergleichbaren BRÖ. (Ich hätte da aber gern valide Zahlen auch für andere Länder.) Anders gesagt: schnelles Fahren verringert den CO2-Ausstoß. Die Unfallzahlen sind auch eindeutig: Die BRD als das Transitland Europas bewegt sich da eher vorn als hinten. Die USA mit ihrer strikten Geschwindigkeitsbegrenzung hat auf unsere Einwohnerzahl reduziert mehr als doppelt so viele Tote. Ungefähr so viele wie Polen, von denen etliche hier auf unseren Straßen sind und sich da kaum anders verhalten dürften als bei sich zu Hause. Das ist kein Zufall. Daß Spanien hier eine gute Quote besitzt, dürfte daran liegen, daß es kein Transitland ist, sondern am Rand Europas liegt. Man darf bei unseren Toten nicht vergessen, daß hierzu auch die durch Transitreisende verursachten Verkehrsopfer zählen, die jedoch nicht bei den registrierten Fahrzeugen erfaßt sind. Anders gesagt: die Unfallzahlen deutscher Autofahrer sind noch niedriger als die angegebenen. Auf der A 14 beispielsweise ist jedes dritte Auto kein deutsches Auto, sondern eines aus Polen, Baltikum, Ungarn, Rumänien, Ukraine oder Tschechien. Das sind alles Länder, die mehr als doppelt so viele Verkehrstote zu beklagen haben, aber allesamt ein Tempolimit besitzen. Ukraine hat 32,3 Verkehrstote, die BRD 5,7 auf 100000 Einwohner. Drüber nachdenken.
Das nächste Argument lautet "Innovation". Wer schnell fahren will, sollte das nur in einem sicheren Auto tun. Das bedeutet, daß man hierzulande größten Wert auf die Sicherheit legen muß, auf Verbrauch, Technik und Antrieb. Da waren wir führend, insbesondere bei der Dieseltechnik. Das ist schlichtweg auch eine Mentalitätsfrage.
Manch einer gondelt gern langsam durchs Land. Ich mache das zuweilen auch. Aber ich möchte manchmal auch schnell nach Hause, v.a. dann, wenn es spät geworden ist. Da möchte ich auf einer weitgehend freien Autobahn nicht durch dümmliche und gängelnde Geschwindigkeitsbegrenzungen daran gehindert werden, schnell nach Hause zu kommen, v.a. dann, wenn ich müde bin und jede Minute länger auf der Autobahn - ganz gleich, bei welchem Tempo -, die Unfallgefahr erhöht. Schnelles Fahren hält auch eher wach als Tempolimitgegurke.
Anders sieht es bei Langtransporten aus: Das LkW-Fahren sollte verteuert werden, sehr verteuert. Schienenverkehr für Güter! In den Innenstädten müssen auch keine Autos fahren. Also Ausbau des ÖPNV. Ich bin für Beibehaltung des freien Verkehrs auf Autobahnen, aber zugleich bin ich für den Ausbau des Schienennetzes und des ÖPNV.
erstellt von Civey:
Einer Forschungsgruppe zufolge hätte ein Tempolimit von 130 km/h einen „erheblichen volkswirtschaftlichen Nutzen". Laut ihrer jüngst im Fachjournal Ecological Economics veröffentlichten Studie würden Autofahrende so „Kraftstoff im Wert von insgesamt 766 Millionen Euro pro Jahr sparen“, erklärt Verkehrsökologe Dr. Udo Becker im ZDF. Zudem würden Unfälle und Lärm reduziert. Bei der Kosten-Nutzen-Analyse wurden u.a. Verbrauch, Reisezeiten, Lieferketten und Unfälle betrachtet.
Der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, forderte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) schon zuvor zur Einführung eines Tempolimits auf. Dabei verwies er laut Handelsblatt auf die verfehlten Klimaziele im Verkehrssektor und, dass die Maßnahme „nahezu“ kostenlos sei. Dem UBA zufolge würde ein Tempolimit von 120 km/h „Treibhausgas-Emissionen des deutschen Straßenverkehrs um 4,2 Prozent” bzw. „6,7 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr” reduzieren.
Die FDP bezweifelt den ökologischen Nutzen eines Tempolimits und ist strikt dagegen. Laut eines vom FDP beauftragten Gutachtens der Verkehrsökonomen Alexander Eisenkopf und Andreas Knorr würde ein Tempolimit deutlich weniger CO₂ einsparen als das UBA annimmt. Sie werfen der Behörde laut mdr vor, „von unrealistischen Annahmen auszugehen und fehlerhafte Datensätze zu nutzen”. Das UBA weist die Vorwürfe zurück. Union und AfD lehnen generelle Limits ab. CDU/CSU zeigten sich wegen der Energiekrise zuletzt offen für eine befristete Begrenzung.
Einer Forschungsgruppe zufolge hätte ein Tempolimit von 130 km/h einen „erheblichen volkswirtschaftlichen Nutzen". Laut ihrer jüngst im Fachjournal Ecological Economics veröffentlichten Studie würden Autofahrende so „Kraftstoff im Wert von insgesamt 766 Millionen Euro pro Jahr sparen“, erklärt Verkehrsökologe Dr. Udo Becker im ZDF. Zudem würden Unfälle und Lärm reduziert. Bei der Kosten-Nutzen-Analyse wurden u.a. Verbrauch, Reisezeiten, Lieferketten und Unfälle betrachtet.
Der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, forderte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) schon zuvor zur Einführung eines Tempolimits auf. Dabei verwies er laut Handelsblatt auf die verfehlten Klimaziele im Verkehrssektor und, dass die Maßnahme „nahezu“ kostenlos sei. Dem UBA zufolge würde ein Tempolimit von 120 km/h „Treibhausgas-Emissionen des deutschen Straßenverkehrs um 4,2 Prozent” bzw. „6,7 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr” reduzieren.
Die FDP bezweifelt den ökologischen Nutzen eines Tempolimits und ist strikt dagegen. Laut eines vom FDP beauftragten Gutachtens der Verkehrsökonomen Alexander Eisenkopf und Andreas Knorr würde ein Tempolimit deutlich weniger CO₂ einsparen als das UBA annimmt. Sie werfen der Behörde laut mdr vor, „von unrealistischen Annahmen auszugehen und fehlerhafte Datensätze zu nutzen”. Das UBA weist die Vorwürfe zurück. Union und AfD lehnen generelle Limits ab. CDU/CSU zeigten sich wegen der Energiekrise zuletzt offen für eine befristete Begrenzung.
Die nichtgenannte Forschungsgruppe irrt. Vergleicht man die Unfallzahlen (Unfalltote), den Kraftstoff-Verbrauch und die Reisezeiten, so läßt sich leicht feststellen, daß alle Zahlen zugunsten ungehinderten Tempos sprechen. Es gibt nur zwei vergleichbare Länder, in denen die Zahlen besser sind: GB und Japan. Das sind Länder mit Linksverkehr. Und die Schweiz. Das kann ich nicht erklären, warum die Zahlen dort besser sind. In allen anderen Ländern sind die Zahlen schlechter, eben gerade in den Meßbereichen, bei denen es offenbar scheint, daß sie besser sein müßten. Müßten? Ja, denn Autos, die schnell fahren, benötigen mehr Kraftstoff. Klarerweise. Autos, die schneller fahren und verunfallen, müssen zu mehr Schaden an Leib und Material führen. Klingt auch so, als ob es da keine zwei Meinungen geben könnte. Es gibt aber Abers.
Die Verknüpfung von Geschwindigkeit und Freiheitsempfinden liegt auf der Hand. Wichtiger aber scheinen mir andere Dinge zu sein: Wer sein Auto selber steuert, der will auch sein Leben selber bestimmen. Wer die Geschwindigkeit bestimmen darf, der verfolgt die Erreichung eines Zieles, schnellstmöglich. Er läßt sich nicht treiben, sondern ist Agens. Er ist Akteur, nicht Patient, äh Patens. Wer sich in einen Zug setzt, der läßt sich fahren, der muß den Gleisen folgen, imgleichen Flugzeug oder Schiff (übern Ozean). Wer sich ans Steuerrad seines Automobils setzt, der ist mobil, kann jederzeit an den Rand fahren, abgelegene Straßen aufsuchen, schnell oder langsam fahren, mitnehmen oder stehenlassen. Der geht einem eigenen Wertempfinden nach und ist frei. Ein Bestimmer, kein Erdulder oder Gelenkter.
Schnelles Fahren bedeutet zwar auch, daß der Kraftstoffverbrauch steigt, aber zugleich verringert es die Verweildauer auf der Straße. Damit verringert sich die Staugefahr, die des Anfahrens und Anhaltens. Alles zusammen: Es sinkt der Verbrauch, um vom Punkt A zum Punkt B zu kommen. Unsinnig? Nein, die Zahlen belegen es: der Kraftstoffverbrauch in der BRD liegt etwa einen Liter (auf 100 km je zugelassenem Fahrzeug gerechnet) unter dem der vergleichbaren BRÖ. (Ich hätte da aber gern valide Zahlen auch für andere Länder.) Anders gesagt: schnelles Fahren verringert den CO2-Ausstoß. Die Unfallzahlen sind auch eindeutig: Die BRD als das Transitland Europas bewegt sich da eher vorn als hinten. Die USA mit ihrer strikten Geschwindigkeitsbegrenzung hat auf unsere Einwohnerzahl reduziert mehr als doppelt so viele Tote. Ungefähr so viele wie Polen, von denen etliche hier auf unseren Straßen sind und sich da kaum anders verhalten dürften als bei sich zu Hause. Das ist kein Zufall. Daß Spanien hier eine gute Quote besitzt, dürfte daran liegen, daß es kein Transitland ist, sondern am Rand Europas liegt. Man darf bei unseren Toten nicht vergessen, daß hierzu auch die durch Transitreisende verursachten Verkehrsopfer zählen, die jedoch nicht bei den registrierten Fahrzeugen erfaßt sind. Anders gesagt: die Unfallzahlen deutscher Autofahrer sind noch niedriger als die angegebenen. Auf der A 14 beispielsweise ist jedes dritte Auto kein deutsches Auto, sondern eines aus Polen, Baltikum, Ungarn, Rumänien, Ukraine oder Tschechien. Das sind alles Länder, die mehr als doppelt so viele Verkehrstote zu beklagen haben, aber allesamt ein Tempolimit besitzen. Ukraine hat 32,3 Verkehrstote, die BRD 5,7 auf 100000 Einwohner. Drüber nachdenken.
Das nächste Argument lautet "Innovation". Wer schnell fahren will, sollte das nur in einem sicheren Auto tun. Das bedeutet, daß man hierzulande größten Wert auf die Sicherheit legen muß, auf Verbrauch, Technik und Antrieb. Da waren wir führend, insbesondere bei der Dieseltechnik. Das ist schlichtweg auch eine Mentalitätsfrage.
Manch einer gondelt gern langsam durchs Land. Ich mache das zuweilen auch. Aber ich möchte manchmal auch schnell nach Hause, v.a. dann, wenn es spät geworden ist. Da möchte ich auf einer weitgehend freien Autobahn nicht durch dümmliche und gängelnde Geschwindigkeitsbegrenzungen daran gehindert werden, schnell nach Hause zu kommen, v.a. dann, wenn ich müde bin und jede Minute länger auf der Autobahn - ganz gleich, bei welchem Tempo -, die Unfallgefahr erhöht. Schnelles Fahren hält auch eher wach als Tempolimitgegurke.
Anders sieht es bei Langtransporten aus: Das LkW-Fahren sollte verteuert werden, sehr verteuert. Schienenverkehr für Güter! In den Innenstädten müssen auch keine Autos fahren. Also Ausbau des ÖPNV. Ich bin für Beibehaltung des freien Verkehrs auf Autobahnen, aber zugleich bin ich für den Ausbau des Schienennetzes und des ÖPNV.
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