Ich starte in diesem misogynen Forum mal eine kleine Reihe über bedeutende Frauen der Geschichte.
***
Bedeutende Frauen - genial und vergessen
Genau genommen stimmt das Attribut 'vergessen' nicht ganz. Vergessen kann nur werden, wer einmal bekannt war. Die meisten der genannten Frauen waren jedoch auch zu Lebzeiten kaum bekannt oder ignoriert. Obwohl sie Bahnbrechendes geleistet haben, gegen viele Widerstände von männlichen Kollegen, trotz widriger gesellschaftlicher Umstände und gesetzlicher Einschränkungen.
Die Liste ist endlos, ich kann nur ein paar mir wichtig erscheinende Frauen herausgreifen, ohne eine Rangfolge oder Wertigkeit damit zu verbinden. Voilà!
***
Emmy Noether (1882-1935)
Ihre Biografie ist im Internet leicht zu finden. Emmy Noether ist ein typisches Beispiel dafür, wie Frauen lange Zeit und teils bis heute selbst in den exaktesten Wissenschaften wie Mathematik und Physik ausgegrenzt, unterschätzt, gemobbt und ausgenutzt wurden. Gesetze verhinderten lange ein Studium an einer Universität, männliche Kollegen waren bei Stellenbesetzungen stets bevorzugt und beuteten ihre Mitarbeiterinnen schamlos aus. Emmy Noether promovierte erst als zweite Frau an einer deutschen Universität 1907 im Fach Mathematik.
Noether gilt als Begründerin der Modernen oder Abstrakten Algebra, sozusagen die Oberstufe der elementaren Algebra, wie sie an den Gymnasien vermittelt wird. Das Thema ist komplex und ich kann es hier nur laienhaft umreissen. Während sich die elementare Algebra mit Zahlen in allgemeiner Form (a,b,c,..n,x,y,z) befasst, erforscht die Abstrakte Algebra übergeordnete Gesetzmäßigkeiten algebraischer Strukturen wie Gruppen, Ringe, Körper etc., welche insbesonders bei der mathematischen Beschreibung von Geometrien, Topologien und in der Zahlentheorie Anwendung finden. Ebenso lieferte sie wertvolle Beiträge zur Invariantentheorie und ohne ihre Hilfe und mathematischen Beistand hätte ein Einstein seine Relativitätstheorie nie mathematisch fertig formulierten können. Zur Physik trug sie auch ein fundamentales Gesetz bei: das nach ihr benannte Noether-Theorem. Dieses war nicht nur entscheidend für die Relativitätstheorie, es ist eines der grundlegendsten Gesetze der Physik überhaupt. Es besagt, laienhaft formuliert, dass elementare physikalische Größen wie Energie, Impuls, Ladung mit geometrischen Eigenschaften wie der Invarianz (Unveränderlichkeit) gegenüber Drehung, Spiegelung etc. verknüpft sind. Aus diesen Zusammenhängen fand sie die sog. Erhaltungsgrößen und Symmetrien. Unter Symmetrie versteht man hier die Unveränderlichkeit eines physikalischen Systems gegenüber einer Transformation (z.B. Drehung, Verschiebung zeitlich und/oder räumlich). Zum Beispiel ändert die Drehung oder Verschiebung eines Körpers nichts an seinen Abmessungen. Noether erkannte
Zu jeder kontinuierlichen Symmetrie eines physikalischen Systems gehört eine Erhaltungsgröße
oder anders herum
Jede Erhaltungsgröße bedingt eine Symmetriegruppe.
Eine solche Erhaltungsgröße wäre die Energie. Aus dem Noether-Theorem folgt, dass Energie eine Erhaltungsgröße IST, d. h. der Nachweis des 1. Hauptsatzes der Thermodynamik (Die Energie eines abgeschlossenen Systems ist konstant, d. h. auf das Universum bezogen, die Gesamtenergie im Universum ist konstant, kann weder vermehrt, noch vernichtet werden) folgt unmittelbar aus dem Noether-Theorem.
Damit will ich's bewenden lassen, das Ganze ist wirklich ziemlich kompliziert zu verstehen. Dafür umso grundlegender, bedeutender, fundamentaler.
Den Namen Noether aber kennen nur wenige, ihre Leistungen wurden von männlichen Kollegen als eigene verkauft, nur wenige Kollegen versuchten zu helfen und fördern wie der große Mathematiker David Hilbert, Göttingen, der ein Habilitationsgesuch Emmy Noethers befürwortete, das dennoch vom zuständigen Preuss. Ministerium abgelehnt wurde. Noether arbeitete jahrelang ohne Anstellung und Bezahlung. 1933 schließlich mußte sie als Jüdin aus Deutschland flüchten und nahm ein Angebot der Universität Bryn Mawr an, ihre erste angemessen bezahlte Stelle.
Soviel zu Emmy Noether, die 1935 53-jährig starb. Unvorstellbar, welche Bedeutung, welche Resultate deutsche und europäische Wissenschaft hervorgebracht hätte, wenn die Nazi-Barbarei nicht dafür gesorgt hätte, dass eine schier unüberschaubare Zahl bedeutendster Frauen und Männer der Wissenschaft das Land und den Kontinent verlassen mussten.
***
Bedeutende Frauen - genial und vergessen
Genau genommen stimmt das Attribut 'vergessen' nicht ganz. Vergessen kann nur werden, wer einmal bekannt war. Die meisten der genannten Frauen waren jedoch auch zu Lebzeiten kaum bekannt oder ignoriert. Obwohl sie Bahnbrechendes geleistet haben, gegen viele Widerstände von männlichen Kollegen, trotz widriger gesellschaftlicher Umstände und gesetzlicher Einschränkungen.
Die Liste ist endlos, ich kann nur ein paar mir wichtig erscheinende Frauen herausgreifen, ohne eine Rangfolge oder Wertigkeit damit zu verbinden. Voilà!
***
Emmy Noether (1882-1935)
Ihre Biografie ist im Internet leicht zu finden. Emmy Noether ist ein typisches Beispiel dafür, wie Frauen lange Zeit und teils bis heute selbst in den exaktesten Wissenschaften wie Mathematik und Physik ausgegrenzt, unterschätzt, gemobbt und ausgenutzt wurden. Gesetze verhinderten lange ein Studium an einer Universität, männliche Kollegen waren bei Stellenbesetzungen stets bevorzugt und beuteten ihre Mitarbeiterinnen schamlos aus. Emmy Noether promovierte erst als zweite Frau an einer deutschen Universität 1907 im Fach Mathematik.
Noether gilt als Begründerin der Modernen oder Abstrakten Algebra, sozusagen die Oberstufe der elementaren Algebra, wie sie an den Gymnasien vermittelt wird. Das Thema ist komplex und ich kann es hier nur laienhaft umreissen. Während sich die elementare Algebra mit Zahlen in allgemeiner Form (a,b,c,..n,x,y,z) befasst, erforscht die Abstrakte Algebra übergeordnete Gesetzmäßigkeiten algebraischer Strukturen wie Gruppen, Ringe, Körper etc., welche insbesonders bei der mathematischen Beschreibung von Geometrien, Topologien und in der Zahlentheorie Anwendung finden. Ebenso lieferte sie wertvolle Beiträge zur Invariantentheorie und ohne ihre Hilfe und mathematischen Beistand hätte ein Einstein seine Relativitätstheorie nie mathematisch fertig formulierten können. Zur Physik trug sie auch ein fundamentales Gesetz bei: das nach ihr benannte Noether-Theorem. Dieses war nicht nur entscheidend für die Relativitätstheorie, es ist eines der grundlegendsten Gesetze der Physik überhaupt. Es besagt, laienhaft formuliert, dass elementare physikalische Größen wie Energie, Impuls, Ladung mit geometrischen Eigenschaften wie der Invarianz (Unveränderlichkeit) gegenüber Drehung, Spiegelung etc. verknüpft sind. Aus diesen Zusammenhängen fand sie die sog. Erhaltungsgrößen und Symmetrien. Unter Symmetrie versteht man hier die Unveränderlichkeit eines physikalischen Systems gegenüber einer Transformation (z.B. Drehung, Verschiebung zeitlich und/oder räumlich). Zum Beispiel ändert die Drehung oder Verschiebung eines Körpers nichts an seinen Abmessungen. Noether erkannte
Zu jeder kontinuierlichen Symmetrie eines physikalischen Systems gehört eine Erhaltungsgröße
oder anders herum
Jede Erhaltungsgröße bedingt eine Symmetriegruppe.
Eine solche Erhaltungsgröße wäre die Energie. Aus dem Noether-Theorem folgt, dass Energie eine Erhaltungsgröße IST, d. h. der Nachweis des 1. Hauptsatzes der Thermodynamik (Die Energie eines abgeschlossenen Systems ist konstant, d. h. auf das Universum bezogen, die Gesamtenergie im Universum ist konstant, kann weder vermehrt, noch vernichtet werden) folgt unmittelbar aus dem Noether-Theorem.
Damit will ich's bewenden lassen, das Ganze ist wirklich ziemlich kompliziert zu verstehen. Dafür umso grundlegender, bedeutender, fundamentaler.
Den Namen Noether aber kennen nur wenige, ihre Leistungen wurden von männlichen Kollegen als eigene verkauft, nur wenige Kollegen versuchten zu helfen und fördern wie der große Mathematiker David Hilbert, Göttingen, der ein Habilitationsgesuch Emmy Noethers befürwortete, das dennoch vom zuständigen Preuss. Ministerium abgelehnt wurde. Noether arbeitete jahrelang ohne Anstellung und Bezahlung. 1933 schließlich mußte sie als Jüdin aus Deutschland flüchten und nahm ein Angebot der Universität Bryn Mawr an, ihre erste angemessen bezahlte Stelle.
Soviel zu Emmy Noether, die 1935 53-jährig starb. Unvorstellbar, welche Bedeutung, welche Resultate deutsche und europäische Wissenschaft hervorgebracht hätte, wenn die Nazi-Barbarei nicht dafür gesorgt hätte, dass eine schier unüberschaubare Zahl bedeutendster Frauen und Männer der Wissenschaft das Land und den Kontinent verlassen mussten.
Kommentar