Wer las ihn nicht gerne? Meist lasen ihn Jungs. Die männliche Entsprechung zu Ebner-Eschenbach oder Courths-Mahler.
May, ein Autrodidakt ohne akademische Ausbildung, ein Betrüger, ein nKnasti, einer, der es sich lange gefallen ließ, als Weltenbummler zu gelten, derweil er "nur" Reiseberichte Fremder zu kolportieren wußte. Ich glaube, kurz vor seinem Tod bereiste er die Schauplätze, die er mit fiktiven Handlungen zu füllen verstanden hatte, und erkannte, wie nah seine Phantasie an der Wirklichkeit gewesen, kehrte heim, um fortan als Pazifist in einer Zeit zu wirken, die Hurrapatriotismus für eine Medizin hielt. Lebensverlängernd. Allerdings war das ein Irrtum. Wie so vieles von dem, was Karl May dachte und beschrieb. Vieles aber bleibt auch in Erinnerung: sein Humanismus, den er gegen den Zeitgeist auch bei "Wilden" fand; die Fundamentalkritik des Kapitalismus, die ihn das plutokratische Geldmachen der puritanischen Yankees verurteilen ließ und sein geradezu pietistische Frömmigkeit, die obzwar ein wenig eifernd doch immer jeden Menschen als eine Idee Gottes begreifen ließ, zugleich aber auch nur gute/schlechte Menschen kannte, wenig dazwischen.
Was ich als Kind verschlang, findet heute keine Gnade mehr vor meinem Urteil. Ich las kürzlich wieder mal eines seiner Werke, aber es watr mir zu langathmig, zu vorhersehbar, zu platt . May ist einer, der seine Zeit hatte und vielleicht noch hat. Man weiß wirklich nicht, wie so eine Kinderseele tickt, was sie aufnimmt, was sie verwirft.
May, ein Autrodidakt ohne akademische Ausbildung, ein Betrüger, ein nKnasti, einer, der es sich lange gefallen ließ, als Weltenbummler zu gelten, derweil er "nur" Reiseberichte Fremder zu kolportieren wußte. Ich glaube, kurz vor seinem Tod bereiste er die Schauplätze, die er mit fiktiven Handlungen zu füllen verstanden hatte, und erkannte, wie nah seine Phantasie an der Wirklichkeit gewesen, kehrte heim, um fortan als Pazifist in einer Zeit zu wirken, die Hurrapatriotismus für eine Medizin hielt. Lebensverlängernd. Allerdings war das ein Irrtum. Wie so vieles von dem, was Karl May dachte und beschrieb. Vieles aber bleibt auch in Erinnerung: sein Humanismus, den er gegen den Zeitgeist auch bei "Wilden" fand; die Fundamentalkritik des Kapitalismus, die ihn das plutokratische Geldmachen der puritanischen Yankees verurteilen ließ und sein geradezu pietistische Frömmigkeit, die obzwar ein wenig eifernd doch immer jeden Menschen als eine Idee Gottes begreifen ließ, zugleich aber auch nur gute/schlechte Menschen kannte, wenig dazwischen.
Was ich als Kind verschlang, findet heute keine Gnade mehr vor meinem Urteil. Ich las kürzlich wieder mal eines seiner Werke, aber es watr mir zu langathmig, zu vorhersehbar, zu platt . May ist einer, der seine Zeit hatte und vielleicht noch hat. Man weiß wirklich nicht, wie so eine Kinderseele tickt, was sie aufnimmt, was sie verwirft.
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