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Unser Kant-Ordner (II)

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  • Unser Kant-Ordner (II)

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    Mit Kant läßt sich letztlich nur eines auch heute noch fragen, nicht die Grenze unserer Wahrnehmung, nicht die Sicherheit des in uns wohnenden Gottes und die Freiheit, die wir dort erreichen können, nicht die Wollust am denken, nein, es ist die alte Frage, ob der Zweck die Mittel heilige.

    Ich möchte heute, am 318. Gewburtstag des kleinen Mannes aus Königsberg sagen: Nein, er heilight sie nicht. (Merkwürdig, wie sicher man sich manchmal in strittigen Fragen sein kann.)

  • #2
    300. Geburtstag des Königsbergers. Es ist zu wünschen, daß seine Schriften vermehrt gelesen werden. Klarerweise. Sie öffnen Räume. Aber die Mühe!
    Nehmen wir heute einen Gedanken aus der Schrift "Zum ewigen Frieden". Kant glaubt, daß Frieden gestiftet werden müsse. Der Gedanke klingt banal, bei Kant ist nichts banal. Frieden bedarf einer republikanischen Ordnung und eines Föderalismus der freien Staaten. Dann erst wird Frieden möglich sein. Die Stiftung des Friedens muß also erfolgen, indem republikanische (nicht demokratische!) Ordnungen national und ein auf Gleichberechtigung basierendes Bündnis freier Staaten eine föderative Ordnung schafft. Banal?
    Das Schwierigste.

    Unsere Zeit ist hier keinen Schritt gegenüber 1794 weiter, als seine Schrift veröffentlicht wurde.

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    • #3
      Friede, im speziellen ewiger Friede ist ein unerreichbares Ideal. So wie Liebe auch. Und Friede ist kein Zweck, sondern ein Ergebnis. Das Ergebnis des guten Willens aller Beteiligten. Friede ist also nicht etwas, das gemacht, produziert werden kann wie ein Brot, für das es ein Rezept gibt, sondern das Ergebnis des Zusammenwirkens einander achtender und vertrauender Kräfte. Von ewigem Frieden zu reden, ist vermessen. Man muß schon froh sein, wenn eine zeitlang Abwesenheit von Krieg gelingt.

      Auf heute gesehen, fehlen alle Voraussetzungen für Frieden. Es gibt weder gutwillige Parteien, noch Vertrauen oder Respekt vor dem Anderen. Von allem das Gegenteil. Dennoch happy birthday oller Königsberger! Hättest du dich nur nicht so geschraubt und verwunden ausgedrückt, wärste leichter verdaulich.

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      • #4
        Es ging Kant schließlich nicht um praktische Politik, sie liegt nicht im Interesse der Philosophie, sondern um Voraussetzung eines ewigen Friedens per se. Doch wenn man nicht einmal weiß, in welche Richtung es überhaupt gehen soll, werden partielle Interessen immer das Tagesgeschäft bestimmen und auch die grundsätzliche Richtung angeben.

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        • #5
          Selbstentlarvend: Lenin untersagte den Berufsrevolutionären seines engeren Kreises die (weitere) Lektüre des Königsbergers. Kants Idealismus eignet sich nicht für die proletarische Revolution. Warum nicht; klarerweise deshalb, weil Kant subjektiver Idealist war, der nicht daran glaubte, daß man eine Gesellschaftsordnung schaffen könne, die den Menschen von seinen Nöten befreite. Vielmehr ging er von individueller Selbstreflexion und dem ewigen Streben zum Besseren aus. Doch dafür benötigt man keine Partei und kein Berufsrevoluzzertum.

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