Patriot des Wortes

[saul]

Für was du nirgends finden mögest
Wohin dich doch alles treibt
Für was du niemals sprechen könntest
Nicht jetzt und zu keiner Zeit
Mußt du einmal und für immer gehen

Für was du in den blaugelben Himmel geschossen
An den unendlichen Sehnsuchtsblumen gerochen
Deine Nase in verbotene Dinge gesteckt
Und die feinsten Säfte aus ganzem Halse geleckt
Mußt du erst sterben um es zu erleben

Für das eine und immerselbe
Wolltest du alles geben
Und es so lieben wie deinen Nächsten
Und auf ihm davon ins entfernteste Einwinkel
Und dann tot und zurück als ewiges Wort

Der Patriot ist nun tot und es lebe das Wort

[aerolith]

Ein Liedtext. Das habe ich inzwischen gelernt, daß Liedtexte nicht unbedingt lyrischen Regeln folgen müssen. Würde ich die hier anlegen - oh Gott!
Eins kann ich Dir als kritik hier aber sagen, ohne über Kriterien des Formalen nachdenken zu müssen: Superlative sind auch in Liedtexten immer schlecht. Warumß Weil sie dem Text so einen Bären aufbinden, zu dem sich nur ja oder nein sagen läßt. Ein Liedtext aber muß nicht nur eingängig sein, sondern auch schwingen. Superlative schwingen nicht.