Das ist eine merkwürdige Sache mit der Literaturgeschichte, nein, vielmehr mit den Lesegewohnheiten. Wenn man so liest, wer um 1850 beliebt war, dann muß man sich doch wundern, wie wenige dieser Leute heute noch bekannt sind. An Grillparzer kann man sich noch erinnern, wenngleich wohl kaum jemand von ihm etwas las. Der Mann schreibt und dichtet wundervoll. Aber Leute wie mein Landsmann Zschokke, der Schwabe Starklof, der Schlesier Holtei oder der Norddeutsche Smidt kennt heute ja kaum noch einer, geschweige denn las er etwas von ihnen. Oder Mügge, Spindler. Das waren die Bestseller-Autoren der ersten fünfzig, sechzig Jahre des 19. Jahrhunderts. Sie las man, während Leute wie Heine, Börne oder Marx schrieben, die damals nur wenige kannten, geschweige denn lasen, die heute aber jeder Bildungsphilister zu kennen vorgibt.
Offenbar haben wir es nicht nötig, uns mit deren Gewort zu befassen. Sind die Heutigen besser?
Offenbar haben wir es nicht nötig, uns mit deren Gewort zu befassen. Sind die Heutigen besser?
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