Es gab schon mal eine Zeit, in der in der Kunst die Gesinnung wichtiger war als die Kunstfertigkeit selber. Ich spreche vom Jungen Deutschland. Diese Bewegung um 1830 stellte sich bewußt gegen die Formforderungen der Klassik. Die jungen Schriftsteller und Lyriker glaubten mit Hilfe der Allmacht der sich in der Welt verwirklichenden Idee die Argumente auf ihrer Seite. Das ist mit der heutigen Zeit schon vergleichbar: Gesinnung/Haltung sind wichtiger als künstlerische Leistung. Da Kunst immer nach dem Brot geht, also Förderer benötigt, müssen heutige Künstler, wollen sie erfolgreich sein, dem Zeitgeist folgen. Der ist dieser Tage linksgrün. Wer das nicht bekundet, fliegt aus dem Diskurs.
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Notizen Dezember 2022
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Polen will 1,3 Billionen € Reparationen. Sie stochern und glauben, etwas würde dann jedenfalls abfallen, spekulieren auf das immanente Selbstkasteiende der Linksgrünen. Nun, ich habe nichts Selbstkasteiend-Affiziertes, jedenfalls nichts im politischen Sinne. Ich betrachte das utilitaristisch als ein Geschäftsangebot. Wenn wir Reparationen zahlen sollen (also wir Spätergeborenen, die wir mit dem Krieg nun gar nichts zu tun haben), dann sollten wir auch die 150000 km² zurückerhalten, die uns genommen wurden, denn die Zerstörungen fanden ja auf einem Gebiet statt, das seinerzeit nichtpolnisch gewesen. So gesehen sind 1,3 Billionen ein gutes Angebot.
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Die Haupt- und Staatsaktion zur Verhinderung eines Putsches durch sog. Reichsbürger in letzter Minute und das mediale Getöse dazu wirken für mich absurd. Demnach hätte Deutschland kurz vor der Machtübernahme durch die Spinner rund um Heinrich XIII. gestanden. Mann! Was ist bloß los in diesem Land? Wer nun denkt, dass das ein Manöver sei, um vom Mord an dem Mädel in Bayern durch einen Eriträerasylwerber abzulenken (weil man den doch nicht ganz aus den Medien raushalten konnte), ist sicher ein verrückter Verschwörungstheoretiker. Denk ich an Deutschland bei Tag, trifft mich (fast) der Schlag.
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Das ganze Leben ist ein Film. Und wir sind die Darsteller und Statisten. Das Niveau dieses Films sinkt stetig. Er ist schon lange nicht mehr im A, B, oder C-Bereich. Wir befinden uns zwischen Y- und Z-Einstufung. Wer zum Teufel schreibt eigentlich das Drehbuch für Deutschland? Bindenkonflikte bei der Fußballnationalmannschaft; ein Großaufgebot an Polizisten und Journalisten, die gegen einen 71-jährigen adligen Superschurken, namens Heinrich der Dreizehnte, vorgehen. Was kommt als nächstes? Piranhas im Rhein? Mutierte Haie im Bodensee?
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Schach ist ein seltsames Spiel (Connie Francis schau oba). Seit die Computer unschlagbar sind, hat es viel an Popularität verloren. Davor umwob es die Aura des Genialischen, wenn zwei Herren um die Weltmeisterschaft spielten. Die großmeisterinnenlichen Damen mögen mir diese bipolare, patriarchale Formulierung nachsehen. Es gab halt noch nie eine Schachweltmeisterin. Aber das liegt sicher am gesellschaftlichen System. Wurscht, darum geht es nicht. Ich hätte vor 50 Jahren gewettet, dass ein Rechner nie besser Schach spielen würde können, als ein Mensch. Autsch, so kann man sich irren. Schön wär's, so stell ich mir vor, dass, je mehr KI unser Leben bestimmt, diese unheimliche KI an Bewunderung, Ehrfurcht vor ihr und Aura verliert. Und, davon bin ich überzeugt, die KI wird sich als auch nicht viel besser als die NI erweisen. Im Gegentum. Ist die natürliche Intelligenz schon fatal, so ist die künstliche überfatal. Ein Gutes könnte sie haben, sie könnte den Menschen am Ende erledigen und beseitigen. Und das wär auch ihr Ende. Ende gut, alles gut.
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Ich liebe dieses russische Wetter im Winter: kalt, sonnig und windarm. Frische zehn Grad minus töten das Viehzeug, das sonst im Sommer beißt und sticht. Die Bäume werfen ihr Laub ab, klirrestarr schwebt es zu Boden, nur durch die Erdenschwere angezogen. Die Teiche frieren zu, morgens muß man die Scheiben vom Auto freikratzen. Früher haßte ich das, heute morgen machte es sogar Spaß. Ich brauche in diesem Winter auch keine Handschuhe; ich habe wieder die "Pfannekuchenwärme" meiner Kindheit. Dinge ändern sich, indem Altes wiederkehrt.
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Glückwunsch. Für mich ist trocken-kaltes Winterwetter mit Frost eine Qual. Nicht wegen der Kälte, sondern wegen meiner Haut. Die trocknet aus, spannt, reisst, ist kaum durch Schmieren oder sonstige Gaben zu viskosisieren. Ich liebe feucht-kühles Schmuddelwetter, so richtig naß-nieslig-diesig. Da bin ich in meinem Element. Weder Fisch noch Wüstenfuchs, einfach nur Lurch, Frosch oder eben Nachteule.
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Îst schon merkwürdig, wie wenig sich in Sachen öffentlicher Aufarbeitung des terroristischen Anschlags auf die Gasleitung inner Ostsee tut. Offensichtlich haben die Nachforschungen etwas ergeben, was politisch inopportun ist. Eines jedenfalls haben sie damit nicht ergeben: russische Sabotage. Andernfalls wäre dies schon längst thematisiert worden, mitsamt einer im Raum schwebenden Kriegserklärung. Würde ich einfach-logisch denken, so gäbe es nur einen Schluß, aber ich denke nicht so. Also hoffe ich, daß irgendein windiger Investigativer das ausbuddelt, was da geschah.
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Is merkwürdig, aber nicht überraschend. Mir war die rasche Vorverurteilung Russlands durch die westliche Seite ohnehin unplausibel und politisch motiviert. Wer nun tatsächlich dahinter steckt, wird sich wohl früher oder später erweisen. Irgendein investigativer Schnüffler oder undichter Geheimnisträger findet sich schon. Aber das kann dauern.
Es sind verrückte Zeiten. Die Russen bombardieren endlos zivile Ziele, weil sie militärisch zu schwach sind für den offenen Kampf. Erbärmlich. Die andere Seite lässt die Ukraine stellvertretend Krieg führen, koste es was es wolle, sowohl Menschenleben als auch Material. Einsicht oder Vernunft - auf allen Seiten totale Fehlanzeige. Klima und Energiewende: totale Fehlanzeige. Der Kohleverbrauch ist auf einem historischen Höchststand. Die Meere werden besinnungslos leergefischt. Die Landwirtschaft wird immer mehr zur Land- und Bodenvernichtungswirtschaft. Unsere Konsumgewohnheiten verbreiten sich global, die Bevölkerungszahl erforderte 3 Erden bei unserem Lebensstandard. Von anderen totalen Verrücktheiten wie Genderei, Moralismus, Queerism ganz zu Schweigen.
Kurs auf globalen Suizid. Na mir soll's recht sein.
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Ist schon bizarr mit dem deutschen Selbsthaß. Das scheint mir eine Konstante über die Jahrhunderte zu sein. Ich las heute im Papa Hamlet, einem Buch von meinem Landsmann Schlaf. Er brachte es mit seinem Freund Holz 1890 heraus. Bis zu diesem Jahr waren seine Versuche entweder bespöttelt oder schlichtweg nicht ebachtet worden. Er zielte auf die Erneuerung der deutschen Literatur. Man nannte sie seinerzeit Jüngstdeutsche. Heute nennt man sie Naturalisten. Um beachtet zu werden, verfiel Schlaf auf einen Trick: Er tat in Papa Hamlet so, als ob es sich um eine Übersetzung aus dem Norwegischen handele. So machte das Buch Furore, überhaupt die ganze Denke, obgleich es nichts anderes als das war, was Schlaf/Holz schon einige Jahre vertreten hatten.
Merke: Willst du in Deutschland als Schriftsteller Erfolg haben, tu so, als seiest du ein Ausländer.
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Alle wollen alt werden, aber keiner will älter werden. Ein Widerspruch? Nur scheinbar. Wer schon alt ist, will nicht noch älter werden. Wer noch nicht alt ist - ab wann ist man das? - weiß, dass er täglich älter wird. Also will er so alt bleiben, wie er ist, geht aber nicht. Also hofft er, dass er, solange er älter wird, nicht alt sei.
Blödsinn? Ja. Älter werden ist blöd. Was soll ich also Gescheites drüber sagen? Alt sein ist blöd, älter werden ist blöder. Gesegnet und glücklich, wem ein rascher Tod beschieden bzw. wer es in der Hand hat, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. Für mich ist es absolut würdelos, die Vorstellung unerträglich, als Pflegefall, auf fremde Hilfe angewiesen, vielleicht jahrelang dahinzuvegetieren. Aber das ist meine persönliche Sicht. Kann jeder halten, wie er will.
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Pele ist tot. Bin zwar kein Fußballfan und schon gar kein Experte, aber an die WM 1970 erinnere ich mich noch. Ich sah nie eine elegantere, technisch bessere und traumwandlerisch kompaktere Elf als die Brasilianer damals. Pele war der Muhammad Ali des Fußballs.
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Wenn ich mich frage, was mich in meinem Leben bisher am meisten, am stärksten, am längsten, am intensivsten getragen, gestützt, motiviert, beschäftigt, geschwächt, geängstigt, gehemmt hat, dann komm ich auf 2 Antworten. Am meisten, längsten getragen und begleitet hat mich Musik, insbesonders die von John Mayall, der mich nun schon seit 54 Jahren nicht los lässt. Erst dann kommen Familie, Freunde, Geliebte. Und im Gegenteil? Das waren Selbstzweifel, Scham und Autoaggression. Naja, immerhin hab ich's fast 70 Jährchen geschafft und überlebt. Auch nicht übel.
Ein gutes 2023, Prost!
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