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Notizen März 2023

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  • Notizen März 2023

    Dürfte ein interessanter Monat werden. Vielleicht traurig, vielleicht schön. Das ist gut so. Frühlingsgefühle machen sich bei 3° und erwartbarem Schnee zwar nicht breit, aber ich spüre irgendwie so was wie eine Aufbruchstimmung.

  • #2
    Ja die verspüre ich auch jeden morgen. Bis ich dann aufwache… 🤷‍♂️😎

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    • #3
      In den nächsten Tagen bis 20 Grad. Zur Zeit leichtes Schneegrieseln. Paar Pflanzen fürs Gemüsegärtlein auf dem Balkon vorziehen. Zu früh? Hab keine Erfahrung mit dem Garteln auf 800 m Seehöhe. Naja, ich versuch's mal.

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      • #4
        "heruntergekommenes Futur" - herrlich, dieser Botho Strauß; 1984

        Das Buch kostete 1984 inner DDR 10 Mark. Durchschnittslohn damals etwa 800 Mark. Heute etwa 2500 €. Bei abebooks für 3,88 erhältlich. Sage noch jemand, Qualität zahle sich am Ende aus.

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        • #5
          Internationaler Frauentag. Heute. Also, es gibt ja viele 'Tage', jeder Tag im Jahr ist irgendein internationaler '***-Tag'. Heute also Int. Frauentag. Also wirklich Tag nicht tag. Der #-tag ist ja auch täglich aktiv.

          Also, erstens, Frauen sind auch keine besseren Menschen. Und, ist ein Frauen-Tag nicht diskriminierend? Ich meine, heute wo wokeness angesagt ist, Gendervielfalt, Queerness das neue Normal sind, da geht ein Frauen-Tag doch gar nicht. Oder doch? Was ist überhaupt eine Frau? Was ist biologisches Geschlecht? Gibt es eigentlich einen Männer-Tag? Und was ist mit LGBTQ+++-Tagen?

          Worum soll es denn dabei gehen? Der Frauentag soll doch auf die noch immer bestehende Benachteiligung, Unterdrückung, Diskriminierung, Marginalisierung, Ausbeutung usw. von Frauen hinweisen und Bewusstsein wecken. Ja, auch bei Männern. Deshalb sollte der Frauentag erweitert werden. Auf was? Ja, auf alles, was so wie Frauen benachteiligt, schlechter bezahlt, ausgebeutet, unterdrückt usw. wird.

          Naja, keine gute Idee, glaub ich. Ist der F-Tag heute schon themenüberladen und diffus von der Zielsetzung her, so wäre eine Ausweitung auf andere Gruppen nicht förderlich.

          Also ich mag ja Frauen und fühle mich solidarisch mit ihnen. Bin sozusagen ein polarer, alter, weißer Feminist. Oder so. Und wünsche meinen Mitfeministinnen alles Gute und Erfolg. Mit ein paar Ausnahmen. Die Gallionsfigur der feministischen Außenpolitik gehört dazu. Diese 'Frau' ist für mich ein abschreckendes Beispiel für Frauen in Führungspositionen. Aber das Gleiche kann man auch von männlichen Führungsfiguren sagen. Von denen es immer noch zu viele gibt.​

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          • #6
            Landete zufällig und unfreiwillig in einem Feature über die deutsche Bischofssynode. Da erfuhr ich, wie gespalten die katholische Bischofsriege in D ist und wie verzweifelt viele Schäfchen - vor allem Frauen - Reformen von dieser ihrer Kirche forden. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich kann dazu nur sagen, wer immer noch glaubt, dass die römischen Oberkatholen über irgendeinen Funken von Vernunft, Liebe, Wahrhaftigkeit verfügen, dem/der ist nicht zu helfen. Eher kannst du mit einem Kaffeelöffel den Ozean auslöffeln, als dass die katholischen Oberhirten auch nur ein Photon vom Hl. Geist streift.

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            • #7
              Es kann doch gar nicht falsch sein, die Kirchenaustritte zu steigern.

              Zum Frauentag:
              Das Gendergeschrei macht die Frauen nicht frei.

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              • #8
                Bei aller Kritik, die man gegenüber dieser widerlichen Kirchenpolitik machen muß, so ist es nicht an mir, mich von meiner Kirche abzuwenden. Aber wehe, mir läuft mal einer über den Weg, dem wir diese Politik zu verdanken haben. Der muß mir beide Backen hinhalten.

                Merkwürdiges Gefühl beim Aufschlagen eines alten Buches: Krümel. Ich erinnre mich an die Begleitumstände, als ich dieses Buch das letzte Mal vor etwa 25 Jahren in den Händen hatte. Sehr erstaunlich, was einem im Hirn so rumliegt.

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                • #9
                  Soviel ich weiß, bist du ja evangelisch, wie man hierzulande sagt. Also ein Irrgläubiger oder Abgefallener nach römischer Lesart. Bei euch gibt es ja diese krasse Diskriminierung von Frauen nicht, da können die Frauen ja in alle Ämter gewählt werden. Wenn ich nicht irre. Die evang. Amtskirche ist aber summa summarum auch nicht wengier doktrinär als die römische. Glaub ich. Weiß nicht. Ist auch egal. Der Austritt aus diesem römischen Mafiaclub war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

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                  • #10
                    Bei uns diskriminieren sich die Frauen selber, da brauchen wir das nicht tun 🤷‍♂️

                    und laut meiner Mentorin sind die Evangelen eine Sekte der Katholiken. Ja, eine Sekte sei eine Anspaltung von einer großen Gruppe, so ihre Definition. Irgendwie hatte sie da nicht ganz unrecht 🤔🤷‍♂️

                    ja etwas kauzig war sie schon in ihrer Erscheinung und erinnert mich daher bisweilen an meinen luftigen Freund Robert (oder eher umgekehrt), aber ich mag solche Leute irgendwie 😄

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                    • #11
                      in Leinenbettwäsche zu schlafen ist sehr angenehm

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                      • #12
                        Jetzt wird also die nächste Sau durchs mediale Dorf getrieben. Ex-Pink-Floyd-Gittarist Waters wird Antisemitismus und Gutheißen Putins Angriff auf die Ukraine vorgeworfen. Moralapostel fordern Auftrittsverbote für Waters in der BRD. Mir scheint, hier wird legitime Kritik an Israels Politik wieder mal als Antisemitismus deklariert, um einen missliebigen Künstler zu ächten. Weit haben wir's gebracht und wir werden es noch weiter bringen. Die Wokeness kennt keine Grenzen, erst recht nicht die der Vernunft. Dummheit ist grenzenlos. Bösartigkeit auch.

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                        • #13
                          Tagesablauf des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV.
                          Die Tagesarbeit des Königs war, wenn nicht besondere Ereignisse sie unterbrachen, genau geregelt. Der König erhob sich früh, meist um 6 Uhr, und nahm den Kaffee ein, während er seine Toilette beendete, fast immer trug der König einen dunklen Militärrock ohne Epauletten. [Schulterstücke] Nach der Erledigung der Privat-Korrespondenz, wobei der König die eingelaufenen Briefe selbst öffnete und, wo es erforderlich, mit seinen Bemerkungen versah, dabei die wichtigeren Sachen behufs eigener Erledigung zurücklegend, folgten in einem besonderen Gemach die Vorträge, denen der König sehr aufmerksam folgte, sich auch über recht entfernt liegende Dinge schnell orientierend und bei seinen Entschlüssen den Vortragenden gern Einwendungen gestattend. Häufig schloß sich an die Vorträge eine Spazierfahrt in Gesellschaft eines der dienstthuenden Adjutanten; der König hatte dabei die breitkrempige Feldmütze auf dem Haupt und bei ungünstiger Witterung einen Militärmantel umgeschlagen. Um 2 Uhr wurde das Frühstück eingenommen und unterhielt sich nach demselben der König noch gern mit seinen Gästen. Im Laufe des Nachmittags wurden die Vorlagen der Ministerien durchgesehen, Kabinetts-Ordres [Anweisungen an die Regierung] unterzeichnet und Audienzen erteilt. Sehr gern besuchte der König die um 6 Uhr beginnenden Theater-Vorstellungen, um nach denselben mit der Fürstin Liegnitz [aus Schlesien] und einigen Eingeladenen das Souper [Abendbrot] einzunehmen. (Robert Dohme, Hofmarschall am preußischen Hof. In: Quellen zur Alltagsgeschichte der Deutschen. S. 177/78. Darmstadt 2005.)
                          1840 starb der preußische König. Sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm IV., war 44 Jahre alt, als er den Thron bestieg. In ihm vereinigten sich, bei allen Vorbehalten, die Friedrich Wilhelm gegenüber der Dialektik hegte, das preußische Staatsbewußtsein, wie es Hegel runderneuert hatte, und das Sendungsbewußtsein eines Patrioten. Deutschland sollte seinem Willen nach zu einem ständischen Gemeinwesen werden, in dem die Exekutive stufenweise, also hierarchisch ausgeübt würde. Kein Verfassungsstaat. Keine konstitutionelle Monarchie. Kein westlicher Parlamentarismus, der von der manipulierten öffentlichen Meinung abhängig war. Kein Staat der Reichen. Kein Staat von Minderheiten. - Die deutschen Fürsten hätten in einer Reichsregierung ihre Funktionen: die Habsburger sollten den Kaiser stellen, die Preußen den Reichsfeldherrn, die Sachsen den Wirtschaftsminister; das protestantische Christentum sollte dem Erzbischof von Magdeburg gehorchen, das katholische den Bischöfen von Trier, Köln und Mainz. Das waren mittelalterliche Vorstellungen über den Aufbau eines Staates. Sie waren insofern zeitgemäß, als daß die meisten Deutschen diese Vorstellungen in sich trugen, vor allem das einfache Volk, aber auch etliche Gebildete, Adlige und Kleriker, die sich in der Erweckungsbewegung sammelten.
                          Der neue König begann mit großem Schwung: Er lockerte die Zensur, erließ eine Amnestie und entließ alle politischen Gefangenen. Die von Hannovers König Ernst August 1837 aus politischen Gründen entlassenen Brüder Grimm und Dahlmann (Göttinger Sieben) berief er als Professoren an preußische Universitäten und schaffte so die Voraussetzungen für die politische und moralische Macht deutscher Professoren, denn mit diesem Schritt rechtfertigte er nicht nur ihre Auflehnung gegen ihren einstigen König, sondern verlieh den Widerständlern gleichsam einen unsterbli­chen Ruf in Hinsicht auf Zivilcourage und politisches Verantwortungsbewußtsein, was sich spätestens 1848 in der Zusammensetzung des Frankfurter Parlaments widerspiegelte. Doch so sehr des Königs Politik auch humanistischen Ursprungs hätte gewesen sein können, sie konnte nichts weiter als ein Anachronismus sein. Die Zeit um 1840 gierte nicht nach gna­denvollen Akten eines absolutistischen Herrschers, sondern nach klaren Rechtsverhält­nissen. Was, wenn der König starb oder sich in seinem Sinn etwas änderte? Welche Si­cherheiten konnten die Bürger Preußens haben, solange sie vom Willen des Königs ab­hingen? – Und so mehrten sich die Stimmen, die an das Verfassungsversprechen von 1815 erinnerten. Der König wies ab und wurde dringender ermahnt. „Recht statt Gunst“, lautete die Formel des Widerspruchs. Die fehlende Konzilianz des Königs führte zu Mißmut und ließ die Stim­mung gegen ihn umschlagen.
                          Parallel zu diesen Verwerfungen wegen der Verfassungsfrage gedieh die deutsche Wirtschaft, vor allem im Wirkungsbereich des Zollvereins. In Schlesien expandierte die Textilindustrie, allerdings zum Gutteil auf dem Rücken einer nicht organisierten Arbeiterschaft. Die Besitzer der Produktionsstätten konnten die Löhne diktieren, was insbesondere in einer kurzzeitigen Krise um 1843 Auswirkungen zeitigte: Die Fabrikanten modernisierten, stellten Maschinen auf, die der Handarbeit häuslichen Gewerbes überlegen war und benötigten weniger Arbeiter in ihren Fabriken. Die Folge davon: Hungersnot. Die schlesischen Weber erhoben sich, Zentrum Peterswaldau im Eulengebirge, schlugen die neuen Maschinen entzwei. Die Bourgeoisie ließ Militär holen, das auf die hungernden Demonstranten und Plünderer schoß und ein Dutzend von ihnen tötete. Das sollte Auswirkungen auf sozialistische Ideologen haben, die ihre Thesen bestätigt sahen, daß nämlich die industrielle Revolution das gesellschaftliche Kampffeld veränderte, vom Kampf zwischen Adel und Bürgertum hin zum Kampf zwischen Produktionsmittel Besitzenden und Besitzlosen (Proletariern).
                          1815 in Newcastle (England) von Stephensen patentiert, eine dampfgetriebene Zugmaschine auf Gleisen, eine Lokomotive
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ID: 1514 Die industrielle Revolution war an den Eisenbahnbau gebunden. Seit etwa 1835 baute man Eisenbahnlinien, in deren Umfeld die Wirtschaft prosperierte. Die Finanzierung kam meist über Aktiengesellschaften zustande, die Gelder von Interessenten einsammelten und Erträge ausschüt­teten. Besonders hohe Erträge gab es in Mitteldeutschland. Die Entfernungen zwischen ein­zelnen Industriestandorten beziehungsweise größeren Städten waren gering, die Landstriche meist eben und leicht zu bebauen. Nur der Osten Preußens war um 1845 noch nicht erfaßt. Es fanden sich keine Aktionäre zur Finanzierung des Baues einer Linie Berlin-Danzig beziehungsweise Berlin-Königsberg. Der König erkannte die Notwendigkeit der Erweiterung des Eisenbahnnetzes, zudem gab es das, was man heute Reformstau nennen würde, dazu Druck vom Militär, das den Vorteil eines funktionsfähigen Eisenbahnnetzes auch zu schätzen wußte, also ließ der König den Diskurs mit den finanzkräftigen Volksvertretern zu. Sein Problem bestand darin, daß er ohne Einwilligung der Stände keine Anleihe (ein anderes Wort für Schulden) aufnehmen durfte (die Legislative lag seit der Frühneuzeit bei den Landtagen, allerdings nicht nur), das war ein übernommenes Versprechen seines Vaters. Also berief der König die Provinziallandtage nach Berlin. Dieser vereinigte Landtag (Landesparlament) war bereit, dem König die gewünschte Anleihe zu geben, wollte aber im Gegenzug ein Verfassungsversprechen und die Zusage, sich regelmäßig treffen zu dürfen, was der Schaffung einer Volksvertretung für alle Preußen gleichgekommen wäre. Der König erklärte bei der Eröffnung dieses Landtags am 12.4.1847, daß er das natürliche Band zwischen sich und seinem Volk nicht durch eine Verfassung zerschneiden wolle. Er sähe ein natürliches Verhältnis, kein konstitutionelles. Der Landtag reagierte mit der Ablehnung einer Anleiheerlaubnis, obwohl eine Zustimmung auch in wirtschaftlicher Hinsicht für Nordostpreußen große Vorteile bedeutet hätte.
                          Februar 1848. Die Probleme blieben, neue Ereignisse kamen. Aus Frankreich drang die Kunde einer Revolution nach Deutschland, die erfolgreich verlief. Der preußische König wollte dennoch keine Zugeständnisse an die Liberalen oder gar die Demokraten machen. Preußen sei nicht Frankreich, argumentierte er. Aber Friedrich Wilhelm IV. übersah, daß der allgemeine Wunsch nach Rechtssicherheit stärker war als der romantische des Königs, mit seinem Volk eine natürliche Einheit zu bilden. In den deutschen Städten fanden Volksversammlungen statt, die meist darauf hinausliefen, eine verfassunggebende Versammlung einzuberufen. Ein Symbol hatte man auch schon, es war die schwarz-rot-goldene Fahne der Freiwilligen aus den Befreiungskriegen. Am kriegerischsten ging es dabei in der alten Reichshauptstadt zu. Hunderttausende versammelten sich vor dem Wiener Ständehaus, in dem der niederösterreichische Landtag tagte. Sie forderten die Abdankung des österreichischen Kanzlers Metternichs, der die Geschicke Österreichs seit 40 Jahren lenkte, den Verzicht auf Zensur und die Einberufung einer Reichsversammlung.[1] Auch hier ein Meer von schwarz-rot-goldenen Fahnen. Metternich ließ in die Versammelten schießen. Die Folge: Barrikaden und Straßenkämpfe. Metternich trat zurück. Die Staatskonferenz gab dem Volkswillen nach. Es sollte eine Reichsversammlung geben, die über die Verfassung des Vaterlandes beratschlagen würde. Damit ging Österreich im Deutschen Bund in die Offensive. Das zwang den preußischen König, den Wünschen seiner Untertanen stattzugeben und ihnen diese Versammlung ebenfalls zu versprechen. Am 2.4.1848 sollte dazu in Berlin der vereinigte Landtag aller preußischen Provinzialparlamente tagen. Der König ritt mit einer schwarz-rot-goldenen Schärpe durch Berlins Straßen und verkündete, daß Preußen in Deutschland aufgehen werde[2] und er nichts usurpieren wolle. – Ähnliches ereignete sich in vielen deutschen Provinzhauptstädten.
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ID: 1515 Am 31.3.1848 trat in Frankfurt/Main eine Vereinigung von Politikern aus Deutschland zusammen, die noch nicht gewählt waren, aber der allgemeinen Stimmung entsprossen und so eine Form vorauseilenden Gehorsams von den legitimen Herrschern im Deut­schen Bund verlangen durften und zu diesem Zeitpunkt auch erhielten, denn die Angst der Fürsten vor weiteren Volksaufständen war groß. Also beeilten sie sich, die Be­schlüsse dieser Vorversammlung zu erfüllen. Deutschland lautete das Ziel dieser Politiker, ein Reich für alle Deutschen. Dazu wollten sie eine Verfassung schaffen.
                          Das klingt gut. Zu gut. Der Teufel steckte im Detail. Und es gab das Ausland.



                          [1] Metternichs Sturz beendete die konservativ-romantische Vorherrschaft zugunsten einer bürgerlich-kapitalistischen. Der österreichische Staatskanzler konnte nicht mehr das leisten, was sein Freund und Weggefährte, Adam Müller, um 1810 von einem Staatsmann gefordert hatte und was Metternich 1810 durchaus zu leisten imstande war: „Das Nationalgesetzbuch ist ihm nichts anderes als ein Auszug, ein Esprit der Nationalgeschichte; die unzähligen ökonomischen Bedürfnisse, welche sich klagend und bittend an ihn wenden, sind ebensolche Forderungen der Zukunft. Diese und die ebenso lauten und ernsten Forderungen der Vergangenheit, welche aus den Gesetzen sprechen, hat er untereinander zu vertragen und zu vermitteln: er soll die Vergangenheit und die Zukunft ineinander weben. Dies kann er nur dadurch, daß er beide lebendig und persönlich, d. h. ideenweise, vor sich hinstellt; er kann es nur, insofern er, in Burkes Manier, die Jahrhunderte fragt, die Gesetze der Dauer in seinen Kalkül zieht, vor allem anderen die Allianz der Raumgenossen sowohl als der Zeitgenossen im Auge behält und also Zeit und Ewigkeit in seinem Busen trägt.“ (Adam Müller: Die Elemente der Staatskunst. Dritte Vorlesung. Leipzig 1931. S. 46.) Der Europäer Metternich hatte den Lärm der national denkenden Künftigen überhört und statt dessen dem Leisetönenden des Vergangenen allzusehr sein Ohr geliehen und war 1848 nicht länger als führender Staatsmann haltbar.
                          [2] Das ist gut hegelsch fabuliert: Indem der 1848 in viele Einzelteile zerrißne preußische Staat, substantiell von einer Staatsidee getragen, weltgeschichtliche Verantwortung übernimmt und die losen Enden zu einem Ganzen zusammenbindet, nämlich die übrigen Teile des deutschen Vaterlands, wird Preußen selbst aufgehoben, weitergetragen zu einer höheren Idee, in der die preußische Grundidee des Dienens (am restringierten Preußenstaat) übergeht in den Dienst am Deutschtum.

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                          • #14
                            Hölderlins 252. Geburtstag. Da steht noch eine Ehrung aus.

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                            • #15
                              Es gibt jetzt offenbar Krimis, in denen Angela Merkel Chefermittlerin ist. Merkel klärt Morde auf? Völlig unrealistisch. Die würde die Sache aussitzen bis der Mörder an Altersschwäche stirbt.

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                              Wie heißt die größte deutsche Insel?

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