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Hat Marine Le Pen eine Chance auf die Präsidentschaft?

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  • Hat Marine Le Pen eine Chance auf die Präsidentschaft?

    Die Bürokraten in Brüssel und Bärlin schwitzen. Es wird knapp. Wird das Lotterleben weitergehen oder wird sich vieles ändern?
    Das Blockdenken greift wieder um sich. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn formuliert seine Angst vor einem Sieg Le Pens: „Das würde die Europäische Union total auf eine andere Schiene setzen. Das müssen die Franzosen verhindern“, warnt er.
    Warum? Was erlauben Asselborn? Ist ein demokratisches Votum schon vor dem Wahltag zu kommentieren?
    Andere betonen Le Pens Nähe zu Putin, ihre EU-Skepsis, ihre nationale Attitüde, die so ganz gegen den postmodernen Zeitgeist positioniert scheint.
    Daß GRÜNE und Liberale sie nicht wählen, liegt auf der Hand. Doch da sind die LINKEN, die wählen sie. Jedenfalls eher als den Neoliberalen Macron, der sie in den letzten Jahren so sehr enttäuschte, daß sie damit liebäugeln, es Marine mal versuchen zu lassen. Macht sie es schlecht, bleibt immer noch der Gang auf die Barrikade, der französischen Linken Lieblingssport. Es ist ja mal wieder an der Zeit.

    Eine jüngste Umfrage sieht ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen für die Stichwahl voraus. Macron liegt bei 51 Prozent, Le Pen bei 49.

    Ich wünsche Frankreich mal was Neues. Ich glaube, das wäre für Europa sehr gut. Ein "Weiter so!" darf es angesichts der Weltlage nicht geben.
    Andererseits...

    3
    Ja, auf jeden Fall
    0%
    0
    Nein, sie hat keine Chance
    0%
    0
    Es spricht mehr für sie als gegen sie
    33,33%
    1
    Es spricht mehr gegen sie als für sie
    66,67%
    2
    ich laß mich überraschen
    0%
    0

    Die Umfrage ist abgelaufen.


  • #2
    Test: ich find diem Marine voll doof

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    • #3
      'Es spricht mehr für/gegen sie...' ist missverständlich. Statistisch/chancenmäßig spricht mehr gegen sie, politisch spräche mehr für sie, damit sich in der EU endlich mal was bewegt ...

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      • #4
        Die Ötzi-Frage zielt nicht auf gut/schlecht oder dergleichen, sondern auf ihre Chancen.

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        • #5
          Ich glaube, dass die Wähler doch wieder für Macron stimmen werden. In Kriegszeiten setzt man auf Kontinuität. Aber man weiß nie. Der Wähler is a bitch.

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          • #6
            für Le Pen spricht gegen Le Pen spricht
            - ihre Lebenserfahrung; viele Brüche --> weiß die Ultras zu händeln
            - "entteufelte" den FN und modelte ihn zu einer beinahe bürgerlichen Sammlungsbewegung
            - setzt auf Katzenphotos
            - sie steigert ihre Zustimmungswerte kontinuierlich
            - die Wahlen werden in Frankreich nicht in der Mitte der Gesellschaft gewonnen, sondern an den Rändern --> entscheidend ist, wie sich die Linken entscheiden werden: für den Neoliberalen Macron oder für eine, die auch die am Rand Stehenden mitnehmen will
            - die EU-Begeisterung hat nachgelassen und die Verbindung zur BRD wird von den meisten Franzosen nicht goutiert
            - die Inflation will von ihr angegangen werden, was man ihr eher glaubt, da ihre Nähe zu Putin Frankreichs Preistreiber (Erdöl) eindämmen wird; Macron hat zudem keine Antwort auf die Inflation
            - sie ist in dem, was sie tut, glaubhafter, sprach bislang v.a. einfache Leute an (Bauern, Arbeiter), erweitert ihren Wählerkreis aber zunehmend auf Intellektuelle und antiamerikanische Reflexe beim französischen Finanzkapitalismus (Benin-Botschafter!)
            - ihr nationalistisches und antisemitisches Umfeld
            - man nimmt ihr die liebe Katzenfrau nicht ab
            - sie ist für die bürgerliche Mitte der französischen Gesellschaft kaum wählbar
            - viele nehmen ihr das gewandelte Image zur Gemäßigten nicht ab und glauben, sie verfolge immer noch ihre rassistischen Ziele
            - die meisten Franzosen haben sich mit der EU arrangiert und wollen keine Experimente, die Wohlstandsverlust mit sich bringen könnten
            - die von Le Pen geplante Volksabstimmung zur Zukunft Frankreichs in der EU und in der NATO ist ein Unsicherheitsfaktor in puncto Zukunft; das Referendum dürfte auch innenpolitisch für viel Zündstoff sorgen, was die meisten Franzosen nicht wollen
            - Le Pens Nähe zu Putin schadet ihr mehr als Macrons Nähe zur EU --> unklare Wahlkampffinanzierung
            - Melenchon rief seine Anhänger dazu auf, für Macron zu stimmen, nachdem er seinen Wahlkampf eher gegen Macron als gegen Le Pen geführt hatte
            - sie müffelt immer noch nach Rassismus

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            • #7
              Pünktlich zur Wahl tauchen Vorwürfe gegen Le Pen auf:

              https://www.tagesschau.de/ausland/ma...reich-101.html
              Die französische Rechtspopulistin und Präsidentschaftskandidation Le Pen soll zusammen mit Vertrauten 600.000 Euro veruntreut haben. Das wirft ihr die EU-Betrugsbehörde OLAF vor. Le Pen bestreitet die Vorwürfe, die französische Justiz prüft.

              Macron bekommt Unterstützung aus Europa.

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              • #8
                Jo, das übliche Procedere der Leitmedien mit nichtsystemkonformen Kandidaten für systemimmanente Ämter.
                Macron ruderte hinsichtlich seiner Berentung mit 65 zurück. 64! Der Abstand beträgt nach wie vor 2-4%, was nicht viel zu sein scheint, aber doch viel ist, da die Fronten klar sind. Ich las eben einen Report aus einer südfranzösischen Kleinstadt. Die Schwarzen dort wollen keine Fortführung der Politik a la Macron. Sie wollen aber auch Le Pen nicht, werden sie aber wählen, weil "Es kann so nicht weitergehen." Das scheint das Motto für diese Wahl zu sein.
                Ich bin nun ein Freund von Veränderungen, eigentlich fast immer, aber ich befürchte ein Erdbeben und viel Unsicherheit. Und die ist immer ein schlechter Ratgeber.

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                • #9
                  Das erwartete Kandidatenduell im französischen Fernsehen zeitigte den erwartbaren Sieger: Macron. Der Mann vermied jede arrogant wahrnehmbare Attitüde, blickte leicht schmollend auf seine Gegenüber und blieb dennoch sachlich. Bei den einzelnen Themen konnte die Herausforderin nicht punkten. Das wäre aber nötig gewesen, um die notwendigen 2-4% zu gewinnen, insbesondere bei den linken Wählern, die von einem neuen Präsidenten eine neue Politik erwarten, eine eben NICHT rassistisch affizierte. Eine nachvollziehbare Analyse hier.
                  Mein Fazit lautet: Es war nicht zu erwarten, daß Le Pen beim Fernsehduell gewinnt. Sie ist ein wenig steif in ihrer Art, jedenfalls gegenüber dem stets charmanten Macron. Die Frage wird lauten, die also letztlich die Wahl entscheidet: Wird Macron von den Linken wenigstens pari gewählt werden? Und was das betrifft, konnte Macron keinen Sieg erringen; es war nicht erkennbar, wo er ihren Wünschen entgegenkommen will.
                  Das Interesse an den TV-Duell war in Frankreich gering. 16 Millionen Zuseher sind nicht eben viel, wenn man bedenkt, was auf dem Spiel steht. Die meisten scheinen schon entschieden zu haben, daß sie nicht zur Wahl gehen.
                  Macron Le Pen
                  - will deutsch-französischen Kooperation fortsetzen; Frankreichs ist in der EU fest verankert
                  - glaubt, daß Le Pen plane, die EU zu verlassen
                  - will eine grundsätzliche Änderung der EU zu einer EU der Vaterländer (wie de Gaulle es wollte)
                  - die einzelnen Mitgliedstaaten sollen ejweils mehr eigene Kompetenzen besitzen
                  Europa/EU
                  - will Waffenlieferungen für Ukraine - keine unbedingt eigene Position, allerdings will se kein Embargo von Rohstoffen
                  - ihre Nähe zu Putin bleibt ihr Schwachpunkt
                  Krieg in der Ukraine
                  - sprach sich für den Bau weiterer Kraftwerke aus, will zugleich aber erneuerbare Energien voranbringen, insbesondere Offshore-Windparks - keine Windräder, aber Atomenbergie
                  - ebenfalls keine wirklich neue Politik
                  Umwelt- und Energiepolitik
                  - will Arbeitslosigkeit weiter zu senken und Gas- und Strompreise zu deckeln
                  - Macron nahm Le Pen hier Wind aus den Segeln
                  - Mehrwertsteuersenkung auf Energie sowie einen Wegfall der Steuern auf 100 Grundprodukte des täglichen Bedarfs
                  - auch hier kein Punktsieg für Le Pen, denn ihr Konzept wirkte uninspiriert
                  Inflation
                  - bleibt bei einem neuen Eintrittsalter von 65; bei wachsender Lebenserwartung müsse das Rentensystem gegenfinanziert werden - will 62 als Eintrittsalter beibehalten
                  - wer 40 Jahre gearbeitet habe, dürfe schon früher in Rente gehen
                  Renteneintrittsalter
                  - befürchtet Bürgerkrieg, wenn man das Kopftuchverbot in muslimischen Wohngegenden gewaltsam durchdrücken würde - will das Kopftuchvberbot für alle öffentlichen Bereiche Umgang mit dem Islam

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                  • #10
                    Ein Wettbüro in der Ostmark gibt eine Quote von 1:11 aus.
                    Diese Quote ist angesichts der Berichterstattung wohl berechtigt, aber ist sie auch realistisch?

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                    • #11
                      Wolin behauptet, Wahlen seien in kapitalistischen Demokratien nur formal, nicht jedoch psychologisch frei, weil die Kapitalmacht den Prozeß der Meinungssteuerung bereits vor der Wahl höchst wirkungsvoll steuert(e).

                      Bedeutet im Klartext für die Wahl in Frankreich: Le Pen hat keine Chance, weil das Geld auf der Seite Macrons sitzt.

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                      • #12
                        quod erat demonstrandum

                        Ein klarer Sieg fürs Establishment. Den Franzosen geht es immer noch viel zu gut. Das Volk der Revolutionen backt lieber zu Hause Kuchen, als daß es sich in Gefahr begibt.

                        Einhellig die Kommentare in den Leitmedien der Welt: Puh! Glück gehabt. Alles bleibt beim alten: Frankreich bleibt sperrig, aber doch berechenbar, die Zerklüftung der Gesellschaft geht weiter - riesige Vorstädte als Sammelplätze der ärmsten dieser Welt, Drogen udn Kriminalität statt Perspektive; satte Landbewohner, die eben nur ein bißchen meckern; ein Bürgertum, das nur weiß, wogegen es ist. Armes Frankreich. Es löst sich auf in einer EU, die es nicht will.

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                        • #13
                          Nun, die Wahl zum französischen Präsidenten hat sie verloren, aber nun kömmt sie durch die Hintertür doch in Regierungsnähe. Macron plant wohl, einige Forderungen der Rechten umzusetzen und zählt im französischen Parlament angesichts verlorener eigener Mehrheit nicht auf die Stimmen der Linken, sondern auf die Le Pens. Das politisch-korrekte "Europa" ist wenig erfreut.

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                          • #14
                            Die Franzosen üben mal wieder den Aufstand. Rentenalter von 62 auf 64! Ich lache müde. Ich werde arbeiten dürfen, bis ich 70 bin. Ich tu es gern, also ich möchte nicht bedauert werden. Vielleicht ist das das Problem in Frankreich, die Begriffsbestimmung. arebeit ist mhd. für etwas, was Mühe bereitet, ungern getan wird. Bei den Slawen wird sogar ein Zusammenhang zu akslav gesehen, also Sklaverei. Anders gesagt: erst unser protestantisches Arbeitsethos machte den Begriff zu etwas Gutem, allerdings nur in Mitteldeutschland. Deswegen litten hier nach der Wende auch so viele Menschen unter ihrer Arbeitslosigkeit. Nun ist das anders. Die Deutschen arbeiten, die anderen genießen. Mancher jammert zwar über das Arbeiten, aber im Grunde genießt er es, also das Jammern.

                            Marine Le Pen könnte nun wieder punkten. Wird sie es tun? Ich glaube, nicht. Die Franzosen verstehen einen Eingriff in ihr Rentenalter als Angriff auf Sozialerrungenschaften. Sie arbeiten nicht gern. Also geht es auf die Straße, wie oft im März in Frankreich.

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                            • #15
                              ein diesbezüglicher Bericht sieht Stimmengewinne bei Marine le Pen; ich kann es immer noch nicht glauben, daß sie Chancen auf ein hohes Amt haben könnte; das Establishment will sie nicht

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