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Stichwort "Leitkultur" (II)

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  • Stichwort "Leitkultur" (II)

    Fortsetzung des Ordners aus dem alten Forum
    Dieser Tage wird wieder mal viel musiziert und getanzt. Finde ich gut. Allerdings muß man als Weißer aufpassen, was man spielt. Das böse Stichwort "kulturelle Aneignung" wabert durch den Mainstream.

    erstellt von JF:

    BERN. Das Konzert der Gruppe „Lauwarm“ in der Berner Brasserie „Lorraine“ ist abgebrochen worden, weil die Band Reggae spielte. Deren Mitglieder haben weiße Hautfarben, tragen aber zum Teil Rastazöpfe und afrikanische Kleidung. Spielen Weiße diese Musik und schmücken sich mit diesen Frisuren, gilt das in der linken Szene als „kulturelle Aneignung“ und ist strikt verpönt.

    Während des Auftritts in der linksalternative Szene hätten mehrere Besucher „Unwohlsein mit der Situation“ geäußert, begründete die Brasserie den Abbruch auf Facebook. Die Veranstalter bedauerten, daß der Auftritt „bei Menschen schlechte Gefühle ausgelöst hat“. Für die angebliche „Übernahme einer Kultur durch Angehörige einer anderen Kultur“ baten sie um Entschuldigung. Rastazöpfe und Reggae-Musik seien grundsätzlich Jamaikanern vorbehalten.

    Die ebenfalls zur linken Szene gehörende Band versteht die Welt nicht mehr: „Wir fühlten uns vor den Kopf gestoßen, da niemand aus dem Publikum auf uns zugekommen ist, als wir an dem Abend gespielt haben“, sagte der Musiker Dominik Plumettaz der NZZ. Gegen den Vorwurf des Rassismus wehrte er sich: Es gehe bei den Auftritten seiner Band weder um Provokation, noch um kulturelle Aneignung. „Wir inspirieren uns von anderen Kulturen und anderen Musikrichtungen, entwickeln diese weiter und machen so unsere Musik.“

    Damit dürfte es nun vorbei sein. Nach dem schlagzeilenträchtigen Konzertabbruch dürfte es „Lauwarm“ schwer haben, noch Veranstaltungsorte zu finden. Und so teilte die Brasserie auch mit, daß man die Band überhaupt für den Auftritt eingeladen habe, sei auf eigene „Sensibilisierungslücken“ zurückzuführen. Man hätte das Publikum „besser schützen müssen“. Am 18. August wolle man nun einen Informationsabend zu Thema kulturelle Aneignung anbieten.

    Auch in Deutschland hat es bereits ähnliche Fälle gegeben. Zuletzt hatte „Fridays for Future“ die Musikerin Ronja Maltzahn von einem Auftritt ausgeladen, weil sie als Weiße Rastazöpfe trägt. Allerdings erhielt sie noch eine Chance: „Solltest du dich bis Freitag dazu entscheiden, deine Dreadlocks abzuschneiden, würden wir dich natürlich auf der Demo begrüßen und spielen lassen.“ (fh)
    Ich nehme an, es wird da mehr als "Sensibilisierungslücken" geben, nämlich Denklücken. Spätestens an dem Tag, an dem ein Schwarzer, Gelber, Indianer oder Nicht-Weißer klassische Musik spielt, sollte der Mainstream genauso barsch reagieren und "kulturelle Aneignung" anzeigen. Deutsch zu sein bedeutet aber, den Geist und die Besonderheiten der jeweiligen Weltgegenden aufzunehmen und weiterzuentwickeln, auch Reggae-Musik oder Sitar-Klänge. Vielleicht ist es genau das, was diese Vollpfosten so erregt, der deutsche Geist. Sie wollen lieber müffeln und verschloßne Gemüter bleiben. Spießig, piefig, denkarm, undeutsch.

  • #2
    Zitat von aerolith Beitrag anzeigen
    Fortsetzung des Ordners aus dem alten Forum
    Dieser Tage wird wieder mal viel musiziert und getanzt. Finde ich gut. Allerdings muß man als Weißer aufpassen, was man spielt. Das böse Stichwort "kulturelle Aneignung" wabert durch den Mainstream.



    Ich nehme an, es wird da mehr als "Sensibilisierungslücken" geben, nämlich Denklücken. Spätestens an dem Tag, an dem ein Schwarzer, Gelber, Indianer oder Nicht-Weißer klassische Musik spielt, sollte der Mainstream genauso barsch reagieren und "kulturelle Aneignung" anzeigen. Deutsch zu sein bedeutet aber, den Geist und die Besonderheiten der jeweiligen Weltgegenden aufzunehmen und weiterzuentwickeln, auch Reggae-Musik oder Sitar-Klänge. Vielleicht ist es genau das, was diese Vollpfosten so erregt, der deutsche Geist. Sie wollen lieber müffeln und verschloßne Gemüter bleiben. Spießig, piefig, denkarm, undeutsch.
    Nach Meinung von Aktivisten hat ein Schwarzer klassische Musik nicht nur gespielt, sondern sogar komponiert. Ludwig van Beethoven soll eine Poc (Person of color) gewesen sein.

    https://www.nzz.ch/feuilleton/war-be...arz-ld.1649666
    Der Sänger Roberto Blanco hat sich zum Sprachrohr einer Bewegung gemacht, die mit einer Exhumierung die angeblich afrikanische Abstammung des Komponisten belegen will. Die geschmacklose Forderung hat wenig Nutzen, aber eine lange Tradition.

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    • #3
      Es gibt genug Beispiele von POC, die hervorragende Interpreten klassische, weißer Musik sind und waren, nur ein Beispiel pars pro toto: Jessy Norman

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      • #4
        Natürlich gibt es die, Till. Das ist ja das Problem, daß diese RAssisten versuchen, eine Art Säuberung durchzuführen, die klarerweise rassisch grundiert ist. Sie tun so, als ob Weiße keine schwarze Musik empfinden oder ein Lebensgefühl Jamaikas empfinden können. Das ist dann kultureller Imperialismus oder so was. Wenn aber ein Schwarzer klassische Lieder intoniert, dann ist das in Ordnung. Am Ende werden Beethoven und Mozart noch zu Afrikanern erklärt. Wir sind alle Afrikaner, jedenfalls zu 98%. 2% sind wir Neanderthaler.

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        • #5
          That's it. Diese ganze Antirassismusdebatte ist überwiegend selbst Rassismus.

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          • #6
            Wenn eine POC blanco heißt finde ich das g nau so anmaßnd ?
            egal, ich mag den alten Busenwetisicht ?

            btw: es gibt sogar einen schwarzen rockmusiker: Lenny Kravitz ?? Weitere sind mir spontan allerdings nicht bekannt.

            dagegen gibt es wiederum weiße Jazzer, die aber idR nicht an ihre schwarzen Vorbilder heranreichen, ganz einfach weil ihnen der nötige Schmerz in der Seele fehlt, um das richtig mit herzblut rüberzubringen.

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            • #7
              Zitat von WirbelFCM Beitrag anzeigen
              ..

              btw: es gibt sogar einen schwarzen rockmusiker: Lenny Kravitz ?? Weitere sind mir spontan allerdings nicht bekannt.

              dagegen gibt es wiederum weiße Jazzer, die aber idR nicht an ihre schwarzen Vorbilder heranreichen, ganz einfach weil ihnen der nötige Schmerz in der Seele fehlt, um das richtig mit herzblut rüberzubringen.
              Zwei Mal Blödsinn. Schmerz in der Seele fehlt bei Weißen? So ein Blödsinn. Hat die Hautfarbe was mit Schmerzempfindung zu tun? Schwarze Rockmusiker gibt es wie Sand am Meer. Gerade der Rock ist ein Schmelztiegel verschiedener Musikrichtungen von Jazz über Blues bis Pop. Was Du meinst, nennt sich Timbre, und das ist in der Tat rassisch bedingt. Stimmfärbung. Das darf man nicht mit Seelenschmerz verwechseln.

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              • #8
                Blues und Jazz entstanden aus der Kultur der Sklaverei, die dürfte den Weissen nur aus der falschen Perspektve bekannt sein ?‍♂️?

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                • #9
                  Im Blues und Jazz kann man tatsächlich einen anderen Zugang und daraus folgend hörbare Unterschiede bei der Improvisation und Interpretation des Materials, ja schon bei der Themenfindung und der Kreation feststellen. Schwarze Musiker besitzen ein anderes feeling, einen anderen groove und sind in der Phrasierung freier, unbekümmerter. Das alles gilt natürlich nur grob pauschal und nicht für den Einzelfall. Hörbar werden diese unterschiedlichen Musizierweisen allerdings nur für den, der ein offenens Ohr und ein gewisses Mindestmaß an Hörerfahrung - sprich einige tausend Stunden Musikhören und evtl. selbst aktives Musizieren - besitzt. Kurz und gut, was nicht heisst, dass nur Schwarze den Blues spielen können (schon gar nicht 'dürfen') oder nur Weiße Klassik.

                  Der Rock ist tatsächlich ein jede community, Hautfarbe, kulturelle Herkunft übergreifendes Genre. Gilt gleichermaßen für Jazz. Eingeschränkt für Blues. Die Liste weißer Blueser ist lang und weist ganz hervorragende, stilbildende Leute auf. Die Liste weißer Jazzer ebenso. Umgekehrt gibts unzählige schwarze, braune, gelbe Musiker, die in allen Genres ganz vorne mitspielen.

                  Musik, egal welcher Richtung und welcher Herkunft ist zwar kulturell koloriert, ihrem Wesen nach jedoch transzendiert sie diese Etiketten und Schubladen. Jegliche Musik ist für alle da. Und missbraucht kann sie auch von allen werden. Ein Gabalier missbraucht und vergewaltigt deutsche Volksmusik für seine kommerziellen Zwecke. Da ist ein Schwarzer, der einen Tiroler Jodler aus reiner Freude trällert, ehrlicher und authentischer, als ein Tiroler, der dies aus reiner Verdienstmasche vor sächsischen Touristen tut.

                  Völlig albern und abwegig ist jedoch die moraltriefende Forderung und Anmaßung, nur bestimmte Gruppen dürften bestimmte Genres bespielen und besingen. Das ist aber typisch für unsere derzeitige Verengung des Denkens und der Dengeneration der Debattenkultur. Moralische Entrüstung, moralischer Imperialismus sind angesagt.

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                  • aerolith
                    aerolith kommentierte
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                    so mote I do

                • #10
                  Die CSU übt sich mal wieder in Phraseologie. Üble Doppelzüngigkeit. Windhähne. - Haben sie nicht seit siebzig Jahren die Regierung in Bayern inne und regieren vierzig Jahre im Bund mit? Wer hat denn die staatsfeindlichen Fremden ins Land gelassen? Glaubt man im Ernst, daß mit Integrationsvorschlägen dem Islam beizukommen ist?
                  CSU heute.

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                  • #11
                    Ihre Konfession, egal welche, gibt vielen Menschen Halt und Orientierung. Je besser ich (der Staat) Zugereiste integriere...umso mehr Alternativen (zur Religion) werden diese finden, die ihnen ebenfalls Halt und Orientierung bieten. Umso weltoffener...desto weniger religiös ist der Mensch. Will sagen: ein Teil der Zugereisten ist nicht integrierbar, so sehr du sich als Staat auch anstrengst...aber für all die anderen muss ich als Staat wenigstens alles unternehmen...damit Integration überhaupt möglich ist...sofern der Wille dazu auf der anderen Seite vorhanden ist.

                    In der Schweiz z.B. wird einem Flüchtling "beigebracht", wie man nach den dortigen Standards eine Wohnung sauber hält, wie man den Müll richtig entsorgt usw. /der Zugereiste bekommt dafür eine Art Zeugnis, sodass ein Vermieter weiß, dass der potentielle neue Mieter darin geschult ist Ordnung zu halten. Integration ist Bring - und Hol-schuld zugleich.

                    Und wer das Gefühl hat in der neuen Heimat angekommen zu sein...der wird sich auch möglichst gut anpassen. Die BRD nimmt die Menschen auf, stattet sie mit Geld aus...und das wars.

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                    • #12
                      Die Dinge, die bei der Berlinale geschehen, lassen mich nicht kalt, obgleich es mich nun nicht eben überrascht. Das ist kein vorauseilender Gehorsam, sondern, so glaube ich zumindest, feste Überzeugung bei den Idioten, die ihre politischen Überzeugungen auch auf dem roten Teppich preisgeben, zugleich sich aber mißliebige andere Überzeugungsdarstellungen verbitten oder sogar unter Strafe stellen. Mich stört es schon, wenn auf einem Kulturfest, das sicher in erster Linie Teil des Geschäfts ist, politische Botschaften verkündet werden. Das geschieht indirekt bei diversen Filmen sowieso, aber dieses Plakative ist widerlich. Die Berlinale sollte sich vielmehr als eine Veranstaltung zeigen, die multiperspektivisch orientiert ist, also Filmwerke zeigt und zuläßt, die jedweder politischer Ausrichtung entsprichen, sie sollte darauf sogar Wert legen. Die bessere Alternative liegt darin, Filme nicht zuzulassen, die politische Botschaften enthalten. Doch wer will das entscheiden? Abgesehen davon widerpräche das dem Geist der Freiheit. Wer in seinen Filmen politisch sein möchte, der soll das auch tun.
                      Der künftige Kultusminister der BRD täte gut daran, die Berlinale nur dann zu fördern, wenn sie sich entweder zu politischer Neutralität verpflichtet, also alle Parteien zu Wort kommen läßt/einlädt oder eben die Berlinale völlig aus der Politik verbannt, sie zu einer privaten Veranstaltung werden läßt, in der die BRD als politischer Aspekt nicht auftritt.

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