Die Physik heute teilt sich in 2 Bereiche: Quantenphysik und relativistische Physik oder unzulässig grob vereinfacht Mikrokosmos und Makrokosmos. Beide Teile ergeben (noch) kein Ganzes. Sie stehen einander teils argwöhnisch, jedenfalls aber bislang ratlos gegenüber. Beide beanspruchen für sich, die durch Experimente und Messungen bestabgesicherte, bestbestätigte Theorie zu sein. Und beide gehen nicht zusammen. Es fehlt die Theorie des Ganzen, die große Vereinheitlichung. Wie das gehen soll? Fast alle sagen, die Gravitation sei der Schlüssel zur Lösung oder aber der Sprengsatz für etwas ganz Neues, einen Durchbruch auf eine neue Sicht des Universums.
Wie auch immer, die Fragen sind reizvoll und bislang offen geblieben. Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie beschreibt die Gravitation nicht als Kraft - wie die klassische auf Newton zurückgehende Auffassung - , sondern als Folge der Krümmung der Raumzeit durch Masse. Nun kann sich kein Mensch die Raumzeit vorstellen, doch haben bislang alle Experimente die Vorhersagen und Postulate der ART bestätigt. Bis auf die letzte Kommastelle. Das ist fast unvorstellbar und rückt Einstein und sein Werk beinah ins Übermenschliche. Weiter gedacht, bedeutet das jedoch nichts anderes, als dass Raum und Zeit keine eigenständige, physikalische Realität besitzen, sondern irgendwie zu einem vier- oder mehrdimensionalen Kontinuum verwoben sind, das die Bahnen der Himmelskörper ebenso bestimmt wie die Geschwindigkeit des Zeitablaufs - der von der Bewegung eines Körpers abhängt - und die Masse selbst, die ja wiederum bloß eine besondere Phänomenologie von Energie darstellt. Ob Masse eine eigene Qualität ist oder nur Energieäquivalent, das ist ebenso offen wie all die anderen ungeklärten Fragen, deren es zu Hauf sind.
Und die Quantenphysik? Einstein stand ihr zumindest skeptisch gegenüber. Nicht dass er die Existenz der Quantenphänomene leugnete, doch weigerte er sich standhaft, das Lokalitätsprinzip aufzugeben, wie das die gängige Interpretation (Kopenhagener Deutung) verlangt. Was das heisst? Es heisst nichts anderes, als dass es physikalische Wirkungen gibt, die sich über alle Entfernungen instantan ereignen und nicht, wie die RT verlangt, maximal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Einstein nannte das in einem Brief an Max Born 'spooky action at a distance' - zumeist als 'spukhafte Fernwirkung' übersetzt - was heute weit verbreitet als Synonym für die Quantenverschränkung gebraucht wird. Was, wie die tapfere und unbestechliche Sabine Hossenfelder herausgearbeitet hat ( https://www.youtube.com/watch?v=Dl6DyYqPKME ), nicht stimmt. Was Einstein nicht akzeptieren wollte, war die damit verbundene Aufgabe des Lokalitätsprinzips, das besagt, dass physikalische Wirkungen nur von einem Ort, einer Position im Raum ausgehend, sich maximal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können. Während die gängige Kopenhagener Deutung der Quantenphänomene davon ausgeht, dass ein Quantenobjekt (Photon, Elektron, Elementarteilchen) nicht wie ein Kügelchen an einem bestimmten Ort im Raum positioniert ist, sondern über eine Wellenfunktion beschreibbar ist und für jeden Punkt im Raum eine berechenbare Wahrscheinlichkeit existiert, dass sich das Teilchen dort aufhält. Erst bei einer Messung - das wird als Kollaps der Wellenfunktion interpretiert -, manifestiert sich das Teilchen als physikalisches Objekt mit Ort und Zeitkoordinate. Diese Wellenfunktion wird als überräumlich und gleichzeitig aufgefasst, sodass sich bei zwei verschränkten Teilchen, die Messung des einen instantan dem anderen mitteilt. Dies ist experimentell zigfach bewiesen, widerspricht aber der ART und übersteigt auch unser Verständnis von Welt. In diesem Sinne ist die Quantenphysik zwar experimentell abgesichert, von der Theorie her zumindest unvollständig und bislang nicht ganz verstanden.
Wer nun aber meint, damit sei eine Art Metaphysik bewiesen, dass die Welt in übersinnliche, göttliche Spären eingebettet sei, der irrt. Meine ich. Es gibt sogar Leute, die glauben, durch die Quantenphysik sei der freie Wille erklärt/bewiesen. Auch die irren. Und zwar fundamental. Denn die QPh besagt nur, dass Aufenthaltsort und gewisse Parameter von Quantenobjekten durch Wahrscheinlichkeiten bestimmt sind, die erst durch Messung auf einen Wert mit der Wahrscheinlichkeit 1 (= 100%), also als real existent, fixiert werden. Das auf den Willen zu übertragen, ist zwar für romantische Geister verlockend, hat aber mit der Realität nichts zu tun. Allenfalls würde es nahelegen, dass der Wille durch den Zufall bestimmt wird.
Ein freier Wille ist ohnehin eine CIA, ein Widerspruch in sich, weil niemand in der Lage ist, zu definieren, was die Freiheit beim Willen ausmache. Ein Wille kann nur determiniert oder zufallsbestimmt sein. Ein Drittes ist nicht denkbar. Und im Nachhinein kann ohnehin nicht bewiesen werden, dass eine andere Entscheidung möglich gewesen wäre. Wir haben bestenfalls die Freiheit der Wahl, die Entscheidung jedoch kann per se nicht 'frei' sein.
***
Wie auch immer, die Fragen sind reizvoll und bislang offen geblieben. Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie beschreibt die Gravitation nicht als Kraft - wie die klassische auf Newton zurückgehende Auffassung - , sondern als Folge der Krümmung der Raumzeit durch Masse. Nun kann sich kein Mensch die Raumzeit vorstellen, doch haben bislang alle Experimente die Vorhersagen und Postulate der ART bestätigt. Bis auf die letzte Kommastelle. Das ist fast unvorstellbar und rückt Einstein und sein Werk beinah ins Übermenschliche. Weiter gedacht, bedeutet das jedoch nichts anderes, als dass Raum und Zeit keine eigenständige, physikalische Realität besitzen, sondern irgendwie zu einem vier- oder mehrdimensionalen Kontinuum verwoben sind, das die Bahnen der Himmelskörper ebenso bestimmt wie die Geschwindigkeit des Zeitablaufs - der von der Bewegung eines Körpers abhängt - und die Masse selbst, die ja wiederum bloß eine besondere Phänomenologie von Energie darstellt. Ob Masse eine eigene Qualität ist oder nur Energieäquivalent, das ist ebenso offen wie all die anderen ungeklärten Fragen, deren es zu Hauf sind.
Und die Quantenphysik? Einstein stand ihr zumindest skeptisch gegenüber. Nicht dass er die Existenz der Quantenphänomene leugnete, doch weigerte er sich standhaft, das Lokalitätsprinzip aufzugeben, wie das die gängige Interpretation (Kopenhagener Deutung) verlangt. Was das heisst? Es heisst nichts anderes, als dass es physikalische Wirkungen gibt, die sich über alle Entfernungen instantan ereignen und nicht, wie die RT verlangt, maximal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Einstein nannte das in einem Brief an Max Born 'spooky action at a distance' - zumeist als 'spukhafte Fernwirkung' übersetzt - was heute weit verbreitet als Synonym für die Quantenverschränkung gebraucht wird. Was, wie die tapfere und unbestechliche Sabine Hossenfelder herausgearbeitet hat ( https://www.youtube.com/watch?v=Dl6DyYqPKME ), nicht stimmt. Was Einstein nicht akzeptieren wollte, war die damit verbundene Aufgabe des Lokalitätsprinzips, das besagt, dass physikalische Wirkungen nur von einem Ort, einer Position im Raum ausgehend, sich maximal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können. Während die gängige Kopenhagener Deutung der Quantenphänomene davon ausgeht, dass ein Quantenobjekt (Photon, Elektron, Elementarteilchen) nicht wie ein Kügelchen an einem bestimmten Ort im Raum positioniert ist, sondern über eine Wellenfunktion beschreibbar ist und für jeden Punkt im Raum eine berechenbare Wahrscheinlichkeit existiert, dass sich das Teilchen dort aufhält. Erst bei einer Messung - das wird als Kollaps der Wellenfunktion interpretiert -, manifestiert sich das Teilchen als physikalisches Objekt mit Ort und Zeitkoordinate. Diese Wellenfunktion wird als überräumlich und gleichzeitig aufgefasst, sodass sich bei zwei verschränkten Teilchen, die Messung des einen instantan dem anderen mitteilt. Dies ist experimentell zigfach bewiesen, widerspricht aber der ART und übersteigt auch unser Verständnis von Welt. In diesem Sinne ist die Quantenphysik zwar experimentell abgesichert, von der Theorie her zumindest unvollständig und bislang nicht ganz verstanden.
Wer nun aber meint, damit sei eine Art Metaphysik bewiesen, dass die Welt in übersinnliche, göttliche Spären eingebettet sei, der irrt. Meine ich. Es gibt sogar Leute, die glauben, durch die Quantenphysik sei der freie Wille erklärt/bewiesen. Auch die irren. Und zwar fundamental. Denn die QPh besagt nur, dass Aufenthaltsort und gewisse Parameter von Quantenobjekten durch Wahrscheinlichkeiten bestimmt sind, die erst durch Messung auf einen Wert mit der Wahrscheinlichkeit 1 (= 100%), also als real existent, fixiert werden. Das auf den Willen zu übertragen, ist zwar für romantische Geister verlockend, hat aber mit der Realität nichts zu tun. Allenfalls würde es nahelegen, dass der Wille durch den Zufall bestimmt wird.
Ein freier Wille ist ohnehin eine CIA, ein Widerspruch in sich, weil niemand in der Lage ist, zu definieren, was die Freiheit beim Willen ausmache. Ein Wille kann nur determiniert oder zufallsbestimmt sein. Ein Drittes ist nicht denkbar. Und im Nachhinein kann ohnehin nicht bewiesen werden, dass eine andere Entscheidung möglich gewesen wäre. Wir haben bestenfalls die Freiheit der Wahl, die Entscheidung jedoch kann per se nicht 'frei' sein.
***
Kommentar