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Notizen Mai 2023

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  • Notizen Mai 2023

    Mein Vater hatte wohl recht, als er Lem über den grünen Klee lobte; jedenfalls verstehe ich langsam, warum er so viele Bücher von ihm las. Im letzten gelesen Kapitel beschreibt Lem aus einer Innensicht heraus, wie sich ein Marathonläufer so fühlt. Das geht zu Durchblutungsschwierigkeiten im Augenlid und damit einhergehenden Gleichgewichtsstörungen. Kein Wunder, daß so was meinen Vater (von Beruf Psychiater) interessierte.

  • #2
    Wir haben einen neuen Schachweltmeister, der Chinese bezwang den Russen im Schach-Elferschießen, nachdem die reguläre Spielzeit remis endete. Gratuliere! Endlich ist das langweilige Positionsschach von Carlsen abgelöst worden durch ein lebendiges, manchmal chaotische Kampfschach.

    Als selbst sehr untermittelmäßiger Spieler gefallen mir Partien, die Überraschungen bieten, nicht immer die stärksten Züge, dafür aber Risiko und Unerwartetes.

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    • #3
      Das Familienbild hat sich nicht wirklich verändert. Es gibt zwei grundsätzliche Muster. Das eine Muster folgt dem Blut, das andere der Individuation. Das eine ist unverbrüchlich, das andere adaptiert gesellschaftliche Entwicklungen. Das eine basiert auf Treue, das andere auf Erwartungen des Selbst, die auf andere übertragen werden. Das eine fragt nicht nach, es ist, das andere hinterfragt ständig die Bedingungen des Zusammenlebens. Bei dem einen spielen Liebe, Haß oder Gleichgültigkleit eine untergeordnete Rolle, das andere basiert gerade darauf, ob jeweilige Glückserwartungen erfüllt werden können. Das eine steht für Kontinuität, das andere für den Wechsel. Das eine fragt nicht, es handelt, beim anderen werden die Umstände eingeholt, dann wird entschieden.

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      • #4
        Ihr kriegt jetzt ein Selbstbestimmungsgesetz. Na Mahlzeit. Nach allem, was ich bisher davon gehört und gelesen hab - und das ist nicht sehr viel, aber schon genug - ist das eher ein Selbstverstümmelungsgesetz. So ist das, wenn der moralische Größenwahn regiert.

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        • #5
          Fand meinen Großvater auf einem Bild von 1931, allerdings nicht in einem privaten Kramkasten, sondern auf einer Internetseite. Mein Großvater ist der Kerl rechts. Die Frau neben ihm ist nicht meine Großmutter. Bizarr!

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: opa schröpfer 1931.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,5 KB ID: 1862
          Heute zum ersten Mal seit zwei Jahren unter 1,50 für den Liter Diesel bezahlt.

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          • #6
            Witzig. Wie findet man sowas? Zufall oder konkrete suche? 8-)

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            • #7
              Weiß nicht, wie man das findet; manchmal stolpere ich über Dinge. Eben gerade stolperte ich über eine Abhandlung von Nicolai über eine Schrift eines gewissen Buhle, der seinerseits etwas über die Rosenkreuzer geschrieben hatte. Und während ich die ersten Seiten Nicolais las, meinte jener, daß das Wort "mystery" im Englischen nicht nur Geheimnis, sondern auch "Zunft" oder "Gewerbe" bedeute. Das war mir neu. Siehste! Es taucht die Mysterien der Rosenkreuzer in ein ganz anderes Licht. Sie nannten ihr Tun ja auch "Arbeit", also im Unterschied zu kirchlichen Treffen, die Gottesdienst oder Messe genannt werden, trafen sie sich zur Arbeit.

              Eben stolperte ich über Zahlen bei den Freimaurern. Habe den Eindruck, daß es ein Schneeballsystem ist.

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              • #8
                Beim ESC hat Deutschland den letzten Platz verteidigt. Niemand mag Deutschland. Und dennoch glauben deutsche Pokitiker, dass D eine Vorreiterolle einnehmen müsse.

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                • #9
                  Wenn sich jemand, wo auch immer auf der Welt, über das Wochenende Gäste aus einem Land seiner Wahl einladen dürfte/müsste...Gäste, die er bis dahin nicht kennt, dann würde sich niemand auf der Welt Deutsche einladen...dessen bin ich mir zu 100% sicher. Auch da würden wir den letzten Platz belegen...noch hinter Russland und Nordkorea.

                  Ich schrieb hier vor längerer Zeit, dass für die Deutschen das Sommermärchen 2006 ein großes Missverständnis war. Die Welt feierte nicht die Deutschen, sondern sich selbst und das sensationelle Wetter. Die Deutschen...das ist einziger Schrei nach Liebe. Die Welt mag nicht uns, sondern nur unser Geld. Ohne Geldkoffer sind wir nirgendwo willkommen.

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                  • #10
                    Da irrst Du Dich aber gewaltig, MM. Wenn dem so wäre, daß man nur unser Geld liebt, dann würde das im Umkehrschluß bedeuten, daß Araber, Inder, Perser, Malaien, Chinesen oder Afrikaner gern gesehene Gäste abgäben. Tun sie aber nicht, wie die Beliebtheitstabelle zeigt. Abgesehen davon sind die Deutschen verhältnismäßig arm, jedenfalls bezüglich des Durchschnittsbesitzes. Geld ist es also nicht, was uns beliebt macht.

                    witziger Text über den ESC und das Abschneiden der BRD

                    Ich lernte seinerzeit, daß Bettina von Arnim das erste sozialkritische Buch geschrieben haben soll, als sie sich mit der Noth der Arbeiter und Handwerker in Bärlin befaßte, zirka 1830. Das stimmt nicht. Bereits 1778 schrieb ein gewisser Johann Georg Brieger eine Sozialstudie über die Zustände in Halle (Saale). Darin beschreibt er sehr anschaulich Sozialverhältnisse bei den Ärmeren der Stadt Halle (Saale), gerade auch, um dem Erzbischof von Magdeburg dieselben zu veranschaulichen. Ich gebe hier ein Stück wieder:

                    erstellt von Brieger:
                    Die hübschen Aufwärterinnen [Nutten] gleichen den übertünchten Gräbern: äußerlich sind sie schön und zierlich, inwendig aber sind sie voll Greuls. - Und was ist ihr Ende? Ihr Verdienst verleitet sie zu Näschereien und zur Ausstaffierung ihres Körpers. Für die Zukunft wird nicht gesorgt. Das Alter naht heran. Dem Dienst können sie nicht mehr vorstehen, ein oder mehrere Kinder, ohne Vater, fordern täglich Nahrung, und so sehen sie sich zum Betteln gezwungen, ebenso leiten sie ihre Kinder zum Betteln und Müßiggang an und werden an keine Arbeit gewöhnt.
                    Eine Nutte kostete um 1770 1 Gr., 6 Pfennige, also 3,17 € nach heutigem Silberpreis. (Zum Vergleich: ein Bier in der Wirtschaft kostete 1 Pf., also etwa 0,18 € nach heutigem Silberpreis. Es ist also durchaus gerechtfertigt, die damaligen Einkommen mit etwa 10 zu multiplizieren, um verläßliche Preise zu bekommen.)

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                    • #11
                      Der Ausgang der Wahl in der Türkei ist für die Türken selbst nicht so entscheidend...wie für Deutschland. Für Deutschland ist das die bedeutendste Wahl seit 70 Jahren. Gewinnt Erdogans Herausforderer und hält dieser seine Wahlversprechen...wird Deutschland zu den ärmsten Ländern dieser Erde absteigen...oder aufsteigen...wie immer man das betrachten möchte, denn dann werden sich alleine knapp vier Millionen Syrer auf den Weg nach Deutschland machen. Der Herausforderer lässt sie alle frei...und ihnen die Wahl, wohin sie gehen möchten. In Deutschland bekommt der Syrer dreimal so viel Geld...wie z.B. in Frankreich. Nach Hause wir keiner gehen...sie werden alle zu uns wollen. Unser Land wird von einem Tag auf den anderen dann ein grundlegend anderes sein.

                      Schon heute ist Mohammed in Berlin Name Nr.1 für Neugeborene. Wer hier schon lange mitliest...der weiß, dass ich das alles schon 2016 vorhersagte. Keine große Kunst, es konnte gar nicht anders kommen...so wie z.B. auch der Niedergang unserer Sozialkassen. Wer sich mal die Mühe macht und sich das Asylgesetz von A bis Z reinzieht (ich hatte das getan)...der konnte gar nichts anderes erwarten. Alleine schon die Tatsache, dass ein Asylant von Tag eins an den Status eines Privatpatienten hat...ließ keinen anderen Ausgang zu. Die Deutschen sind das mit Abstand naivste Völkchen dieser Erde.

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                      • #12
                        Also mit anderen Worten: eine hallunkische nutte kostete knapp 18 bier. Also nach heutigem stand (sagen wir mal 3€/Bier) knapp über 50€. Das dürfte tatsächlich in etwa dem Wert einer Hallunkin entsprechen. Und da reden immer alle von Inflation ?‍♂️?

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                        • #13
                          Ob des gegenwärtigen Zeitgeistes bedenklich formulierte Kampagne der Reichswehr: "Was, wenn wir wieder Stärke zeigen müssen?"

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                          • #14
                            Gestern Graz besucht. Iss ja nur 1 h mit der Bahn. Sehr freundlich nimmt sie den Ankommenden auf. 15 Min. durch die öde Annenstraße ins Zentrum. Lebendig, die alte Bausubstanz bewahrt, keine Betonklötze, Bürgerhäuser, Palais, bunte Plätze, bimmelnde Tramways. Dann rauf auf den Schloßberg, vorbei am Uhrturm zu den Kasematten. Später runter an die Mur über die Murinsel zum Kunsthaus, das aussieht wie ein grey submarine. Da fahr ich sicher bald wieder hin.
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                            • #15
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