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Notizen Junius 2023

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  • #16
    Apropos Doors. Als großer Fan der Doors bis 1970 - also mit Jim Morrison - erinnere ich mich an ein Doorskonzert beim Jazzfest Wiesen vor 20 Jahren. Da traten die Original-Doors Manzarek und Krieger - bei Densmore bin ich mir nicht mehr sicher - gemeinsam mit einem Frontmann und Sänger auf, dessen Namer mir nicht geläufig ist. Es war ein tolles Konzert und zwar deshalb, weil der Sänger eben nicht auf Jim Morrison machte, sondern seine eigene Performance ablieferte. Du kannst Originale und Ausnahmetalente wie Hendrix, Morrison oder Joplin nicht kopieren, ohne dich lächerlich zu machen oder völlig peinlich zu sein. Deshalb fand ich auch den Queen-Film schlecht, weil da ein Double den Freddy Mercury nachmachte. Was natürlich in der Intention des Films lag.

    Es gibt heute hunderte Gitariristen, die technisch weit mehr drauf haben, als Hendrix, es gibt auch unendlich viele Sänger, die über mehr Stimmunfang als Morrison verfügen usw. Aber es gibt niemand, der Hendrix irgendwie gleichkäme, weil sich ein Ausnahmetalent oder meinetwegen Genie nicht auf einen Aspekt reduzieren lässt. Die Summe der Attribute macht's! Dazu gehören neben der Technik vor allem Präsenz, Aura, Ausstrahlung, musikalisch Dinge wie Phrasierung, Intonierung, Improvisationsbreite etc. etc.

    Es gab auch nur einen Lennon, obwohl seine Stimme dünn und schnarrend, so wie es nur einen Joe Cocker gab usw., obwohl es zahllose Leute gibt, die die Genannten in einzelnen Aspekten weit übertreffen.

    Der Nachmittag/Abend in Wiesen damals war übrigens ein einmaliges Highlight für mich, traten neben den Doors auch noch Colosseum und John Mayall auf - Herz was willst du mehr?

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    • #17
      Musik-Events bleiben einem ganz besonders in Erinnerung - ich glaube das geht uns allen so. Ich erinnere mich z.B. an ein Monsters of Rock Festival in Karlsruhe....da kostete die Karte um die 30 D-Mark...und zu sehen/hören waren Van Halen, Gary Moore, Accept, DIO, Ozzy Osbourne, Mötley Crüe und ACDC - für ein solches Konzert würden heute noch keine 500 Euro reichen, um es besuchen zu können. David Lee Roth, der Sänger von Van Halen, seilte sich damals von einem Hubschrauber aus auf die Bühne ab. Die Mädchen und Frauen im Publikum zogen ihre Unterwäsche aus und warfen sie dem Sänger zu. Ich weiß noch, dass es an diesem Tag verdammt warm war und es zu wenige Verkaufsstände für Getränke gab. Ein solches Konzert forderte einem auch als Besucher alles ab. Den Abschluss machte natürlich ACDC...einfach nur legendär und einzigartig.

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      • #18
        Der Hype, den die AfD um den 17. Juni macht, ist übertrieben. Ich bin zwar zu jung, um dabeigewesen zu sein, aber ich habe Verwandte, die ihn erlebt haben. Und deren Bemerkungen sind in zwei Dingen recht eindeutig, in anderen differieren sie. Meine Oma selig erzählte mir vor Jahren, daß sie Angst um ihre Jungs gehabt habe. Die seien mittenmang gewesen und hätten Steine auf die russischen Panzer geworfen. Meine Onkel waren zu dieser Zeit Halbstarke (wie man damals zu Teenagern sagte) und keineswegs Freunde der DDR. Meine Mama spielte ein paar Straßen weiter auf dem Bürgersteig mit anderen Kindern. Das sagt viel. Meine andere Oma, die aus dem nationalkonservativen Spektrum, meinte, es sei zum Großteil Plebs gewesen. Das kannte sie schon von 1918 und 1932/33. Sie warf das alles in einen Topf: "Es sind immer die gleichen. Leute ohne Bildung und ohne Verstand." Die Staatsführung gab scheinbar einigen Forderungen nach, damit verpuffte der Widerstand. Er war eben nur eine Erregung. Er war keineswegs Ausdruck eines patriotischen Aufbruchs oder gar eine nachhaltig wirkende und der Demokratietradition in Deutschland auch nur dienliche Sache. Das Schwenken von SRG war Appendix. Der Kern der Erregung bestand in der Diskrepanz zwischen niedrigen Löhnen, erhöhten Leistungsvorgaben und teuren Waren in den Geschäften. Typisch materielles Zeug eben.
        Tut mir leid, aber ich habe vielmehr den Eindruck, daß da v.a. westdeutsche Rechte etwas konstruieren wollen, was nicht der Fall war.

        P.S. Übrigens gab es ähnliche Erhebungen 1948 in der Westzone. Auch die wurden mit Panzern niedergewalzt. Doch darüber redet heute keiner.

        erstellt von jw:
        Die politische Krise in der DDR im Frühjahr und Sommer 1953 – sehr verkürzt erinnert als »der 17. Juni« – gehört zu den wichtigsten und interessantesten Ereigniskomplexen in der vierzigjährigen Geschichte des ostdeutschen Staates. Der Begriff jener Ereignisse und ihrer Hintergründe ist indes mitnichten klar und eindeutig: Der Juni 1953 liefert Stoff für eine umfangreiche und noch immer lebhafte Legendenbildung, während wichtige Fragen unbeantwortet bleiben und viele Aspekte weiter im spekulativen Dunkel liegen. Da die marxistische Zeitgeschichtsforschung in der DDR bis 1989 – von ersten Ansätzen abgesehen – nicht zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesen Ereignissen gelangen konnte und nach 1990 die antikommunistische Geschichtsschreibung nahezu unangefochten das Feld beherrschte, bleibt für eine kritische, materialistische Forschung weiter viel zu tun.
        So sehe ich das auch.

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        • #19
          Seit wir (Deutschland) Mitglied der EU sind, haben sich unsere Schulden vervierfacht...von ca. 500 Milliarden Euro im Jahr 1990 auf 2,1 Billionen Euro heute.
          Erst seit wir Mitglied der EU sind, haben wir in Deutschland überhaupt erst Tafeln (Tausend mit 2TSD Ausgabestellen)

          Ich ärgere mich immer wieder über die Naivität der Deutschen...wenn ihnen erzählt wird wir wären Hauptprofiteur der EU...und sie das glauben, obwohl alle Zahlen, Daten und Fakten genau das Gegenteil davon aussagen. Wir sind ein inzwischen völlig verblödetes Volk (auch das lässt sich belegen)

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          • #20
            Ja ist schon interessant: obwohl wir nur 1% der Weltbevölkerung stellen, übernehmen wir fast 10% der weltverschuldung ?‍♂️?

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            • #21
              Wenn man es sich leisten könnte, dann wäre es ja vielleicht ok...aber wenn gemeldet wird, dass im Jahre 2025 1,57 Millionen Deutsche ohne Wohnung sein werden...dann können wir uns das definitiv nicht leisten.

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              • #22
                Wer kann sich schon schulden „leisten“? ?

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                • #23
                  Für Deutschland gilt die Schallmauer von 60% des Bruttosozialproduktes - die haben wir inzwischen durchbrochen. Bei den Engländern sind es aktuell sogar knapp über 100%

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                  • #24
                    Die interessante Frage lautet: Wann und wie wird das enden? Die USA verschulden sich in rasantem Tempo. Wie lange kann das gut gehen?

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                    • #25
                      Diese Fragen stellt man sich doch alle paar Jahrzehnte. Dann gibts irgendwann mal nen großen Knall (zuletzt 2008) und dann fangen wir vorne wieder an (zwodreivier).

                      Im Grunde ist „Reise nach Jerusalem“ (das Spiel) ein perfekte Metapher auf das Leben im Bereich des IWF. Stellen wir uns das doch im Kleinfeldversuch mal als Spiel bei einer Geburtstagsfeier oä vor: 11 Leute streiten sich um 10 Stühle. Der Einsatz pro Spieler sind 10€, der Gewinner kriegt alles (genau genommen 100€), die Bank (der Veranstalter) kassiert 10€ (die Bank gewinnt immer!). Alle torkeln um die Stuhlreihe, bis die Musik aufhört zu spielen. Dann versucht jeder panisch, einen Stuhl zu erhaschen. Wer keinen kriegt, fliegt raus (geht pleite). Alle anderen atmen auf, weil es sie nicht erwischt hat. Jeder hofft, am Ende den großen Reibach zu machen und riskiert dabei sein Leben. Gier größer als Angst. Und wenn die letzte Runde vorbei ist und der Sieger (und damit auch die 10 Verlierer) feststeht, applaudieren alle und das Spiel geht von vorne wieder los.

                      Genau so funktioniert das auch im echten Leben. Und zwar genau so lange, wie sich genug Dumme finden, die das Spiel immer und immer wieder spielen, bis sie auch den letzten taler verzockt haben und dann auf der Strasse landen (den Insolvenz-Jens machen). Fragst du sie dann nach Gründen, hörst Du oft sowas wie „Hätte ja klappen können“ (den hört man auch oft, wenn der kleine Dicke aus der Abwehr des Bezirksligisten einen Freistoß aus 35m in bester CR7-Manier ins Dreiangel zimmern will und stattdessen einen Satelliten aus seiner Umlaufbahn kickt und sich dabei fast ein Bein bricht ?).

                      Darum ist „das System“ auch nicht in klugen Menschen interessiert, denn sonst würden sich bald keine Dummen mehr finden lassen, die das Spiel mitspielt. Aber ohne immer neue Mitspieler funktioniert nun mal kein Schneeballsystem (nix anderes ist es) und darum muss das System zwangsläufig alle paar Jahrzehnte zusammenbrechen und „neu erfunden“ werden. Gabs hier in DE in den letzten gut hundert Jahren schon mehrmals: erst die Reichsmark, dann die Rentenmark, dann die Reichsmark unter Hitler (ohne Zentralbank! Deshalb mußte Hitler weg und wegen nichts anderem), dann die DDR-bzw. D-Mark, die D-Mark ab 1990, der Euro, bald der digitale Euro, der übrigens keine „echte“ Kryptowährung ist!

                      Wie sagte Bob Marley mal so schön? „Du gewinnst das Rennen an dem Tag, an dem Du aus dem Rennen aussteigst“. Mit „Rennen“ meint er die Reise nach Jerusalem, das Hamsterrad, die Karriereleiter, die Zinssklaverei, den „American Dream“ oder wie auch sonst noch genannt wird. Die Gesellschaft bzw. die Menschheit wird gewinnen, wenn das System (die Bank) verliert. Also an dem Tag, an dem so viele Menschen aus dem Rennen aussteigen, dass nicht mehr genug Mitspieler für die nächste Runde Reise nach Jerusalem da sind und das ganze Schneeballsystem zusammenbricht. Das wird dann der Tag sein, an dem die Menschheit echte Freiheit erlangen könnte, wenn sie ein seriöses Nachfolgemodell finden. Wenn sie Geld dazu bringen, den Menschen zu dienen anstatt dass die Menschen dem Geld dienen.

                      aber das wird nicht passieren, weil man die menschen halt bewußt dumm hält und sie dann (wieder) einem neuen System folgen werden, dass besser sein soll, aber wieder genau das Gegenteil bewirkt. Denn wenn die geschichte die menschen eins gelehrt hat, dann dass die geschichte die menschen nichts lehrt ?‍♂️?

                      qed ?‍♂️

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                      • #26
                        Zitat von WirbelFCM Beitrag anzeigen
                        Diese Fragen stellt man sich doch alle paar Jahrzehnte. Dann gibts irgendwann mal nen großen Knall (zuletzt 2008) und dann fangen wir vorne wieder an (zwodreivier).
                        So leicht ist es nicht. 2008 sind Banken Pleite gegangen. Wenn ein Staat wie die USA Pleite geht, dann rappelt es ordentlich. Da wäre 2008 nur ein Kindergeburtstag im Vergleich.
                        Aber ich verstehe zu wenig von Wirtschaft um vorhersagen zu können, wann es knallt.

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                        • #27
                          Wann der Kipppunkt erreicht sein könnte, das kann ich leider auch nicht sagen - um das zu berechnen ist Mathematik gefragt...und bei Mathe steigt mein Hirn aus...da wird es richtig bockig. Was ich aber weiß; es geht nicht um absolute Zahlen...sondern um Zahlen in ihrer Relation zueinander...und um Konstellationen. Wann ist man eigentlich pleite? Die Abwesenheit von Geld und Devisen bedeutet ja nicht gleich Not. Ich kenne einige Fälle...wo Unternehmer absichtlich eine Pleite ansteuerten, um ihr Vermögen zu retten.

                          Das gleiche sehen wir auf der Ebene von Staaten- nehmen wir z.B. mal Italien: die Italiener ziehen das Geld aus dem Kreislauf, indem sie ihren Bürgern Renten bezahlen...die sie sich noch nicht mal annährend in dieser Höhe leisten können. Die Quote an Wohneigentum ist in Italien deutlich höher...als in Deutschland-auch haben die Italiener ein fast doppelt so hohes Pro-Kopf-Privatvermögen als wir. Am Ende hält man die Hand auf und sagt "EU, sprich Deutschland, wir brauchen euer Geld, denn unser Staat hat keines mehr". Und das funktioniert seit vielen Jahren. So werden in der EU fast alle Bürger immer reicher, nur die Deutschen nicht...die werden von Jahr zu Jahr ärmer. Seit Gründung der EU hat sich unser Schuldenstand vervierfacht und der Wohlstand in der unteren Einkommenshälfte halbiert. Wer da an Zufall glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Blöd, blöder, Deutschland.

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                          • #28
                            Es geht dabei weniger um Mathematik als Vertrauen. Rein mathematisch sind die westlichen Staaten längst pleite. defacto ist das alles insolvenzverschleppung. Aber solange die menschen vertrauen in das geld haben, das die grundlage ihres lebens, ihrer armut und ihrer versklavung haben, wird die verschuldung immer weiter gehen. Aber sobald dieses vertrauen aufhört und die leute ihr geld von der bank holen und/oder in echte vermögenswerte umtauschen, wird es irgendwann den großen kollaps geben.

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                            • #29
                              https://www.zeit.de/wissen/2023-06/o...ff-rennjachten

                              Problembären an Land, Problem-Orcas im Wasser: Jetzt fehlt noch ein Problem-Adler für die Luft.

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                              • #30
                                Die Orcas sind faszinierende Tiere. Wie sie die Robben durch das Aufschaukeln der Wellen von den Eisschollen holen...oder mit hohem Risiko in Ufernähe jagen, das ist hohe Kunst.

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