Interessanter Beitrag zum Thema:
https://www.spiegel.de/spiegel/a-336006.html
Ich bin mir noch unsicher, was ich davon halten soll. Dass es ein Kategorienfehler sein soll, wenn ich Willensfreiheit mit neurobiologischen Methoden untersuche, erscheint einleuchtend. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten muß ich den Autor fragen, was er unter 'psychologischer Geschichte' eines Menschen versteht - im Unterschied zu 'physiologischen Geschichte'. Auch wenn er betont, nichts an unserer Erfahrung geschieht ohne physiologischen Hintergrund: nicht die Wahrnehmung, nicht das Denken, nicht das Fühlen, so führt er doch wieder eine vom Physiologischen losgelöste Psychologie ein, wenn er sagt: Das Gehirn nämlich kann gar nichts entscheiden, die Idee des Entscheidens hat keinen logischen Ort in der Rede übers Gehirn. Entscheidungen im eigentlichen Sinne gibt es nur, wo von Gründen und Überlegen die Rede sein kann. Es ist ein Fehler, in die Rede über das Hirn einen Begriff wie "entscheiden" aus der Sprache des Geistes einzuschmuggeln.
Wo nun aber liegt der 'logische Ort' von Entscheidungen, Gründen, Überlegungen, wenn nicht im Gehirn? Wie kann er von einer Sprache des Geistes reden, wenn er ein paar Sätze zuvor sagt, nichts an unserer Erfahrung geschieht ohne physiologischen Hintergrund: nicht die Wahrnehmung, nicht das Denken, nicht das Fühlen?? Hier scheint sich Bieri im Kreis zu drehen.
Sein Konzept der Übereinstimmung von Urteil und Wollen ist purer Kant. Liegt aber m. M. nach wieder auf einer anderen Eben. Kategorienfehler eben.
Interessanter Aufsatz, bin mir noch nicht im Klaren, was ich davon halten soll.
https://www.spiegel.de/spiegel/a-336006.html
Ich bin mir noch unsicher, was ich davon halten soll. Dass es ein Kategorienfehler sein soll, wenn ich Willensfreiheit mit neurobiologischen Methoden untersuche, erscheint einleuchtend. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten muß ich den Autor fragen, was er unter 'psychologischer Geschichte' eines Menschen versteht - im Unterschied zu 'physiologischen Geschichte'. Auch wenn er betont, nichts an unserer Erfahrung geschieht ohne physiologischen Hintergrund: nicht die Wahrnehmung, nicht das Denken, nicht das Fühlen, so führt er doch wieder eine vom Physiologischen losgelöste Psychologie ein, wenn er sagt: Das Gehirn nämlich kann gar nichts entscheiden, die Idee des Entscheidens hat keinen logischen Ort in der Rede übers Gehirn. Entscheidungen im eigentlichen Sinne gibt es nur, wo von Gründen und Überlegen die Rede sein kann. Es ist ein Fehler, in die Rede über das Hirn einen Begriff wie "entscheiden" aus der Sprache des Geistes einzuschmuggeln.
Wo nun aber liegt der 'logische Ort' von Entscheidungen, Gründen, Überlegungen, wenn nicht im Gehirn? Wie kann er von einer Sprache des Geistes reden, wenn er ein paar Sätze zuvor sagt, nichts an unserer Erfahrung geschieht ohne physiologischen Hintergrund: nicht die Wahrnehmung, nicht das Denken, nicht das Fühlen?? Hier scheint sich Bieri im Kreis zu drehen.
Sein Konzept der Übereinstimmung von Urteil und Wollen ist purer Kant. Liegt aber m. M. nach wieder auf einer anderen Eben. Kategorienfehler eben.
Interessanter Aufsatz, bin mir noch nicht im Klaren, was ich davon halten soll.
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