Ich oute mich jetzt mal wieder als unverbesserlicher Pessimist. Oder unbestechlicher, hellsichtiger Realist, wie ich sagen würde. Jedenfalls als total aus der Welt gefallen. Die ist mir schon lang abhanden gekommen. Meine Mitmenschen werden das andersrum sehen. Ich wäre der Welt abhanden gekommen. Ein Geisterfahrer gegen den Zeitgeist. Und der ist in Zeiten von Energiewenden, Ukrainekrieg, Pandemiehysterie und Genderei doch irgendwie aus den Fugen, wie ich meine. Und ich bin nicht in die Welt gekommen, ihn wieder einzurichten. Bin also eine Art invertierter Hamlet. Ein passiver, untätiger Held. Aber worum geht es hier eigentlich?
Wenn ich das wüsste. Ich beobachte ja nur. Schlüsse ziehen ist so eine Sache. Eine Sache für Durchblicker, Hätte-ich-dir-gleich-sagen-können-Typen. Ich aber weiß es immer erst hinterher. Und das nicht immer. Also ich reib mir die Augen und beobachte Scharen aufgeregt gackernder Hühner vorallem in deutschen und österreichischen Vor- und Hinterhöfen, ja selbst in den Hochhöfen der Entscheider und Verantwortungsträger*innen herrscht eine fiebrige Erregung als ginge es jetzt ums Ganze. Von Zeitenwende ist die Rede und von Energiewende und wenn nicht, vom Ende. Wende oder Ende, Wende ohne Ende, Ende ohne Wende. Endlich Ende mit Abhängigkeit von russischen Fossilien, egal ob Gas, Kohle oder Öl. Wendezeit ist Endzeit. Als wären wir schon in Armageddon angelangt. Vielleicht sind wir das ja auch, den Evangelisten Johannes können wir nicht mehr befragen. Und sein Chef schweigt überhaupt seit Unzeiten. Was für eine verlotterte Führungskultur. Keine Leadership, nicht mal eine e-mail zu Weihnachten von dort oben. Wo war ich? Ach Wende, ja, von nun an Wende ohne Ende, Wende der Zeiten zum Guten. Endgültig und fortwährend. So verkünden es die grünen Engel, energetischen Mut- und Saubermacher. Raus aus Kohle, raus aus Öl, raus aus Gas. Rein in Erneuerbare. Was die Physiker für unmöglich halten, das schaffen unsere Energiewendehälse mit ein paar Gesetzen und Verordnungen: Energie ohne Ende fällt praktisch vom Himmel. Jeder Sonnenstrahl ein Stromstoß. jeder Windhauch ein Watt. Und wenn das nicht reicht, destillieren und fermentieren wir Biomasse zu Biosprit und Biogas. Gibt ohnehin genug Schadholz und Stroh, Gülle und Scheisse. Und wo einst Wälder standen, pflanzen wir Mais und Raps. Das verstromen wir und die Energiewende schafft Energie ohne Ende.
Spaßbremse, die ich bin, stell ich mir schon mal die grüne Wunderwelt vor. Nicht weniger, sondern noch mehr Autos verstopfen mehr und mehr in die Landschaft gestanzte Straßen und Autobahnen. Aber das macht ja nix. Denn das sind ja alles grüne Autos, also energetisch. Weil die fahren mit Strom oder Wasserstoff. Oder in ferner Zukuft solarbetrieben oder überhaupt aus dunkler Energie gespeist oder mit Warpantrieb. Nichts ist unseren grünen Männchen, Weibchen und Diversen unmöglich. Merk dir das alter, weißer Miesmacher.
Ich stelle mir weiter vor, wie statt Bäumen lauter kleine und große Windräder in der Gegend herumstehen, auf festen Betonfundamenten, mit lustig im Wind sich drehenden Flügeln, voll verkabelt und grün gestrichen und unablässig Strom generierend. Also, wenn der Wind will. Und diese Windkraftplantagen sehen aus wie Wälder, nur viel praktischer und nützlicher. Kein Borkenkäfer nagt an ihnen, die brauchen keinen Regen, fürchten keinen Sturm - im Gegenteil, überhaupt sind sie vollkommen schädlingsresistent, kein Laubfall im Herbst, immergrün, frostfest, hitzebeständig und biologisch abbaubar. Neigt sich der Lebenszyklus so eines Windrads mal seinem Ende zu, dann kommt ein großer Kran angefahren, hebt das ganze Perpetuum mobile auf einen Transporter, der bringt das zum Biohof, wo das sein Lebtag so emsig Strom spendende Faktotum zerlegt, gehäckselt und auf einer speziellen Halde zu bestem Humus kompostiert wird. Tja, ganz schön clever unsere grünen Erdmännchen. Und Weiblein natürlich. Die Diversen auch nicht vergessen!
Weiters sehe ich der schönen, neuen, grünen Traumwelt unübersehbare agrifotovoltaische Anlagen, die gleichsam die Dreifaltigkeit der Grünlichkeit repräsentieren: tausende Hektar bedeckende Fotovoltaikpaneele, der ungetrübt vom inzwischen auch grün gewandeten Himmel dauersengenden Sonne zugewandt, spenden grünen Strom, darunter, durch die fotovoltaischen Schirme vor Sonnenbrand geschützt, glückliche Hühner, Schafe, Rinder, Schweine, pickend, grasend, wühlend, grünes Bio-Fleisch produzierend. Die Weiden und Wiesen bewässert aus Meerwasserentsalzungskombinaten, die wiederum vom grünen Strom aus den PV-Anlagen gespeist, nunmehr Süßwasser aus unterirdisch verlegten Bewässerungsnetzen an die Wurzeln der Gräser pumpen, die unsere lieben Viecher ernähren. Der immergrüne Kreislauf ist geschlossen. Das Ökoparadies auf Erden geschaffen. Strom, Wasser, Fleisch ohne Ende. Und das nachhaltig, erneuerbar und bio. Heiliger Pater Bio!
Mancherleine wird mich jetzt fragen, und was iss, wenn keine Sonne scheint, Nacht ist, Flaute herrscht und überhaupt alle Windräder still stehen und alle Fotoplatten im Dunkeln verharren? Kein Problem, unsere grünen Alleskönnerleins und Wunderwuzzileins haben auch daran gedacht. Sie speichern den in Sommermonaten und windigen Zeiten überschüssig produzierten Strom einfach in riesigen, natürlichen Speichern. Also nicht in Batterien und Akkus, die brauchen wir eh für die Mobilität, da bleiben kein wertvolles Element wie Kobold oder noch so seltene Erden übrig. Alles wird verwertet. Für die großflächige und großtechnische Speicherung der erneuerbar gewonnenen, grünen Energien ist uns kein Hindernis zu hoch, keine Mühe zu groß und keine Idee zu gewagt. Wir pumpen Kubikkilometer Wasser, egal ob süß, sauer oder salzig hoch in die entlegensten Bergregionen. Platz ist da ja genug, da die Gletscher ohnehin alle geschmolzen. Tausende Talsperren und Staumauern verzieren unsere Alpen und Bergrücken mit grünen Betonketten - Beton aus biologischer Produktion versteht sich. Wenn wir dann diese Wassermassen gen Tal brausen lassen, betreiben wir damit grüne Stromgeneratoren und erzeugen erneuerbare grüne Energie für unsere nachhaltigen E-Mobile, Bahnen, Öko-Industrien, Flugzeuge, Klimaanlagen, Wärmepumpen und überhaupt alles, was man so braucht.
Alles grün, alles klar? Wer findet den Fehler? Ich hab da so eine Idee. Kann es sein, dass unsere grünen Weltretter eine Kleinigkeit übersehen haben? Nein, niemals schallt es aus meiner subjektiv-imaginierten Grüninnenechokammer entgegen. Also wie ich mir vorstelle, dass mir Robert Habeck oder seine feministische Kräuterhexe Annalena erwidern würden. Wir haben alles durchrechnen lassen, alles doppelblindstudienbasiert abgesichert und ohnehin alternativlos. Na denn, was will ich dann noch? Vielleicht ganz bescheiden und kleinlaut drauf hinweisen, dass diese grüne Energiewende noch mehr elektrische Energie, noch mehr großtechnische Anlagen, noch mehr Eingriffe in bestehende Reste natürlicher Räume, noch mehr Technologie benötigen wird, als jetzt. Dieses grüne Pardies bedeutet ein weiter so, wie bisher. Nur mit grün angestrichenen Betonklötzen, Straßennetzen, endlosen Leitungssträngen, Wäldern von Windrädern, Feldern von PV-Platten, Geologie und Landschaft verändernden Stromspeichern und was weiß ich noch alles. Da reicht ja meine Fantasie nicht annähernd aus. Ein Rattenschwanz an Problemen und Lösungen wird dieser Wende folgen. Wenn, ja wenn so getan wird, als könnten wir dann einfach so weiter produzieren, konsumieren, wachsen, uns vermehren und die Früchte des Fortschritts genießen.
Wenn du ein Problem mit den Mitteln lösen willst, die das Problem schaffen, dann biste auf dem Holzweg. Wortwörtlich. Der Borkenkäfer, Trockenheit und Hitzewellen werden dir zwar eine Zeit lang billiges Schadholz liefern, das du dann CO2-neutral verheizen oder zu Biogas kompostieren kannst, doch irgendwann ist Schluß damit. Dann ist der Ofen aus. Gleiches gilt für die E-Mobilität. Solange das individuelle Auto weiter zum Symbol der persönlichen Freiheit pervertiert wird und jeder Depp ein eigenes Gaspedal - pardon - Strompedal und einen Parkplatz vor seinem Wigwam beansprucht, wird die E-Mobilität nix bringen, ausser noch mehr Verkehr, Straßen und Rohstoffverbrauch. Was nützt es uns, wenn wir das Klima retten, aber Boden, Artenvielfalt, unsere Ernährungsgrundlagen und die dafür nötigen natürlichen Kreisläufte zerstören?
Weniger ist mehr. Noch weniger ist noch mehr. Es geht in unsere Schädel einfach nicht rein, dass wir nur eine Erde bevölkern, dass wir sie überbevölkern, ausplündern, schinden, schänden. Ich glaub ja weder an Himmel und Hölle, weder an den lieben Himmelvater, noch an den nach Schwefel riechenden, mit Pferdefuß behafteten Teufel, aber von einem bin ich überzeugt: wir sind zu viele, wir sind zu gierig, wir sind zu egoistisch, wir sind zu fantasielos und viel, viel, viel zu dumm, um die Folgen unseres Handelns zu begreifen. In diesem Sinne, macht nur weiter so, gute Reise auf dem Highway to hell! Ich weine euch keine Träne nach.
Bald haben wir alle Farben durch. Politisch und heilstechnisch. Ich bin zu ungebildet, zu wissen, ob den Monarchien, dem Adelsgesocks eine Farbe zugeordnet wird, aber fangen wir mal mit schwarz an. Im 19. Jahrhundert nach Christi Geburt, Kreuzigung, Auferstehung, Verklärung, Himmelfahrt und Sitzen Seit an Seit mit dem Vattern, also vor gut 180 Jahren und auch in den Jahrhunderten davor, da waren die Schwarzen die Pfaffen, der Klerus, Rom und der Papst, dieser Stellvertreter des Alten Mannes da droben. Diese Schwarzen haben nichts als Elend, Unterdrückung, Versklavung und Doppelmoral gebracht. Abgehakt. Dann kamen die Roten. Die revolutionierten die Welt, versprachen Freiheit, Befreiung vom Joch des Adels, des Kapitals, der Kirche. Sie brachten nichts als Elend, Unterdrückung, Versklavung und Doppelmoral. Dann kamen die Braunen, die Blut- und Bodenpropheten, die Heimatretter und Volksverräter. Sie brachten nichts als Elend, Unterdrückung, Versklavung und Doppelmoral. Und nach zwei Weltkriegen und all den darauf folgenden heiligen, unheiligen, ehrlichen und heuchlerischen Schwüren und Eiden, dass sich die Vergangenheit nie und niemals wiederholen dürfe und so weiter, also nach 70 Jahren Freiheit, Demokratie, Menschenrechten, Rechtsstaat und Chancengleichheit, da stehen wir vor dem Abgrund. Doch dank ungebrochenen Fortschrittsglaubens, werden wir den entscheidenden Schritt vorwärts auch noch schaffen. Da bin ich mir ganz sicher.
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Wenn ich das wüsste. Ich beobachte ja nur. Schlüsse ziehen ist so eine Sache. Eine Sache für Durchblicker, Hätte-ich-dir-gleich-sagen-können-Typen. Ich aber weiß es immer erst hinterher. Und das nicht immer. Also ich reib mir die Augen und beobachte Scharen aufgeregt gackernder Hühner vorallem in deutschen und österreichischen Vor- und Hinterhöfen, ja selbst in den Hochhöfen der Entscheider und Verantwortungsträger*innen herrscht eine fiebrige Erregung als ginge es jetzt ums Ganze. Von Zeitenwende ist die Rede und von Energiewende und wenn nicht, vom Ende. Wende oder Ende, Wende ohne Ende, Ende ohne Wende. Endlich Ende mit Abhängigkeit von russischen Fossilien, egal ob Gas, Kohle oder Öl. Wendezeit ist Endzeit. Als wären wir schon in Armageddon angelangt. Vielleicht sind wir das ja auch, den Evangelisten Johannes können wir nicht mehr befragen. Und sein Chef schweigt überhaupt seit Unzeiten. Was für eine verlotterte Führungskultur. Keine Leadership, nicht mal eine e-mail zu Weihnachten von dort oben. Wo war ich? Ach Wende, ja, von nun an Wende ohne Ende, Wende der Zeiten zum Guten. Endgültig und fortwährend. So verkünden es die grünen Engel, energetischen Mut- und Saubermacher. Raus aus Kohle, raus aus Öl, raus aus Gas. Rein in Erneuerbare. Was die Physiker für unmöglich halten, das schaffen unsere Energiewendehälse mit ein paar Gesetzen und Verordnungen: Energie ohne Ende fällt praktisch vom Himmel. Jeder Sonnenstrahl ein Stromstoß. jeder Windhauch ein Watt. Und wenn das nicht reicht, destillieren und fermentieren wir Biomasse zu Biosprit und Biogas. Gibt ohnehin genug Schadholz und Stroh, Gülle und Scheisse. Und wo einst Wälder standen, pflanzen wir Mais und Raps. Das verstromen wir und die Energiewende schafft Energie ohne Ende.
Spaßbremse, die ich bin, stell ich mir schon mal die grüne Wunderwelt vor. Nicht weniger, sondern noch mehr Autos verstopfen mehr und mehr in die Landschaft gestanzte Straßen und Autobahnen. Aber das macht ja nix. Denn das sind ja alles grüne Autos, also energetisch. Weil die fahren mit Strom oder Wasserstoff. Oder in ferner Zukuft solarbetrieben oder überhaupt aus dunkler Energie gespeist oder mit Warpantrieb. Nichts ist unseren grünen Männchen, Weibchen und Diversen unmöglich. Merk dir das alter, weißer Miesmacher.
Ich stelle mir weiter vor, wie statt Bäumen lauter kleine und große Windräder in der Gegend herumstehen, auf festen Betonfundamenten, mit lustig im Wind sich drehenden Flügeln, voll verkabelt und grün gestrichen und unablässig Strom generierend. Also, wenn der Wind will. Und diese Windkraftplantagen sehen aus wie Wälder, nur viel praktischer und nützlicher. Kein Borkenkäfer nagt an ihnen, die brauchen keinen Regen, fürchten keinen Sturm - im Gegenteil, überhaupt sind sie vollkommen schädlingsresistent, kein Laubfall im Herbst, immergrün, frostfest, hitzebeständig und biologisch abbaubar. Neigt sich der Lebenszyklus so eines Windrads mal seinem Ende zu, dann kommt ein großer Kran angefahren, hebt das ganze Perpetuum mobile auf einen Transporter, der bringt das zum Biohof, wo das sein Lebtag so emsig Strom spendende Faktotum zerlegt, gehäckselt und auf einer speziellen Halde zu bestem Humus kompostiert wird. Tja, ganz schön clever unsere grünen Erdmännchen. Und Weiblein natürlich. Die Diversen auch nicht vergessen!
Weiters sehe ich der schönen, neuen, grünen Traumwelt unübersehbare agrifotovoltaische Anlagen, die gleichsam die Dreifaltigkeit der Grünlichkeit repräsentieren: tausende Hektar bedeckende Fotovoltaikpaneele, der ungetrübt vom inzwischen auch grün gewandeten Himmel dauersengenden Sonne zugewandt, spenden grünen Strom, darunter, durch die fotovoltaischen Schirme vor Sonnenbrand geschützt, glückliche Hühner, Schafe, Rinder, Schweine, pickend, grasend, wühlend, grünes Bio-Fleisch produzierend. Die Weiden und Wiesen bewässert aus Meerwasserentsalzungskombinaten, die wiederum vom grünen Strom aus den PV-Anlagen gespeist, nunmehr Süßwasser aus unterirdisch verlegten Bewässerungsnetzen an die Wurzeln der Gräser pumpen, die unsere lieben Viecher ernähren. Der immergrüne Kreislauf ist geschlossen. Das Ökoparadies auf Erden geschaffen. Strom, Wasser, Fleisch ohne Ende. Und das nachhaltig, erneuerbar und bio. Heiliger Pater Bio!
Mancherleine wird mich jetzt fragen, und was iss, wenn keine Sonne scheint, Nacht ist, Flaute herrscht und überhaupt alle Windräder still stehen und alle Fotoplatten im Dunkeln verharren? Kein Problem, unsere grünen Alleskönnerleins und Wunderwuzzileins haben auch daran gedacht. Sie speichern den in Sommermonaten und windigen Zeiten überschüssig produzierten Strom einfach in riesigen, natürlichen Speichern. Also nicht in Batterien und Akkus, die brauchen wir eh für die Mobilität, da bleiben kein wertvolles Element wie Kobold oder noch so seltene Erden übrig. Alles wird verwertet. Für die großflächige und großtechnische Speicherung der erneuerbar gewonnenen, grünen Energien ist uns kein Hindernis zu hoch, keine Mühe zu groß und keine Idee zu gewagt. Wir pumpen Kubikkilometer Wasser, egal ob süß, sauer oder salzig hoch in die entlegensten Bergregionen. Platz ist da ja genug, da die Gletscher ohnehin alle geschmolzen. Tausende Talsperren und Staumauern verzieren unsere Alpen und Bergrücken mit grünen Betonketten - Beton aus biologischer Produktion versteht sich. Wenn wir dann diese Wassermassen gen Tal brausen lassen, betreiben wir damit grüne Stromgeneratoren und erzeugen erneuerbare grüne Energie für unsere nachhaltigen E-Mobile, Bahnen, Öko-Industrien, Flugzeuge, Klimaanlagen, Wärmepumpen und überhaupt alles, was man so braucht.
Alles grün, alles klar? Wer findet den Fehler? Ich hab da so eine Idee. Kann es sein, dass unsere grünen Weltretter eine Kleinigkeit übersehen haben? Nein, niemals schallt es aus meiner subjektiv-imaginierten Grüninnenechokammer entgegen. Also wie ich mir vorstelle, dass mir Robert Habeck oder seine feministische Kräuterhexe Annalena erwidern würden. Wir haben alles durchrechnen lassen, alles doppelblindstudienbasiert abgesichert und ohnehin alternativlos. Na denn, was will ich dann noch? Vielleicht ganz bescheiden und kleinlaut drauf hinweisen, dass diese grüne Energiewende noch mehr elektrische Energie, noch mehr großtechnische Anlagen, noch mehr Eingriffe in bestehende Reste natürlicher Räume, noch mehr Technologie benötigen wird, als jetzt. Dieses grüne Pardies bedeutet ein weiter so, wie bisher. Nur mit grün angestrichenen Betonklötzen, Straßennetzen, endlosen Leitungssträngen, Wäldern von Windrädern, Feldern von PV-Platten, Geologie und Landschaft verändernden Stromspeichern und was weiß ich noch alles. Da reicht ja meine Fantasie nicht annähernd aus. Ein Rattenschwanz an Problemen und Lösungen wird dieser Wende folgen. Wenn, ja wenn so getan wird, als könnten wir dann einfach so weiter produzieren, konsumieren, wachsen, uns vermehren und die Früchte des Fortschritts genießen.
Wenn du ein Problem mit den Mitteln lösen willst, die das Problem schaffen, dann biste auf dem Holzweg. Wortwörtlich. Der Borkenkäfer, Trockenheit und Hitzewellen werden dir zwar eine Zeit lang billiges Schadholz liefern, das du dann CO2-neutral verheizen oder zu Biogas kompostieren kannst, doch irgendwann ist Schluß damit. Dann ist der Ofen aus. Gleiches gilt für die E-Mobilität. Solange das individuelle Auto weiter zum Symbol der persönlichen Freiheit pervertiert wird und jeder Depp ein eigenes Gaspedal - pardon - Strompedal und einen Parkplatz vor seinem Wigwam beansprucht, wird die E-Mobilität nix bringen, ausser noch mehr Verkehr, Straßen und Rohstoffverbrauch. Was nützt es uns, wenn wir das Klima retten, aber Boden, Artenvielfalt, unsere Ernährungsgrundlagen und die dafür nötigen natürlichen Kreisläufte zerstören?
Weniger ist mehr. Noch weniger ist noch mehr. Es geht in unsere Schädel einfach nicht rein, dass wir nur eine Erde bevölkern, dass wir sie überbevölkern, ausplündern, schinden, schänden. Ich glaub ja weder an Himmel und Hölle, weder an den lieben Himmelvater, noch an den nach Schwefel riechenden, mit Pferdefuß behafteten Teufel, aber von einem bin ich überzeugt: wir sind zu viele, wir sind zu gierig, wir sind zu egoistisch, wir sind zu fantasielos und viel, viel, viel zu dumm, um die Folgen unseres Handelns zu begreifen. In diesem Sinne, macht nur weiter so, gute Reise auf dem Highway to hell! Ich weine euch keine Träne nach.
Bald haben wir alle Farben durch. Politisch und heilstechnisch. Ich bin zu ungebildet, zu wissen, ob den Monarchien, dem Adelsgesocks eine Farbe zugeordnet wird, aber fangen wir mal mit schwarz an. Im 19. Jahrhundert nach Christi Geburt, Kreuzigung, Auferstehung, Verklärung, Himmelfahrt und Sitzen Seit an Seit mit dem Vattern, also vor gut 180 Jahren und auch in den Jahrhunderten davor, da waren die Schwarzen die Pfaffen, der Klerus, Rom und der Papst, dieser Stellvertreter des Alten Mannes da droben. Diese Schwarzen haben nichts als Elend, Unterdrückung, Versklavung und Doppelmoral gebracht. Abgehakt. Dann kamen die Roten. Die revolutionierten die Welt, versprachen Freiheit, Befreiung vom Joch des Adels, des Kapitals, der Kirche. Sie brachten nichts als Elend, Unterdrückung, Versklavung und Doppelmoral. Dann kamen die Braunen, die Blut- und Bodenpropheten, die Heimatretter und Volksverräter. Sie brachten nichts als Elend, Unterdrückung, Versklavung und Doppelmoral. Und nach zwei Weltkriegen und all den darauf folgenden heiligen, unheiligen, ehrlichen und heuchlerischen Schwüren und Eiden, dass sich die Vergangenheit nie und niemals wiederholen dürfe und so weiter, also nach 70 Jahren Freiheit, Demokratie, Menschenrechten, Rechtsstaat und Chancengleichheit, da stehen wir vor dem Abgrund. Doch dank ungebrochenen Fortschrittsglaubens, werden wir den entscheidenden Schritt vorwärts auch noch schaffen. Da bin ich mir ganz sicher.
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