Las bis eben ein Buch über das hallische Nachtleben im 18. Jahrhundert (Recherchen für mein gegenwärtiges Ahnen-Projekt), worin sich zahlreiche Archaismen befinden, eine wahre Fundgrube. Ich liste sie hier peu-a-peu auf. Ihre Bedeutung findet sich im WDP:
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Wolkensteins Wortarchiv (II)
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Zitat von aerolith Beitrag anzeigenAls Esoteriker bezeichneten die Rosenkreuzer und Freimaurer ihre ersten Mitglieder, diejenigen, die ihre Gesellschaft begründeten. Jeder, der später aufgenommen wurde, war ein Exoterischer.
Metapher: ein Exoteriker ist jemand, der irgendwo in einem Zoo vor einem riesigen Aquariums steht und die Flora und Fauna dort durch die Scheibe betrachtet. Ein Esoteriker ist bspw. Ein Taucher, der sich selber in dem Wasserbecken schwimmt und von dort aus beobachtet, also als Teil dieser Welt.
Der wesentliche Unterschied wird dabei darauf definiert, dass man als Teil einer Welt diese selber beeinflußt und aktiv verändert, während der Außenstehende kein Teil dieser Welt ist und diese nur beobachtend verändert bzw. beeinflußt. Irgendwann haben Forscher nämlich mal festgestellt, dass sich Lichtstrahlen anders verhalten, wenn sie „beobachtet“ werden. Deshalb differenziert man das heutzutage.
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Philippi schrieb um 1730 ein Buch, in dem er sich mit Cicero auseinandersetzte, ihn als einen Charlatan bezeichnete. Bei dieser Gelegenheit listete er zahlreiche Rubriken auf, um den Begriff "Charlatan" zu differenzieren. Den Rubriken wiederum wies er etliche Wörter zu, die wir heute nicht mehr benutzen oder in einem anderen Kontext. Erstaunlich genug aber ist, daß etliche der 1730 beschriebenen Verhältnisse auch heute noch bestehen. Ich denke da an das schöne Wort "Manuskript-Fuchser", was Philippi in seinem lesenswerten Manuskript (S. 38) als Leute im akademischen Betrieb beschreibt, die Manuskripte aus fremden Sprache in die eigene übertragen und dann als eigenes Produkt herausgeben, kurz gesagt, wir nennen sie heute Guttenberg.
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Sind Queerdenker nicht auch Querdenker?
Der ganze Bahö (dt. Bohei) um Queerness, wozu ich auch Gendern und Identitätsgefasel zähle, gehört für mich geradezu beispielhaft in den Bereich Querdenkerei. Wobei Querdenker ja schon oft epochale Beiträge in Wissenschaft und Politik geleistet haben. Denke nur an Einstein, Tesla, Ghandi oder Luther King.
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Ich denke man muss da zwischen sog. querdenkern und freidenkern unterscheiden: querdenker sind immer contra zum mainstream eingestellt und lehnen alles ab was ihnen „vorgeschrieben“ wird. Sie denken aber ebensowenig selber wie die „längsdenker“, also die, die immer und ohne nachzudenken brav tun, was ihnen von oben vorgeschrieben wird. Die freidenker sind dagegen die, die jede information gewissenhaft bewerten und sich dann so oder so positionieren aber auch die meinungen anderer freidenker akzeptieren oder tolerieren, selbst wenn sie sie nicht teilen. Einstein tesla und co. waren reine freidenker. So wie die leute hier im forum übrigens. Das gefällt mir hier so ?
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Bevor das Wort Qerdenker zur heutigen Bedeutung verkam, war es für mich durchaus positiv besetzt: Ein Mensch, der vor Denktabus nicht Halt macht, der Dinge miteinander verknüpft und Verbindungen erkennt, wo andere blind davor stehen, der kritisch und skeptisch mit den Informationen umgeht, die man ihm als alternativlose oder ewige Wahrheiten verkaufen will. Die Leute, die heute als Querdenker bezeichnet werden, scheinen mir sehr zu Unrecht als ~"Denker" bezeichnet zu werden, Quer- oder Starrköpfe oder querulatorische Flachdenker wäre wohl treffender.
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Es gibt da auch das schöne alte Wort Querulant. Der ist einer, der gerne - auch grundlos, aus Mutwillen oder Prinzip - gegen den Stachel löckt, Vorgesetzte ärgert, für sein angebliches Recht bis zum Äussersten kämpft und Spaß daran hat, Höhergestellte, Nachbarn, Mitmenschen überhaupt zu ärgern und drangsalieren. Der Querulant hat kein politisches Kalkül, handelt nicht aus moralischer oder sonstiger ideologischer Motivation heraus, sondern aus Spaß an der Freud. Vllt. sollte es auch den Queerulanten geben, einer, der aus ebensolchem Spaß an der Freud unter eine Narrenkappe schlüpft und alles 'Bürgerliche', 'Normale' konterkariert, lächerlich macht und als unterdrückerisch und ausgrenzend diffamiert. Immer genderisch und sexuell grundiert.
Na ja, Hauptsach Bayern ist Meister. Da iss ja die Welt wieder in Ordnung. )
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Mein Ahne benutzte das Wort "Erzcalumniant", um seine Widersacher zu bezeichnen. Ich übersetze das mal beiläufig mit Rufmörder nach dem lateinischen Wort "calumnare" für "verleumden".
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Zitat von eulenspiegel Beitrag anzeigenEs gibt da auch das schöne alte Wort Querulant. Der ist einer, der gerne - auch grundlos, aus Mutwillen oder Prinzip - gegen den Stachel löckt, Vorgesetzte ärgert, für sein angebliches Recht bis zum Äussersten kämpft und Spaß daran hat, Höhergestellte, Nachbarn, Mitmenschen überhaupt zu ärgern und drangsalieren. Der Querulant hat kein politisches Kalkül, handelt nicht aus moralischer oder sonstiger ideologischer Motivation heraus, sondern aus Spaß an der Freud. Vllt. sollte es auch den Queerulanten geben, einer, der aus ebensolchem Spaß an der Freud unter eine Narrenkappe schlüpft und alles 'Bürgerliche', 'Normale' konterkariert, lächerlich macht und als unterdrückerisch und ausgrenzend diffamiert. Immer genderisch und sexuell grundiert.
Na ja, Hauptsach Bayern ist Meister. Da iss ja die Welt wieder in Ordnung. )
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Morgen wird im Reichstag u.a. folgendes verhandelt: Verbandsklagenrichtlinienumsetzungsgestz (das fehlende e ist wohl auf Übermüdung des Wortschreibers zurückzuführen)
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Das Studium der Tagebücher meines Urahns Emil aus den 1860-er Jahren, beschert eine Fülle damals üblicher Wörter und Wendungen, die heute keiner mehr benutzt und versteht. Eines meiner Lieblingswörter:
(sich) regalieren ...... genießen, sich gütlich tun, (sich) versorgen
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Auch wenn das wort keiner mehr kennt und versteht, ist regalisierung doch heute im grunde zum lifestyle geworden „wir amüsieren uns zu Tode“
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Ich glaubte, Schicksal und Vorsehung wären zwei Begriffe für ein und dasselbe, also Synonyme. Mitnichten. Jedenfalls scheint Knigge eine Differenzierung vorzunehmen, wenn er behauptet, daß die Vorsehung eine Aufsicht übers Schicksal ausüben könne. (Quelle)
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Hmmm ich würde das so definieren, dass Vorsehung die Mission, die Aufgabe ist, die Gott für uns vorgesehen hat, Schicksal ist der Preis, den wir dafür bezahlen (müssen).
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Ich möchte eine eigene Wortschöpfung hier einstellen.
Pompathie, pompathisch - zusammengesetzt aus Pomp und Pathos; bezeichnet übertriebene Geltungssucht, Großmannsucht gepaart mit exaltierter oder auch krankhafter Gefühlsduselei.
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