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Notizen Julius 2024

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  • Notizen Julius 2024

    Typische Geschichtsauffassung des 19. Jahrhunderts: Jedes Volk durchläuft Entwicklungsstufen.
    Typische Geschichtsauffassung des 21. Jahrhunderts: Es gibt keine Entwicklungsstufen, nur ephemere Zustände. Jede Kultur udn jedes Staatsverständnis ist nur insofern zu bewerten, als daß in dieser demokratische Strukturen obwalten.

    Ich glaube, die Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert war höherentwickelt, besaß mehr Freiheit und hatte eine bessere Perspektive.

  • #2
    Man grüßt mich. Wildfremde Menschen grüßen mich, als ob sie mich kennten. Entweder werde ich sichtlich alt oder ich werde mehr gekannt als ich andere kenne. Das allerdings ist mir nicht neu.

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    • #3
      Mir scheint ein Grund für den niedrigen Stand unserer Literatur darin zu liegen, daß unsere Autoren Nabelschau betreiben, zielgruppenorientiert ihre Texte verfassen, bestenfalls, aber eines nicht wollen, nämlich ihre Leser selber in den Kreis der Handlung zu ziehen, nicht weil es sie nur persönlich betrifft oder betreffen könnte, sondern weil sie Sehnsucht danach haben, in der Handlung selber sich zu entfremden, weil nämlich der Autor ganz aus ihrem Dasein selber schöpft. Der Erfolg eines Dichters wird um so größer sein, je mehr er es versteht, den Zeitgeist in seinen Figuren zu vermitteln, sie gleichsam in phantasierter Form seinen Lesern zu reichen, die nur eine Möglichkeit finden, diesem Zirkel zu entkommen, indem sie sich nämlich zu dem Geschehen setzen, obgleich doch sie selber es sind, die da leiden, hoffen, lieben und glauben.

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      • #4
        Gefragt, warum ich mich für Esoterik interessiere, da ich doch anscheinend "ein vernünftiger Mensch" sei, antwortete ich: "Auf geradem Wege lassen sich Menschen selten zur Vernunft bewegen. Man muß sie über Umwege motivieren."

        Ich bin schon so ein Hagestolz.

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        • #5
          Notiz 1: Corona lebt (noch). Eine liebe Freundin, mit der ich am Samstag Essen war, hat Corona. Sie hat seit Sonntag Symptome und ist seitdem positiv. Ich nicht. Tests bislang negativ. War ich ihr nicht nahe genug? 😕

          Notiz 2: Trump hat noch lange nicht gewonnen. Alle, die jetzt schon das Fell des Biden verteilen, sollten gewahr sein, dass die Wahl noch nicht geschlagen ist. Wenn die Dems allerdings krampfhaft an Joe festhalten, hat Don gute Chancen. Für eine Beendigung des UA-Krieges wäre das ein Hoffnungsstrahl. Ansonsten wird old Mc Donald die Staaten wohl weiter spalten.

          Notiz 3: Naja, Esoterik muß ja nicht per se von Übel sein. Auch wenn die Mehrzahl der darin sich suhlenden völlig durchgeknallt sind. Ich war in meiner Jugend einer der ersten Esoteriker und hatte gar eine Monatspostille abonniert, die sich Esotera nannte. Zum Glück kratzte ich noch die Kurve raus aus dem Wust. Aber eine Erforschung grenzwertiger (grenzwissenschaftlicher) Phänome, warum nicht? Muß ja nicht gleich ein Wunder sein.

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          • #6
            Interessanter Artikel über einen interessanten Mann. Im Gedächtnis bleiben mir seine Thesen über die Chasaren, was im Artikel nicht erwähnt wird. Der dreizehnte Stamm Israel.

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            • #7
              Weiteres Anzeichen dafür, daß ich alt und komisch werde: Ich versuchte eben, einen kleinen schwarzen Punkt aus dem Gesicht einer Schauspielerin zu kratzen, bis ich merkte, daß der in ihrem Gesicht war. Statt dessen entfernte ich dann einen etwas abseits befindlichen kleinen schwarzen Dreckpunkt von meiner Mattscheibe. - Doppelt geirrt!

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              • #8
                Der seinerzeit hochgeachtete Schriftsteller Hans Grimm fragte sich während der Nazizeit, was wohl Goebbels gegen ihn haben mochte, schließlich waren sie zusammen bei Wahlkampfveranstaltungen für die NSDAP aufgetreten, als diese noch Oppositionspartei war. Nun ja, der hochintelligente Mann vergaß wohl, daß Hochgekommene oft die Zeiten vergessen wollen, in denen sie noch Niedrigseiende gewesen waren. Sie wollen nicht an diese Zeiten der Schwäche erinnert werden. Vielleicht war es auch eine Episode auf dem Bahnhof von Königsberg, als (meist sozialdemokratische) Schutzpolizisten Goebbels und August Wilhelm von Preußen (Auwi) verprügelten, nachdem sie diese als Nazis erkannt hatten. Ein Zeichen der Schwäche, die Grimm beobachtet hatte, also Zeuge der Schwäche Goebbels' war.
                Außerdem hatte Grimm in seiner Wohnstatt Lippoldsberg ein Dichtertreffen organisiert, das ohne Zutun Goebbels eigene Literatur machte. Kontrollverlust. Und schließlich hatte Grimm nach einer Volksbefragung durch Hitler über seine Politik, die 99,75% Zustimmung erfahren hatte, einen Brief an den Wahlleiter, Innenminister Frick, geschrieben und seiner Verwunderung darüber Ausdruck verliehen, daß in seinem Wahlkreis Lippoldsberg 100% Zustimmung erreicht worden seien, was doch wohl nicht ganz stimmen könne, weil Grimm selber mit Nein gestimmt habe.

                Und da fragt sich der Mann noch, was Goebbels gegen ihn haben könnte!

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                • #9
                  Oswald Egger aus Südtirol erhält den Büchnerpreis. Zeichen und Wunder. Die Kunstprosa dieses Dichters lebt nur durchs Material, nicht durch Sinn und Bedeutung, gar Funktion. Insofern ist das, was er schreibt, schön gegen den Strich gebürstet, aber fragt nicht. Für mich muß ein Dichter Türen öffnen und Lebensprobleme emotional und intellektuell nicht nur thematisieren, das tun Schriftsteller auch, sondern auch formal verschiedenen Lösungen zuführen, am besten in einer dialektischen Form oder dithyrambisch. Aber, um ein Beispiel zu geben:

                  Eine fast Gans-groß hornfüßige Silbermöve [ja, mit v] in oscillae, ein Wälzrädertier in Inseln vorüberstreichender Strömung - wie Schlitzinsekten sind-ist die Facetten (die veraschten) in Zufluren flugfähiger Trugsamen.
                  750 Quartseiten lang, aber mit vielen Illustrationen!

                  Nö, da höre ich mir lieber da da in Bärlin an.



                  P.S. Dennoch erfreut es mich, daß er den Preis erhielt. Herzlichen Glückwunsch!

                  Notiz 2: Susanne Bard ist gestorben. Eine wundervolle Schauspielerin, ganz im alten Sinne des Wortes. Sie wird mir nicht im Gedächtnis bleiben, weil sie bei Heideckes Blödeltruppe Klassiker verriß - was auch erst mal witzig gekonnt sein will -, sondern weil sie moderne Klassiker (Grabbe, O'Casey, Brecht u.a.) virtuos interpretierte und schon zu Ost-Zeiten authentisch war. Ich habe mit ihr Doppelkopf gespielt, ihr das Wasser und die Zigarette während der Probenpause gereicht und mich mit ihr über die Funktion von Kunst (1987) gestritten. Da war sie ernst, was ich ihr nicht verzeihen konnte. Sie konnte aber auch so ulkig sein, doch seinerzeit hatte ich anderes im Sinn. Nun wollten wir einen zweiten Anlauf wagen und in Magdeburg eine alternative Theaterbühne implementieren. Der Tod verhinderte das. - Ruhe in Frieden, Susanne!

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                  Wie heißt die größte deutsche Insel?

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