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Kriegstagebuch II

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  • Ja. Aber ein Buch über Putin schreiben und sich dafür von Putin (wenn auch indirekt) bezahlen lassen...das geht gar nicht - und erst recht nicht...wenn man Journalist ist.

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    • Is schon klar. Natürlich hat sich der Mann dämllich verhalten, ob journalistisch unethisch, weiß ich nicht, weil ich das Buch nicht gelesen habe. Und ich werde es auch nicht lesen. Außerdem hat dieser Typ mit seiner 'Rechtfertigungsstrategie' - erst leugnen, dann zugeben - der Meute der Putinversteherjagdgesellschaft reichlich Munition geliefert. So weit, so blöd.

      Interessant sind dabei ja nur die doppelten Maßstäbe - oder die 'Heuchelei', wie Robert es nannte.

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      • Pressekodex Ziffer 15 Vergünstigungen

        Zitat

        Die Annahme von Vorteilen jeder Art, die geeignet sein könnten, die Entscheidungsfreiheit von Verlag und Redaktion zu beeinträchtigen, sind mit dem Ansehen, der Unabhängigkeit und der Aufgabe der Presse unvereinbar. Wer sich für die Verbreitung oder Unterdrückung von Nachrichten bestechen lässt, handelt unehrenhaft und berufswidrig.

        Richtlinie 15.1 – Einladungen und Geschenke
        Schon der Anschein, die Entscheidungsfreiheit von Verlag und Redaktion könne beeinträchtigt werden, ist zu vermeiden. Journalisten nehmen daher keine Einladungen oder Geschenke an, deren Wert das im gesellschaftlichen Verkehr übliche und im Rahmen der beruflichen Tätigkeit notwendige Maß übersteigt.
        Die Annahme von Werbeartikeln oder sonstiger geringwertiger Gegenstände ist unbedenklich.

        Recherche und Berichterstattung dürfen durch die Annahme von Geschenken, Einladungen oder Rabatten nicht beeinflusst, behindert oder gar verhindert werden. Verlage und Journalisten bestehen darauf, dass Informationen unabhängig von der Annahme eines Geschenks oder einer Einladung gegeben werden.
        Wenn Journalisten über Pressereisen berichten, zu denen sie eingeladen wurden, machen sie diese Finanzierung kenntlich.​

        Zitat Ende

        Man könnte darüber hinaus auch noch die Ziffern 6+7 zitieren

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        • Ja und? Darf ein Journalist kein Buch schreiben, das natürlich etwas anderes ist, als ein politischer Bericht in einer Zeitung, einem Informationsmedium? Es haben viele Journalisten Bücher geschrieben und es ist klar, dass sie darin ihre 'Meinung' darlegen und nicht als Berichterstatter auftreten. Natürlich hat sich der Mann wie ein Idiot verhalten - geschenkt.

          Wie ist es mit den vielen Politikerbiografien, die von Ghostwritern geschrieben wurden? Die Autoren machten das ja auch nicht umsonst. Es muß nur klar sein, wer hier über wen schreibt und ob es dafür Honorar/Gegenleistungen gab oder nicht.

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          • 1. In seinen Recherchen zu Putin arbeitete Seipel im Auftrag des NDR
            2. Seipel zitierte in Medienberichten (z.B. für die Zeit) aus seinen Büchern

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            • Sehe ich jetzt beides nicht als so dramatisch an, wenn er dabei klarstellt, dass das Buch seine persönliche Einschätzung/Meinung ist. Es ist ja oft so, dass Journalisten in Berichten für die Massenmedien nicht so frei sprechen können/dürfen (auch weil sie dort in erster Linie Informationen zu einem ganz bestimmten Thema liefern sollen und keine Meinungen) wie so wollen oder wie es das Thema erfordert. Da finde ich es legitim, dass jemand aus diesem Wissen eigene Schlüsse zieht und sich so eine Meinung bildet. Das darf man dann gerne persönlich als Buch, getrennt vom Verlag, veröffentlichen. Und wenn man das auch ordentlich trennt, ist da nix skandalös dran, finde ich.

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              • Natürlich darf auch ein Journalist seine persönliche...seine freie Meinung äußern - aber genau das ist doch der Punkt...weil sich die Frage stellt, ob es denn überhaupt noch seine persönliche Meinung ist...oder nicht eher die Meinung Putins...wenn diese ihm 600TSD Euro wert war.

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                • Da hast Du allerdings Recht. Solange man dem Schreiber nicht in den Kopf schauen kann, ob diese Zahlung seine Meinung beeinflußt hat oder nicht, bleibt das fraglich.

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                  • Nun, es ist doch piepegal, in wessen Auftrag oder nicht er schrieb. Solange klar unterscheidbar ist, was Meinung und was Tatsachenbericht, was Kommentar und was sachliche Information ist, wer dafür bezahlt, solange alles nullo problemo. Der NDR kann ihn ja rausschmeissen, wenn er meint, dass der Mann sich nicht korrekt verhalten hat.

                    Wo wird denn in den ÖR heute noch zwischen Meinung und Information unterschieden? Ich sag nur Lanz, Illner und Co.

                    Was ich nicht goutiere, ist Gesinnungsjournalismus und -justiz. Wenn ein Journalist keine abweichende Meinung mehr haben kann oder gar dafür strafrechtllich verfolgt wird, dann ist Ende Gelände. Ich möchte die Freiheit haben, Putin zu 'verstehen' oder mit den Palästinensern zu sympathisieren, ohne dafür gerichtlich belangt zu werden. Wenn's so weiter geht, ist der Tag nicht fern.

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                    • Wir reden aneinander vorbei. Es geht nicht um die Unterscheidung von Meinung und Bericht und wie klar hier eine Trennung kenntlich gemacht wird...sondern darum, dass die Euro 600TSD womöglich Meinung und Bericht beeinflusst haben könnten. Und man müsste auch gar nicht im Konjunktiv reden...denn selbstverständlich wurde er dadurch in seiner Meinung beeinflusst. Stelle dir mal vor dein Chef, den Du ansonsten nicht so toll findest, genehmigt dir aus heiterem Himmel eine Gehaltserhöhung von 30%...und das rückwirkend für zwei Jahre - und dann stelle dir vor Du müsstest 1 Woche später diesen Vorgesetzen bewerten. Natürlich nimmt das Einfluss. Nur mal so am Rande: die meisten Journalisten verdienen gar nicht so viel Geld...oft gerade mal nur die Hälfte von dem, das die IT'ler ihres Medienhauses verdienen - vorausgesetzt sie sind überhaupt fest unter Vertrag - viele sind lediglich freie Mitarbeiter. Da sind dann 600TSD Euro sehr sehr viel Geld.

                      "Man beißt nicht die Hand, die einen füttert"

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                      • B. Netanyahu ist wahrscheinlich nicht an einem kurzen Krieg interessiert. Die Wähler in Israel sind sauer auf ihn wegen der eklatanten Sicherheitsmängel. Es gilt bislang als ausgemachte Sache, dass er nach dem Krieg zurücktreten muss. Das ist schon eine seltsame Situation.

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                        • Einer muss die Verantwortung übernehmen...dafür, dass die Geheimdienste schliefen und die israelische Armee sich in den Stunden des Überfalls nicht wehrhaft zeigte.

                          Unabhängig davon: es müssen auf beiden Seiten die radikalen Kräfte verschwinden, damit eine Zwei-Staaten-Lösung möglich werden kann.

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                          • Es wird keine Zweistaatenlösung geben. Erstens, weil Israel das gar nicht will, weil man die 'besetzten' Gebiete nach und nach ins Staatsgebiet einverleibt durch Siedlungsbau, Landraub und Enteignung. Die wenigen Israelis, die sich dafür aussprechen, sind in der Minderzahl und werden von den Rechten als Antizionisten und Verräter diffamiert. Und die Beteuerungen aus dem Ausland (USA, EU) nach einer 'gerechten' Friedenslösung für die Pal. sind nichts als Heuchelei.

                            Zweitens, weil auch bei den Pal. keine Mehrheit für eine 2-Staatenläsung existiert. Durch die benannte 'Politik' Israels erhalten die Radikalen und Extremisten permanent Zulauf. Selbst wenn sie jetzt die Hamas zerschlagen, stehen Tausende junge, ungebildete, chancenlose Pal. bereit, die Lücken aufzufüllen. Und die Drahtzieher sitzen eh in luxuriösen Ressorts in Teheran und Katar - denen fallen ja keine Bomben auf den Fez.

                            Drittens, weil es keine arab. Solidarität gibt. Die reichen und armen Araberstaaten haben mit den Pal. nix am Hut. Die sind denen scheissegal.

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                            • Das Problem ist nicht zu lösen. Die naheliegende Frage ist, was Israel mit dem Gaza-Streifen vor hat.

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                              • Annektieren ?‍♂️

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