Rußlands Wirtschaft organisiert sich um. Im Westen glaubt man an einen Zusammenbruch. Aber der ist nicht zu erwarten. Im Gegenteil. Der Rubel liegt in seinem Wert über dem Stand vom Vorkriegsabend. Die Inflation in Rußland ist zwar hoch, aber lange nicht so hoch, wie es von westlichen Analysten erwartet worden war. Die russische Wirtschaft paßt sich den neuen Bedingungen an. Russische Analysten glauben, das sei bis zum Ende des Jahres gelungen. Indien und China, zahlreiche afrikanische und südamerikanische Staaten wollen die Zusammenarbeit mit Rußland erweitern.
Ich denke, vieles wird vom Ausgang des Krieges abhängen. Sollte die russische Armee ihre Ziele erreichen (Durchgang bis Mykolajew, Schutzzone um Donezk und Eroberung des Asowstahl-Werkes samt Tötung der dort verschanzten Soldaten und damit des Kerns der ukrainischen Armee), so dürfte das Rußland auch wirtschaftlich und finanziell stärken. Eine Niederlage würde nicht nur Putin so schwächen, daß er gehen müßte, sondern auch Rußland in eine tiefe Krise stürzen, dessen Folgen für die Welt unübersehbar wären - bis hin zum atomaren Krieg.
Eines aber ist sicher, was die finanziellen Folgen des Krieges betrifft: der Dollar wird an Kraft verlieren. Viele Staaten, die bislang ihre Reserven in Dollar aufbewahrten, werden sich vom Dollar lösen. Das Einfrieren von russischen Milliarden und die beispiellose Beschlagnahme fremden Eigentums durch westliche Staaten hat das Vertrauen in den Dollar erschüttert. In den Euro wird sich auch niemand stürzen, denn die Politik der EZB läßt für die nächsten Jahre Schlimmes erwarten. Also werden andere Dinge an Wert gewinnen. Ich frage mich nur, welche. Bitcoin? Sieht im Moment nicht so aus, aber ich glaube, der wird sich wieder erholen und an Wert zulegen. Rohstoffe? Sehr wahrscheinlich. Aber wer kann so viel Gold horten?
Erklärung: Diese Graphik zeigt, wie viele Rubel man für einen € bekommt/bekam. Der Spitzenwert liegt in der Zeit kurz nach dem Krieg, als man 155 Rubel für einen € bekam. Inzwischen bekomt man nicht einmal 70 Rubel für einen €, Tendenz: weiter sinkend.
erstellt von faz:
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte Deutschland und die anderen G7-Staaten bei dem Treffen in Schleswig-Holstein gebeten, Gesetze zu verabschieden, um Vermögenswerte des russischen Staates zu beschlagnahmen und der Ukraine für den Wiederaufbau des Landes zur Verfügung zu stellen. „Wir sprechen über hunderte Milliarden US-Dollar in Europa“, sagte er. Russland müsse politisch, wirtschaftlich, aber auch finanziell für den Krieg bezahlen. In Europa werden unterdessen neben rechtlichen Schwierigkeiten auch politische Risiken gesehen. So wird befürchtet, dass Länder wie Russland und China in Reaktion auf Enteignungen ein alternatives internationales Finanzsystem aufbauen.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte Deutschland und die anderen G7-Staaten bei dem Treffen in Schleswig-Holstein gebeten, Gesetze zu verabschieden, um Vermögenswerte des russischen Staates zu beschlagnahmen und der Ukraine für den Wiederaufbau des Landes zur Verfügung zu stellen. „Wir sprechen über hunderte Milliarden US-Dollar in Europa“, sagte er. Russland müsse politisch, wirtschaftlich, aber auch finanziell für den Krieg bezahlen. In Europa werden unterdessen neben rechtlichen Schwierigkeiten auch politische Risiken gesehen. So wird befürchtet, dass Länder wie Russland und China in Reaktion auf Enteignungen ein alternatives internationales Finanzsystem aufbauen.
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