Fortsetzung des Ordners aus dem alten Forum
Es gibt eine merkwürdige Übereinstimmung zwischen Theologie und Menschheitsentwicklung (nicht mit Anthropologie zu verwechseln). Die "Heiden" um Platon glaubten, daß der Mensch einst mannweiblich gewesen sei (Kugelmensch-Theorie), daß aber Eros in Form einer Selbstliebe des Männlichen zum Weiblichen (in sich) Spaltung bewirkte. Der Mensch als Ganzmensch fiel auseinander. Nun sucht der eine Teil den anderen; es soll ihn geben - irgendwo. Das nennen wir Liebe, wenn wir dieses fehlende Teil gefunden zu haben glauben.
Die Christen haben diesen Prozeß ganz ähnlich beschrieben, teilen ihn aber in zwei Phasen, die sie Altes und Neues Testament nennen. Das Alte Testament beginnt mit der Schöpfungsgeschichte. Adam trug das Weibliche in sich. Das Weibliche wurde aus dem Erstmenschen geschaffen. Aber es wurde geschaffen, weil Adam sich selber sehnte, nach dem Weiblichen in sich gelüstete es ihn. Spaltung. (Interessant wird hier die Funktion von Lilith.) Adam war der erste Mensch, mit der Spaltung endet das Alte Testament eigentlich, denn die Aufgabe des Menschen besteht nun darin, zu sich selber zurückzukommen. Das ist der testamentarische Auftrag.
Das Neue Testament beginnt mit dem Auftritt des zweiten Ganzmenschen: Jesus Christus. Aber nun wird im Neuen Testament der Menschheit nicht aufgetragen, das fehlende Weibliche/Männliche zu suchen, um wieder Ganzmensch werden zu können, sondern vielmehr wird der individuelle Wesensvollzug nur menschheitlich, überindividuell zu erreichen sein. Es geht im Neuen Testament nicht um individuelle Verheißung, sondern um das Ganze, alle Menschen. Eben deshalb auch nahm Jesus das Heil von den Juden (die ihn darum töteten) und gab es allen Menschen (also auch den Juden). Das Alte testament ist aber nicht beseitigt, es ist aufgehoben im Neuen.
Doch wer begreift das schon?
Frohe Ostern!
Es gibt eine merkwürdige Übereinstimmung zwischen Theologie und Menschheitsentwicklung (nicht mit Anthropologie zu verwechseln). Die "Heiden" um Platon glaubten, daß der Mensch einst mannweiblich gewesen sei (Kugelmensch-Theorie), daß aber Eros in Form einer Selbstliebe des Männlichen zum Weiblichen (in sich) Spaltung bewirkte. Der Mensch als Ganzmensch fiel auseinander. Nun sucht der eine Teil den anderen; es soll ihn geben - irgendwo. Das nennen wir Liebe, wenn wir dieses fehlende Teil gefunden zu haben glauben.
Die Christen haben diesen Prozeß ganz ähnlich beschrieben, teilen ihn aber in zwei Phasen, die sie Altes und Neues Testament nennen. Das Alte Testament beginnt mit der Schöpfungsgeschichte. Adam trug das Weibliche in sich. Das Weibliche wurde aus dem Erstmenschen geschaffen. Aber es wurde geschaffen, weil Adam sich selber sehnte, nach dem Weiblichen in sich gelüstete es ihn. Spaltung. (Interessant wird hier die Funktion von Lilith.) Adam war der erste Mensch, mit der Spaltung endet das Alte Testament eigentlich, denn die Aufgabe des Menschen besteht nun darin, zu sich selber zurückzukommen. Das ist der testamentarische Auftrag.
Das Neue Testament beginnt mit dem Auftritt des zweiten Ganzmenschen: Jesus Christus. Aber nun wird im Neuen Testament der Menschheit nicht aufgetragen, das fehlende Weibliche/Männliche zu suchen, um wieder Ganzmensch werden zu können, sondern vielmehr wird der individuelle Wesensvollzug nur menschheitlich, überindividuell zu erreichen sein. Es geht im Neuen Testament nicht um individuelle Verheißung, sondern um das Ganze, alle Menschen. Eben deshalb auch nahm Jesus das Heil von den Juden (die ihn darum töteten) und gab es allen Menschen (also auch den Juden). Das Alte testament ist aber nicht beseitigt, es ist aufgehoben im Neuen.
Doch wer begreift das schon?
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